#1

Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 21.07.2012 20:59
von yaya (gelöscht)
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Ganz selbstverständlich liehst du mir
zu jeder Zeit geneigt dein Ohr.
Vertraulichkeiten sind bei dir
so sicher wie im Banktresor.

Geriet ich mal auf engen Straßen
ins Abseits, kanntest du dich aus.
Und wenn selbst Götter mich vergaßen,
du brachtest mich zurück nach Haus.

Verließ das Glück mein eitel Streben,
hast du dich stets zu mir bekannt.
Warum soll ich jetzt Ruhe geben?
Komm her, dich knall ich an die Wand.

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#2

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 21.07.2012 22:03
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Ein grausamer Dank für aufopfernde Fürsorge. Ein typisches Beispiel für unsere Zeit.
Rhythmus und Reim werden beherrscht, somit kann davon ausgegangen werden,
der Autor ist zu noch Größerem fähig. Das Abverlangen einer immer höheren Leistung
ist auch typisch für unsere Zeit - vielleicht auch grausam.

Gruß
Joame

zuletzt bearbeitet 21.07.2012 22:04 | nach oben

#3

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 22.07.2012 12:30
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Yaya und Joame,

interessante Sichtweise. So wie die Vorschreiberin es darlegt, leuchtet mir die Interpretation auch ein.

Meine Textauffassung war die eines unerträglich langweiligen anämischen Heiligen. Solche Gutmenschen
bieten keinen Halt, haben kaum eigene Ideen, rauben einem den letzten Nerv mit ihrer Vorhersehbarkeit.
LI Sündenfälle sind unverzichtbare Lebensaufgabe, verleihen dem Leben Farbe und den nötigen Schwung.

Keine Sorge, LD wird die andere Wange hinhalten. Wahrscheinlich ist es sogar masochistisch drauf und leidet
mit Eifer. Wir können froh sein, wenn es nicht auch noch lauthals zu beten beginnt. Fromme Grüße - mcberry

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#4

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 22.07.2012 18:46
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Hallo yaya,

die letzte Zeile kam überraschend. Vielleicht gibt es ja viele Arten, in Liebe und Leidenschaft den Prinzen an die Wand zu knallen. Aber im ersten Moment habe ich eine agressive Art assoziiert. Sollte ich langsam alt werden? :)

es grüßt
der hannes

PS: nein, diese Antwort meinte ich eben nicht ;)

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#5

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 22.07.2012 23:49
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

@ der.hannes
Ich kann Dich beruhigen, wenn es langsam geht, dann ist es bestimmt nicht das Altern, denn dieses geht schnell vor sich.

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#6

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 23.07.2012 19:57
von yaya (gelöscht)
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Also das war so, liebe Leser,

für eine Kirchenzeitung habe ich ein paar korrekte Zeilen verfaßt, die mit einem Treueschwur und der Hand fürs Leben endeten. Alles wie es sich gehört. Mac leistete die Redaktion und riet dazu, den Langweiler an die Wand zu knallen, egal ob gereimt oder unangespitzt. - Sorry Mac, wenn ich da mal aus dem Nähkästchen plaudern muß....
Der Aufforderung kam ich geflissentlich nach. Deshalb fallen die Schlußverse etwas aus dem Rahmen. Grüße von Yaya

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#7

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 23.07.2012 21:19
von Kokoschanell (gelöscht)
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mir ging es ähnlich wie hannes, darum hatte ich mich zunächst eines kommentares enthalten.
da es zudem unter liebe und leidenschaft steht, gäbe es auch noch ein anderes "an die wand knallen".
in leidenschaft sozusagen, den etwas schüchternen, biederen.dennoch schien mir der schlußsatz dafür zu dominant.

es ist ein höchst aggressiver ausdruck und steht in krassem gegensatz zu dem menschen, der zunächst oben skizziert wird.
ja, ein mann kam mir in den sinn, der alles für eine frau tut und sie dankt es ihm mit aggression und irgendwie fast verachtung, vielleicht, weil er so viel tut. ein prinz ist erhaben, steht über den dingen.
eigentlich.
es reicht ihr nicht. er ist eben nicht ihr prinz. wenn man sich so umschaut im leben, wie manche frauen über ihre männer reden, kann das schon hinkommen. grad die, die die umsorgendsten haben. vielleicht zu langweilig, zu einschätzbar. ich habe nie verstanden, was diese frauen wollen.

dass es hier um einen zeitungsartikel geht, irgendwie vielleicht auch um kritik an kirche und ihrer moral, das kann man nun wirklich nicht erkennen.
ein zeitungsartikel kann ja kein ohr leihen, nicht für einen da sein...
ratlose grüße von koko

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#8

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 23.07.2012 21:37
von yaya (gelöscht)
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Aber nicht doch, liebe Kokoschanell,

bitte wirf ein LI nicht mit einem Zeitungsartikel durcheinander. Es ging auch nur um einen Leserbrief, der hinterrücks etwas Lyrik einschleicht. In diesem Sinne ist die brave Version des Gedichtes schon in Ordnung. Da soll auch keine versteckte Kritik mit eingepackt werden.

Wenn du nach einer Moral suchst, dann nimm die Geschichte von Kain und Abel: der bevorzugte gute Sohn ist eine Ratte von einem Bruder, hilft dem Kain nicht, läßt sich zufrieden feien. Psychologisch gesehen kommen scheinheilige Frömmler nicht gut weg, weil sie es sich zu einfach machen. Leben, ohne gelegentlich schmutzig zu werden, geht nicht. Grüße von Yaya

edit: kara - so fängt das glaube ich an, wenn auch gaaanz langsam

zuletzt bearbeitet 25.07.2012 13:08 | nach oben

#9

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 24.07.2012 18:38
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

ich versuche jetzt, gerade nach dieser grenzerfahrung,

gaaaanz langsam

alt zu werden :)

es grüßt
der.hannes

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#10

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 24.07.2012 21:09
von Kokoschanell (gelöscht)
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tschuldigung, aber ich bin nicht kara...
koko

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#11

RE: Sei mein Prinz

in Liebe und Leidenschaft 29.07.2012 03:05
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Schöner Schluss, hätte ich nicht erwartet. Mir persönlich zu metrisch gekünstelt. Zu seicht. Aber ganz gut.

Gem


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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