#1

versponnen

in Minimallyrik 01.05.2012 10:28
von chip | 433 Beiträge | 461 Punkte

der seelenblind blutende schwärmer
pocht wehrlos in schwingenden netzen
aus fäden wie fliegender leim sie
umschlingen durchsichtige flügel

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#2

RE: versponnen

in Minimallyrik 03.05.2012 11:35
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Sehr nett von dir, Lieblingschip,

die Minimallyrik mit einem fein gesponnenen Faden zu bereichern. Hier ist alles unsichtbar, was gefangen hält.
Worauf sich der seelenblinde anämische Schwärmer bezieht, bleibt dein Geheimnis. Unumschlungene Grüße - mcberry

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#3

RE: versponnen

in Minimallyrik 03.05.2012 23:32
von munk (gelöscht)
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hi chip!
ist es das los des schwärmers, der alles negative ausblendet, dafür in der tiefe verletzt zu werden, um das eigene und das seelenblind der anderen, wieder zu verlieren? ist die schwärmerei mit offenen visier für die andren unverzeihlich, das sie gefangen werden muss, obwohl sie jedermann eigen ist? sind es die fäden der vernünftigen und schwingungsgebremsten, die mit aller macht zusammenfügen und umschlingen, was eigentlich zerbrechlich und allzu menschlich ist?

hier kann das schwärmen nicht ausgelebt werden. hier muss es sich verstellen, um sich doch wahr-zu machen und transparent zu werden. hier wird, kann widerspüchlichkeit nicht zugelassen werden, weil seelenunverständnis zur metamorphose drängt.

gern gelesen
der munkel

zuletzt bearbeitet 03.05.2012 23:34 | nach oben

#4

RE: versponnen

in Minimallyrik 04.05.2012 20:06
von yaya (gelöscht)
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Hallo Chip,

du hast positive Kommentare erhalten für einen schillernd uneindeutigen Text.

Meine Version: Ausgehend von Z4 sind es durchsichtige Flügel, gelesen als Metapher für Eigenschaften,
die Transparenz bzw. Spiritualität eröffnen könnten, nun von fliegendem Leim verklebt, das Individuum
gefangen nehmen: Kleister statt Befreiung.
Fasse ich als beißende Kritik an irregeleiteter Schwärmerei auf, die ihre Chance auf Erkenntnis vertat.
Aber Munkel hat Recht: In der Tiefe verletzt, erweckt sein pochendes Ausbluten doch ein wenig Mitleid.

Während ich hier schreibe, kommt mir in den Sinn, daß Entleerung vllt nicht wehtut... Grüße von Yaya

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#5

RE: versponnen

in Minimallyrik 06.05.2012 16:07
von chip | 433 Beiträge | 461 Punkte

verbindlichsten dank für so fein gesponnene kommentare, mac, munkel und yaya,

was immer den impuls für die verse auslöste, eure betrachtungen loten (un)tiefen aus.
schwärmerisch verbunden chip

zuletzt bearbeitet 06.05.2012 16:10 | nach oben


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