der moment des aufblühens
der königin der nacht -
das verklingende echo
im labyrinth der felswände -
das zeitferne aufblitzen
eines sterns am himmel -
was könnten viele blätter
auf dem fluss sagen
außer dass sie gefallen sind
gefärbt in den tönen
des ewiggleichen herbsts

Nicht nur schöne Bilder, auch schöne Sprache. So wird man zum Nachdenken angeregt, in eine philosophische Stimmung versetzt. Verschieden gefärbte Blätter aber ein ewiggleicher Herbst und das in Beziehung zu Sternen und Naturwundern, ja, da wird man schon nachdenklich.
Perry, wenn ich morgen mehr Zeit habe, muß ich mehr von dir suchen.
Viele Grüße
Dreimal Bleibtreu

Hallo Bleibtreu,
freut mich, dass Dir Bilder und Sprache gefallen haben.
Es steckt auch eine übertragene Aussage im Text, die ich aber vorerst noch nicht offenlegen will.
Danke fürs Interesse und viel Spaß beim Stöbern.
LG
Perry

lieber perry,

der unterschied zwischen einem wichtigen, tragenden moment im leben (aufblühen) und dem alltäglichen, sich wiederholenden rest.
ein moment kann uns mehr sagen und uns mehr bedeuten als viele gefallene blätter (jahre)) des lebens.
eine aussage, der ich voll zustimmen kann. dazu in sehr schöner und lyrischer verdichtung.
toll!
lg von koko

Hallo koko,
danke fürs positive Reflektieren.
In einer übertragenen Lesart hatte ich noch im Sinn, dass es keine Romane braucht (viele Blätter), um die Welt um uns herum zu beschreiben.
LG
Perry

Also da sind erstmal 3 motive (königin der nacht / echo / stern-aufblitzen), gewissermassen teil eins. In teil zwei dann die blätter auf dem fluß, die zwar nur aussagen könnten, daß sie gefärbt und gefallen sind, aber doch eine tiefere aussage verbergen, weil das als eine "nur-aussage" eingeschränkt wird ("außer dass ..."). Hier liegt also das Häschen im Pfeffer, das mit Abschied oder Verlassen zu tun haben könnte.

Selbst wenn man die Verse so analysiert, so bleiben die Bilder und ihr Zusammenhang und die Sprache doch lyrisch so stark, dass sie eine Stimmung (hier herbstliche Stimmung - und das hat ja was mit Verlassen zu tun) bewirken.

Dank und Grüsse
Fünfmal Bleibtreu

perry, das gefällt mir - das ewige, der moment.

winzigkeit:
die form der wiederholten aufzählung, monotonie, finde ich schade

gruß
gb

Hallo Bleibtreu,
deine Interpretation liegt ziemlich nahe an meiner Intention, zumindest was die reale Bildebene anbelangt. Es gibt soviele besondere Momente im Leben, letzlich ist aber alles vergänglich.
LG
Perry

Hallo Gb,
freut mich, dass Dir der Hauch des Ewigen in den Bildern gefällt.
Vielleicht macht die Aufzählung Sinn, wenn ich Dir meine übertragene Intention zum Text erläutere.
Es gibt soviele besondere Momente im Leben, die es lohnt sie zu beschreiben (siehe Aufzählung). Ich beschreibe sie kurz (mache z.B. keine Romane daraus), denn letztlich sagen sie alle (zwar in den "Färbungen" variiert) das immer Gleiche aus, wie mit dem Bild der fallenden Blätter symbolisiert.
Natürlich haben Romane ebenfalls ihre Berechtigung und Bedeutung, aber eben in einer anderen Art als Lyrik.
LG
Perry