ganz links?
ganz rechts?
nichts bringt’s,
nur schlecht’s.
und die mitte?
nicht besser.
na bitte!

na wenn schon.
da gehn wir.
na denn schon.
wen nehm’n wir?
die mitte?
cui bono?
na bitte!

na also –
verdorben!
wie also –
gestorben?
die mitte?
die andern!
na bitte!


© Mme. Waltraut Bleibtreu

Hallo bleibtreu,
da drängt sich mir der bekannte Spruch "gut angefangen und dann stark nachgelassen" auf.
Während in der ersten Strophe noch Worte und Reim sich ergänzen, lässt letzterer in den Folgestrophen nach.
Inhaltlich könnte ich mir ein politisches Koalieren vorstellen.
LG
Perry

hi bleibtreu,

bin bisher noch gar nicht dazu gekommen, deine werke anzusehen- jetzt aber. lächel
erst mal willkomen im club. das gedicht hat für mich was. das knappe, komprimierte, das sich übers nachdenken des verborgenen prots zu einem resumee entwickelt.
Tipps:

ich würde es nicht allein auf politik beziehen. den titel ändern in wahlzeit - immer müssen wir wählen, entscheiden im leben.
formal gefällt es mir recht gut mit den knappen sätzen. hat was hämmerndes.
ich sehe es eher als prosagedicht mit eingestreuten reimen, darum würde mich der nachlassende reim, den perry moniert, nicht stören. die schon-stellen sind ja auch keine echten reime.

was mich stört, ist der versuch des reimes durch verkürzung.nehm'n-- schlecht's geht für mich gar nicht. verlieren würde das gedicht nicht, wenn man es "vom reim erlöst".lächel. sicherlich aber geschmacksache.

ganz links?
ganz rechts?
nichts bringt es,
nur schlechtes.( und weg wegen metrik)
die mitte?
nicht besser.
na bitte!

na wenn schon.
da gehn wir. ( vielleicht :da stehn wir)
na denn schon.(wer pennt schon)
wen nehmen wir?n ( dann gehn wir)
die mitte? (zur Mitte)
cui bono? ( na denne)
na bitte! (ach, Männe) wär ironisch

na also –
verdorben!
wie also –
gestorben?
die mitte?
die andern!
na bitte!

such dir raus, was gebrauchen kannst.
lg von koko