abgrund

beim blick hinab lodert
finsternis herauf & röte
aus den kammern & flimmern
an hitze berauschter lüfte

und gase & untergründig
schwankt stein & flüssig
schießen magmafontänen & reißen
seelen versteinerter gen himmel

spucke du eingang zu dantes
inferno dein inneres & wesen
& schleudre den lichtbringer
als irdischen gruß näher zu gott

Guten Tag, der.hannes!

Hat Dein Lyrisches Ich etwa gar den Ätna bestiegen, der wiederum aktiv ist.
Wenn es nur nicht vom irdische Gruß betroffen wird, bin ich zufrieden.

Das Zeichen & sollte genauso wie die Zahlen ausgeschrieben werden. In der Geschäftspraxis machte es Sinn,
aber bei Lyrik wird es als unangebracht gesehen.

Du meintest tatsächlich in der vierten Zeile '... berauschter Lüfte', was ebenso wie
berauschende Lüfte möglich wäre. Nur auf so einen Rausch kann ich gerne verzichten,
also nichts dagegen, wenn Du ihn als Gruß Gott überlässt, der wird schon irgendwie damit zurecht kommen.

Gruß
Joame

Guten Tag, Joame

ich habe das '&' schon in diversen Gedichten gelesen, fürwahr nicht den schlechtesten. Ich verwende es hier, weil es neben der "Übersetzungsfunktion" zu "und" auch noch eine "Absetzfunktion" hat, fast wie ein Bindestrich. Stünde da immer und, würde es beim Lesen zum Leiern neigen und die intendierten Gedankensprünge zwischen verschiedenen Bedeutungsnuancen eher behindern. Wenn Du willst, ist das '&' experimentell oder meinem Spieltrieb geschuldet.

Ja, ich meine tatsächlich "berauschte Lüfte", genauer "an hitze berauschte Lüfte", die "flimmern".

Das Ganze könnte gut am Ätna spielen, wegen des Bezugs auf Dantes Inferno. Der Lichtbringer schleudert Unsägliches, Irdisches in den Himmel, der ja bekanntlich eher göttlichen Sphären zugeordnet wird. Daneben flirren noch einige Seelen hinauf, vielleicht, weil sie vor der infernalischen Hitze flüchten, die sie aus geschmolzenen Versteinerungen freigesetzt hat.

Ich hoffe auch sehr, dass das LyrI nicht bei der Schau in den Abgrund vom Auswurf getroffen wird. :)

es grüßt
der.hannes