die hügellinien des flusstals fallen
wie schutzgitter
wenn kinder flügge werden

einige unserer papierschiffe
mit namen wie santa maria
stachen hoffnungsrau in see

als entdecker trugen wir lange bärte
wickelten sie um unsere hälse
wie falsche duttenkrägen


1. Fassung:

eldoradisch


die hügellinien des flusstals
verflachen fallen wie schutzgitter
wenn kinder flügge werden

einige unserer papierschiffe
mit namen wie santa maria
stachen hoffnungsrau in see

entdecker in unseren träumen
trugen lange bärte wickelten sie
um ihre hälse wie duttenkrägen

Hallo Perry,


ein Aufbruchstext. Das Eldorado scheint erobert werden zu wollen.

Sobald Berge zu schrumpfen beginnen, endet die Kindheit. Unsere Hoffnungen stechen in Schicksalsgemeinschaft
mit so manchen Produkten in See. Oder Bastelten wir schon an Projekten mit mehr Bestand als Papierschiffchen?

(Müllhalden fallen mir respektlos in den Sinn. Ziemlich daneben, denn der Text verfolgt keine gesellschaftskritischen
Ambitionen, sondern der Blick schweift wehmütiger zurück.)
Der rasche Wechsel metaphorischer Bilder verkompliziert S1 m. E., aber egal.

Werden wir uns irgendwann den eigenen Bart um den Hals wickeln? Macht uns das dann auch erfinderisch?
Gerne gelesen - mcberry

Das alte Wort für die gerüschten Krägen hatte ich tatsächlich vergessen und mußte nachsehen:
Duttenkragen

Hallo mcberry,
dem jugendlichen Forscherdrang ist die "hoffnungsraue" Erkenntnis gefolgt, dass unter der Flagge der Entdecker zuviel Leid verübt wurde, deshalb fällt der Rückblick zwiespältig aus und so manche Entdecker hätten es verdient an ihren Bärten aufgehängt zu werden (natürlich rein symbolisch).
Danke fürs Reinspüren und LG
Perry
PS: Ich habe den Text noch einmal ein wenig umgearbeitet.