So, nun die versprochene inhaltliche antwort :)
Durch die kompliziert - komplexe Schreibweise wird etwas dazugewonnen, denn es sind ja drei Gedichte geworden.
Ich schreibe sie hier mal getrennt auf:
I.
Du wirkst als ob
Du träumst Du seist
im glück
Du ahnst wie bald
Du spürst Du liegst
im grab
II.
im stillen tief versunken
die augen fest verschlossen
willst trost beim herzen finden
geborgen bei der mutter
spürst Du des kindes saugen
im unterleib das ziehen
wird es Dich malträtieren
Du kannst ihm nicht entkommen
in weißen laken ruhend
siehst Du Dein kind wohl nimmer
III.
Du wirkst im stillen tief versunken,
als ob - die augen fest verschlossen -
Du träumst. Willst trost beim herzen finden?
Du seist geborgen bei der mutter?
Im glück, spürst Du des kindes saugen?
Du ahnst im unterleib das ziehen,
wie bald wird es Dich malträtieren!
Du spürst, Du kannst ihm nicht entkommen.
Du liegst in weißen laken ruhend,
im grab siehst Du Dein kind wohl nimmer.
Bei III. habe ich durch Satzzeichen eine bestimmte Lesart angedeutet, es gibt aber noch andere.
Über die letzten Zeilen kann man sich sicherlich streiten. Für mich sind sie inhaltlich unverzichtbar,
die Gedichte funktionieren sonst nicht. Zum Beispiel gehören "stillen", "herzen" und "saugen" zusammen.... Und gerade die
letzte Zeile macht die Todesahnung des LyrDu deutlich.
Es ist sicherlich ein eher trübsinniges Gedicht, aber das passt ja zum Forum...
es grüßt
euer.hannes