Im nevermore, dem nie aus tiefem moore,
Hört nichts vom andern, immer fragt die mühe,
Die treibt der antwort asphodelen, frühe
Raunt aus gartentreib sich blaues zur empore.

Schwächt die alraune, drängt zur wurzel enger
Dem fluss vergessen, tempelhoch getürmtes
Vermessen, der hastigkeit angewürmtes,
Bleibt ungezähmt, und wandert schlangend länger.

Das dreht sich um, wo nichts gilt als verloren
Dem watteecho, blinde spiegelwände
Begreifen nur naive kinderhände,
Was sich behält, vergeudet manchem toren.

Der guß zum kreis, vom innen bis zum munden,
Der inhalt werde form: dein wortbekunden.

Hallo Otto,
ein Text voller Besonderheiten in Wort (asphodelen, gartentreib, munden) und Bild (alraune, angewürmtes, watteecho). Stimmungsmäßig kommt bei mir eine Art Zauber- und Mystik rüber, inhaltlich eine Art inneres Drängen. Sprachlich fällt für mich das "nevermoore" aus dem Rahmen, passt zwar experimentiell ins Wortgefüge, nicht aber in den eher klassischen Kontext.
LG
Perry

Lieber Perry!

Nevermore = Nie mehr ... versinken ... im Moor. Dieses "Nevermore " hat für mich die wunderbare romantische Tiefe
von Sherlock Holmes Geschichten. Die unergründliche Herbstlandzeit romantischer Verbrechen, die keine Motive, keine Alibis, keine Schuld haben. Nicht einmal von Tätern weiß. In denen unsere Phantasie ... eben im ... nevermore... nicht wahr, das klingt über die nationalen Kulturgrenzen hinaus... sich in einem Vers versündigt, ohne Moral versinkt. Das Gedicht schreitet ja nicht zur Tat. Es ruft auch nicht zu ihr auf. Es singt nur, wird poetisches Wortbekunden.

Danke für den Kommentar,

Gruß otto an perrymore.