#1

Fluchtnest

in Natur 25.06.2012 14:15
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Der Junihimmel regnet auf die Matten,
Droht Straßenschluchten stürmisch zu durchziehen.
Der Wolken endlos hochgetürmte Schatten
Verkünden Unheil, daß selbst Rabenvölker fliehen.

Beizeiten ward ein Unterschlupf gefunden,
Wo ein zerrupfter Vogel sanft im Winde wiegt.
Die arg verkratzte Kehle darf gesunden,
Verharrt in Ruhe, bis das Sonnenlicht obsiegt.

zuletzt bearbeitet 10.07.2012 10:21 | nach oben

#2

RE: Nestflucht (invers)

in Natur 27.06.2012 00:55
von yaya (gelöscht)
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Hallo Mac,

das muß das Gedicht sein, das dir in der Mittagspause eingefallen ist.
Als du mit Fencheltee und einem dicken Schal um den Hals einer Erkältung zu trotzen versuchtest.
Wenn man das weiß, macht S2 Sinn. Anders könnte man sich fragen, wieso der Vogel zerrupft sei?
S1 gefällt mir deshalb besser als S2.

Bei mir im Büro sind auch erkältungshalber die Reihen gelichtet. Gute Besserung. Grüße von Yaya

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#3

RE: Nestflucht (invers)

in Natur 27.06.2012 13:00
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Dank Yaya,

bin schon wieder auf dem Damm. Hier im Norden ist das Wetter schrecklich.

Über den Regen freut sich wenigstens noch die Landwirtschaft. Ein Wasserrohrbruch in meinem derzeitigen Büro
allerdings hätte echt nicht sein müssen. Zwischen den Statistiken lasse ich immer mal wieder die Handwerker ein.

Diese Zeilen hier bringen es zwar nicht wirklich, aber mir war danach. Verkorkste Grüße von der Baustelle - mcberry

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#4

RE: Nestflucht (invers)

in Natur 27.06.2012 20:18
von Kokoschanell (gelöscht)
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Hallo Mcberry,

Dieses ist wirklich gelungen, finde ich. Nestflucht mal umgekehrt, obwohl es das invers nicht bräuchte.
Hier ist jemand, der nicht aus sondern in das Nest flüchtet, weil die Welt draussen so ungemütlich ist.
Dann macht auch das zerrupft Sinn.
Der Zerrupfte flieht in sichere Zone, Schutz und Hilfe suchend. Hier als Metapher am Wetter aufgehängt. Eine recht gesunde Lebenseinstelung, sich mal aus dem Verkehr zu ziehen, wenn nichts mehr geht.
Irgendwie kommt mir da der Satz von Rilke in den Sinn: "Wohl dem, der eine Heimat hat..".

Ich würde die Kürzungen ziehn und fliehn nicht nehmen. Durchaus eleganter ziehen, fliehen.
koko

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#5

RE: Nestflucht (invers)

in Natur 28.06.2012 09:33
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Bitte sehr, Kokoschanell,

probieren wir die Version mit den weiblichen Kadenzen. Wenn einem User der Text gefält, gibt es keinen
Grund auf Vorschläge nicht einzugehen. Von wegen der Überflüssigkeit des (invers) hast du Recht: Leser
mit der Nase drauf stoßen, impliziert, daß keiner von alleine nix schnallt und macht sich nicht gut. Hg - mcberry

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#6

RE: Nestflucht (invers)

in Natur 09.07.2012 21:45
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo mcberry,
der Juni hat ja viele Wetter-, bzw. Bauernregel auf Lager, wobei die meisten mit Dauerregen drohen.
Was die umgekehrte Nestflucht anbelangt, würde ich als Titel "Fluchtnest" vorschlagen. Ansonsten wurde ja bereits fast alles gesagt.
LG
Perry

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#7

RE: Nestflucht (invers)

in Natur 10.07.2012 10:23
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Ja danke, lieber Perry,

gute Ideen seien umgesetzt, analog zum Fluchtkoffer, Fluchtgedanken, Fluchtfahrzeug usw. Hg - mcberry

zuletzt bearbeitet 10.07.2012 10:24 | nach oben


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