hallo, salz
inhaltlich lese ich ähnlich wie mcberry. Ich denke auch, für dein lyrisches Ich ist der Bau Realität, sei es jetzt ein tatsächliches Gefängnis oder eine Situation, die dazu geworden ist, und es sehnt sich nach draußen, nach Freiheit. Im Nachdenken darüber mag ihm die Idee gekommen sein, spielerisch ein paar Zeilen darüber zu schreiben. So kommt denn dein Text auch bei mir an, als eine Art Spielerei, die sich selbst nicht ganz ernst nimmt und mehr auf den Klang und Reim gefeilt ist als auf Gefühl oder perfektionierte Aussage. Gerade der letzte Vers scheint mir diese Selbstironie durch die Umgangssprache anzudeuten.
inhaltlich hake ich jetzt leider doch in S2 total. ich versteh das grad so, dass die Nächte deinem Ich dermaßen lang werden, dass es mit der ganzen Zeit gar nichts mehr anzufangen weiß. aber dann hätte es doch eigentlich dicke die Zeit/Muße, an den Zeilen zu verweilen und herumzufeilen? warum dann das doch? leuchtet mir nicht so recht ein...
ein formales:
Zitat
Felsnadeln ragen karg ins Blau.
metrisch ist die Zeile bestimmt so gemeint: xXxXxXxX
ich würd die Felsnadeln in ihrer natürlichen Umgebung so ohne Gedicht eher wie folgt betonen: Xxx (Stammsilbe meiner Meinung nach vorn). und dann komm ich bei etwa sowas für den Vers rum: XxxXxXxX, wobei selbst damit neben dem doch sehr dominanten fels- die ra--Silbe dermaßen blass wird, dass ich da de facto lese XxxxxXxX. metrisch haut das natürlich nicht hin, aber alles andere kommt mir so unnatürlich vor, dass ich an dem Vers einfach unschön hänge.
so weit von mir.