#1

schwerelos

in Minimallyrik 27.02.2013 21:37
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

ich fliege durch dünne luft
sehe mich im spiegel

grinse mich an

als ich mich schlagartig
dem fahrstuhlboden nähere

hat mich die schwere wieder

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#2

RE: schwerelos

in Minimallyrik 28.02.2013 09:45
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

So von der Idee her finde ich es gut, lieber Hannes,

auch wenn der Fahrstuhl unheimlich schnell sein muß; wahrscheinlich knallt er gerade vom 34. Stock runter.

Dem Realitätsbezug förderlich wären einige kleinere stilistische Korrekturen:....hänge in dünner luft vor meinem grinsenden spiegelbild...mit einem schlag wird mich die schwerkraft einholen... Flachklatschende Grüße - mcberry

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#3

RE: schwerelos

in Minimallyrik 28.02.2013 18:24
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Guten Tag, der.hannes!

Als gutes Anzeichen lege ich es aus, daß Dich die Schwere wieder hat. Somit bist Du bald wieder für literarisches Schaffen bereit.

Wo und wann ist Dir das passiert mit dem Fahrstuhl. Am Arbeitsplatz? Gestern oder heute?
Wird schon wieder gut werden.

Gruß
Joame

zuletzt bearbeitet 28.02.2013 18:25 | nach oben

#4

RE: schwerelos

in Minimallyrik 28.02.2013 20:03
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Es kommt immer auf das Bezugsystem an, das hat uns Einstein und vor ihm der eine oder andere analytische Mechaniker gelehrt. Das berühmte Gedankenexperiment von Albert mal in Verse zu fassen, hat mich einfach gereizt.
Sagte ich schon mal, dass ich einen Hang zur Astronomie und zur Physik habe? Wie schnell muss denn der Fahrstuhl sein? Nun, es kommt auf die Beschleunigung an, er muss also ohne Hindernis im Gravitationsfeld fallen...

Bemooste Leute schwingen sich in den Parabelflieger, der dann echten Freiflug - wenn auch nicht kostenlos - beschert. Vielleicht würde es den mit ihrem eigenen Körper experimentierenden Fliegern gefallen, wenn alles um sie her mit Spiegeln versilbert wäre. Aber vielleicht nur so lange, bis der Pilot den Flug abfangen muss und damit die Wände den vormals frei Schwebenden ziemlich schnell näher kommen.... Dann mag der eine oder andere eine Innenpolsterung der Kabine zusätzlich zur eigenen Aussenpolsterung einer Verspiegelung durchaus vorzuziehen lernen...

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die literarische Schaffenskraft in der Schwerkraft eher Actio oder Reactio verspürt. Aus eigener, eher Sessel-drückender Erfahrung kommen die wirklich guten Einfälle auch unterwegs. Mangels frei fallender Fahrstühle weiß ich nicht, ob dabei die vertikale der horizontalen Bewegung überlegen ist...

es grüßt
der.hannes

zuletzt bearbeitet 28.02.2013 20:05 | nach oben

#5

RE: schwerelos

in Minimallyrik 28.02.2013 22:42
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Guten Abend der.hannes!

Einmal dürften wir, wenn auch nur in einem Nebensatz unser gemeinsames Interesse zur Astronomie bekundet haben. - Bei Deinen Zeilen fiel mir als erstes ein, was ich mich oft täglich während ich im Lift stehe, frage. Nämlich angenommen, dass die Seile reißen und er saust hinab, wie die physikalischen Berechnungen aussähen, kurz vor dem Aufprall hochzuspringen. Abgesehen davon, dass ich mit dem Kopf die Kabine durchschlagen würde (oder sie mich), komme ich mit Berechnungen nicht zurande, ob ich eine Chance hätte dem Aufprall zu entgehen.

Ehe ich über von der Gravitation beeinflussten Bewegung weiterphilosophierte, müsste mir klar sein, ob mir dieses Thema oder die Literatur verständlicher ist.

Gruß
Joame

zuletzt bearbeitet 01.03.2013 09:49 | nach oben

#6

RE: schwerelos

in Minimallyrik 01.03.2013 18:23
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Lieber Joame,

das Ergebnis der Sprung-vor-dem-Aufprall hängt wohl stark mit der Frage zusammen, ob sich der Aufzug beim Aufprall plastisch verhält (wie ein Knetgummi kleben bleibt) oder elastisch "in Teilen" zurückprallt. Etwas abbremsen kann man sich dabei schon, aber kaum einer derer, die mit dem Aufzug ungebremst aus höherer Höhe abgestürzt sind und den Sprung versucht haben, ist mit dem Leben davongekommen, schätze ich. Grau ist alle Theorie, vom Innern des Sarges aus betrachtet, sogar schwarz ;), selbst ohne Schwarzes Loch.

Es grüßt
der.hannes

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#7

RE: schwerelos

in Minimallyrik 02.03.2013 02:43
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Ist Dir auch aufgefallen, dass die Zeit ein anderes Verhalten aufweist als früher? Womöglich sind wir am rande eines Schwarzen Loches und wissen es nicht. Bis wir merken, dass die Zeit verbogen ist, ist es auch schon zu spät. Einfacher Hinweis auf das Zeitverhalten: fast ein viertel Jahr ist verrauscht; es zahlt sich nicht aus, einen Lichterbaum wegzuräumen. Darunter könnte man gleich die Ostereier legen.

Gruß
Joame

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