#1

Der jubilante Dichter

in Philosophisches und Grübeleien 07.01.2012 22:58
von Bärlauch (gelöscht)
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Der jubilante Dichter

Wie lohnt‘s mir Godd? Mit Gold, Beifallsgeschelle,
für meine zarten Reime auf die Schnelle?
Der Strasse Rand glitzt nach dem Regen träge,
das Unkraut pflasterspaltet ohne Hege.

Das bleiche Neonlicht küsst Wassertropfen,
in Lampenhüllen drängen Motten-Pfropfen.

Da seid ihr, traurig ohne Lust zum Scherzen,
auf Wangen Räude,
rohe Freude
laubet klare Obacht mir,
in meinen Hain, dem Hafen der Geschicke.
Bei ihm: Nur Träniges verwässert lau die Blicke.

zuletzt bearbeitet 07.01.2012 23:02 | nach oben

#2

RE: Der jubilante Dichter

in Philosophisches und Grübeleien 09.01.2012 15:03
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Bärlauch, wie wäre:

Das bleiche Neonlicht küsst Wassertröpfchen,
in Lampenhüllen drängen Mottenköpchen.

Die Verkleinerungsform gefällt vllt nicht, ein erzwungener Reim aber auch nicht. Die Sachebene klemmt ebenfalls. Bevor ein gruseliger Propfen aus Faltern ensteht, haben diese zu drängen aufgehört...

Wenn etwas traurig ist und nicht scherzen mag, hockt es nahe bei einer doppelt gemoppelten Tautologie.
(Der weiße Schimmel, du weißt schon...)

Damit höre ich mal auf zu meckern. Die lyrische Sprachebene bewältigt der Dichter ohne Mühe. HG - mcberry

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#3

RE: Der jubilante Dichter

in Philosophisches und Grübeleien 10.01.2012 23:36
von Bärlauch (gelöscht)
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danke für die vorschläge und die auseinandersetzung mit der struktur der aussagen, mcberry.

die diminution würde meine botschaft reduzieren und wenn der reim erzwungen wäre - was er nicht war - doch wieder ein erzwingen sein. motten können sich derart um lichtquellen in lampenschirmen massieren, dass sie wie winzige wilde bienenstöcke wirken. hätte ich es nicht selbst beobachtet, würde ich dies nicht in einen text einflechten. und ist es nicht naheliegend in einer regnerischen nacht die flucht der motten zur flickernd weißen - den mond ersetzenden - lichtquelle zu schildern?

zur doppelmoppelage: diese ist nicht gegeben, denn: zuerst zeigt der text die traurigkeit der anderen und danach jene des LyrI. wenn ich es im text falsch vermittelt habe kann ich es nicht ändern, weil es m.e.n. keiner änderung bedarf

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