Hallo Hannes,
seltsames Ding, dieser Iapetus.
Dem drittgrößten Mond des Jupiter gewidmet, oder einem urgeschichtlichen Ozean, der sich im frühen Paläozoikum erledigte, jeweils benannt nach einem weniger wichtigen Titanen der griechischen Mythologie.
Zuviel für ein Gedicht, ereignen sich gleich drei davon. Gemeinsamkeiten außer dem Namen?
Das erste Mondgedicht finde ich noch ganz neckisch - mit dem Walnußbauch, an dem die Brüder zerren.
Yin und Yang wären mir in dem Zusammenhang egal, aber andererseits geht es wohl um das Gleichgewicht.
Nur Geologen erschließt sich verschwommen das Weh um verflossene Ozeane. Die restliche Leserschaft, geschätzte 99,99%, vermißt kaum, was niemals bekannt war, wegen ca 500 mya zwischenzeitlicher Erdgeschichte. Darüber des Namens wegen ein Gedicht zu schreiben, ist gewagt.
Das dritte Lehrstück kommt als Zeugungssaga daher. Hätten sie den Schulstoff doch gleich mit in die Verbannung geschickt. Dann wären wir eben nicht. Wahrscheinlich haben sie sich sowieso vertan. Wirkt das auf dich denn glaubwürdig? - Hinzu kommt, daß antikisierendes Reimen heute meistens nicht mehr funzt.
Die titanischen Betrachtungen scheinen mir nicht völlig mißraten zu sein, wirklich gelungen aber auch nicht. Trotz erkennbarer chronologischer Abfolge fehlt ein innerer Zusammenhang. Der verseschmiedende Homo Sapiens, der in einem vierten Gedicht zur Gegenwart aufschließend, mit seiner scurrilen Namengebung die Begründung für die drei vorausgegangenen liefert, wäre endgültig zuviel des Guten.
Irgendetwas hat es trotzdem. Experimentierfreude zumindest, einem Namen nachzuspüren. tschüs chip