#1

Parkmorgen

in Natur 03.08.2012 09:40
von Knochenkarl (gelöscht)
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Wie Stille klingen kann am Morgen,
das Dunkel weichen will dem neuen Tag.
Ein Rätsel ist vielleicht darin verborgen,
das aufzulösen ich wohl nicht vermag.

So hat der Wind sein Wüten aufgegeben,
der nächtlich kam aus Wolken sturmgeboren,
es ist ein Rauschen noch, ein fernes Schweben,
als hätte er sich Frieden auserkoren.

Und nirgends wagen Bäume sich zu regen,
nicht Gräserruhe stören nach der Nacht.
Dort aus der Erde steigt der Kräuter Duft,

und leis, auf Zehenspitzen, allerwegen,
sinkt Nebelwrasen auf der Blätter Pracht,
verfliegt bald in der kühlen Morgenluft.

zuletzt bearbeitet 03.08.2012 09:43 | nach oben

#2

RE: Parkmorgen

in Natur 03.08.2012 09:59
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Knochenkarl,

zwar weiß ich echt nicht, was eine Nebelwrase ist, aber du hast mich überzeugt, daß sie mir gefällt.

Panoramen kommen immer neu und aktuell herüber, wie sie das machen bleibt ihr Geheimnis; wahrscheinlich
verbirgt es sich erdgebunden im Auge des Betrachters, der seinen Ursprung und die zukünftige Heimat erkennt.

Anscheinend bist du gut angekommen und mit solchen Gedichten erfreut aufgenommen im E-literatum. HG - mcberry

zuletzt bearbeitet 03.08.2012 10:02 | nach oben

#3

RE: Parkmorgen

in Natur 03.08.2012 15:28
von Knochenkarl (gelöscht)
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Lieber mcberry,

danke fürs freundliche Feedback. Wrasen entsteht beim Verdampfen von Wasser ("Waschküche").
Ich weiß nicht, ob man dieses Sonett Panorama nennen kann, ich habe es einfach aufgeschrieben und versucht, einen Eindruck zu vermitteln.

Lieben Gruß
Knochenkarl

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#4

RE: Parkmorgen

in Natur 07.08.2012 12:28
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Karl,
hat ein wenig was von Matthias Claudius "und aus den Wiesen steiget."
Das mehr aus dem Technischen kommende Wrasen kannte ich noch nicht, trotzdem würde ich es hier als Mehrzahl ähnlich wie Schwaden lesen und deshalb "sinken" verwenden (die zusätzliche Silbe könnte durch Weglassen des Artikels bei Blätter ausgeglichen werden).
Bildlich würde ich noch den aus der Erde steigenden Kräuterduft zur Diskussion stellen, weil die Kräuter mit den über der Erde liegenden Blättern den Duft verströmen.
Vielleicht ist ja noch ein Optimierungsanstoß für dich dabei.
LG
Perry

zuletzt bearbeitet 07.08.2012 12:30 | nach oben

#5

RE: Parkmorgen

in Natur 09.08.2012 18:29
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Hi Knochenkarl,

dass die erste Zeile nur vierhebig ist im Gegensatz zu den übrigen, fünfhebigen Zeilen, ist wahrscheinlich nicht Absicht? Auch beim Füllwort "wohl" habe ich so meine Zweifel. Zeilen 3+4 fallen inhaltlich ein wenig heraus. Zwischen Wolken und sturmgeboren würde ich ein Komma setzen, dann wirkt die Wortstellung der Zeile -zumindest auf mich- natürlicher.

Das Thema des Morgen-Grauens, mit der die Gräberruhe anklingen lassenden Gräserruhe, in dem sogar die Bäume sich kaum wagen zu rühren, finde ich stimmungvoll getroffen.

es grüßt
der.hannes

zuletzt bearbeitet 09.08.2012 18:32 | nach oben

#6

RE: Parkmorgen

in Natur 10.08.2012 00:26
von Kokoschanell (gelöscht)
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der morgen nimmt die letzten zweifel, geheimnisse der nacht, es klärt sich (auf).
natur und menschliches schön und stimmungsvoll verbunden. ein lyrisches gedicht, das mir gut gefällt, karl.
gruß von koko

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#7

RE: Parkmorgen

in Natur 10.08.2012 01:30
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Guten Tag, Knochenkarl!

Tut mir leid, daß ich zwar zu früher Morgenstunde, doch um Tage zu spät von einem weiteren Beweis Deiner beeindruckenden lyrischen Ausdrucksweise erfuhr.

Mit gutem Morgengruß
Joame

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