Bestandsmamphlet


Um das goldene Ferkel zu tanzen,
am gekappten Fallschirm der Finanzen,
Macht Tod los.
Eine Bereinigung gab es immer,
Feuerbestattung in Hochkonjunktur,
nach einem Weltwirtschaftskollaps
und Pyramiden wurden aufs Neue
von oben nach unten am Faden gebaut. -

Tonlos hältst du den aufgezwungenen Ball
flach drehst du dich mit
im hübsch drapierten Bestattungsgewand.
So hoffnungsvoll pessimistisch
stehst du im Dazwischen
und kennst keinen Weg nicht mehr.
Drum: gib dir bitte Drogen und Schnaps,
Mensch(!),
beschäftige dich auf dem ewigen Kreisel deiner
Sicherung zeitloser Währung mit Ablenkung,
sieh deine Vertreter verkaufen
Ampelbrillen, fern einer Wahl,
und damit das letzte bisschen
– Milchmädchenpolemik -
Gehirn am Hebel fiktiver Nullensummenspielerei.

Abgeschmierte Rettungsschirmchen saufen ab
und an Cuba Libre,
vergammeln dann im Pseudoplan
Wirtschaft, dem Flug des Nimmersatt
wieder belebende Leichenfledderei
und tanzen konkurrenzlos
ums goldene Ferkel,
was mit Verlaub ungenießbar selbst gesotten.


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...der Versuch -in- Worte zu finden...

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hat gute ansätze, gedichtbandage,

bis hin zur wiederanknüpfung ans goldene ferkel zum schluss. hätte nahe gelegen, den mißbrauch der kreaturen in der nutztierhaltung und verkümmerung der körner zum gentechnisch manipulierten viehfraß zu thematiseren.

stattdessen ergeht sich der thread im sattsam bekannten weltuntergangsszenario mit wechselndem kostümbild. das kreiselmoment des balles legt einen tanz auf der goldenen drehscheibe näher. einen todschick gestylten untergang.

zwar alles gut gesagt, könnte aber neu gesagt sein. dir traue ich eigentlich mehr zu. tschüs chip

Zitat

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und Pyramiden wurden aufs Neue
von oben nach unten am Faden gebaut. -

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......das habe ich so noch nicht gelesen. Auch das "vergammeln dann im pseudoplan" gefällt mir wirklich gut.

Chip meint vllt, die Variation des Bildes: Goldenes Kalb zum Ferkel, wird durch den folgenden Text nicht genügend
begründet. Gentechnische Assoziationen kann ich nachvollziehen, kommen aber nicht jedem.

Alles in Allem könnte eine gezielte Metaphorik der Aussage mehr Richtung geben. Andererseits scheint mir gerade
dieses planlose Herumirren einer strauchelneden kapitalistischen Auffassung die Botschaft zu sein. HG - mcberry

chip,
danke der betrachtung!
aber: wie lang soll das ding denn werden? -würden all die irren(den) gedankengänge hübsch aufgereiht hier erscheinen... ob gentechnik, palmöl, prävention, waffenindustrie, glaubensfragen, dritte, vierte, fünfte welt, usw., der kontext der sich daraus ergäbe, die kette würde sich in unkenntlichkeit fortsetzen.
wir leben hier, jetzt, in einer sogenannten wohlstandsgesellschaft, hungrig nach neuem, die anderen erstrebenswert erscheint, beispielhaft, beneidet um der freiheit die sich angeblich in dieser verbirgt... real betrachtet, im zusammenhang von vergangenheit, möglicher zukunft, malt sich wohl kaum einer, der hier lebt, noch die welt in rosa blümiert... es ist dieses ausgeliefert sein, die ohnmacht, das verwirrspiel einiger weniger...
was kann ich tun?
auf die straße gehen?
ja, vielleicht, bringt das etwas... aber auch dieses "vielleicht" steht dem gehörlos blinden gegenüber, dem auch der tastsinn fehlt.

weltuntergangsszenario? - nein, das war nicht intention, es ist eher eine mögliche kette der logik, wobei ich hoffe, dass dies nie eintreffen wird, denn nach uns die sintflut - kakalaken und ratten...


mcberry,
danke, so in etwa.


ich glaube immer noch,
trotz des gerüsts aus angst um uns - und wenn es nur die kleine eigene sein sollte -


gruß
gb.


nachtrag:
das goldene ferkel ist unnatürlich die galionsfigur des abgeschmierten rettungsschrimchens - uns gehört die ganze welt, kauft staatsanleihen im schlussverkauf!