hallo ihr
ja das sind drei nicht so unübliche motivationen für sprüher: einer als zu grau empfundenen urbanen umwelt farbe und leben einzuhauchen. und - gut! - die steine zum tanzen zu bringen, tanz, das ist für mich genuiner ausdruck der lebensfreude, und das betrachten des mglw dynamischen styles bringt die synapsen des betrachters zum tanz - das wäre meine interpretation deiner zeile.
die andere, hätte mE ein eigenes gedicht verdient, "schreib meinen namen". der megastadt, in deren straßenschluchten der einzelne mitunter das gefühl hat, in der anonymen masse zu versinken, dieser gigantischen siedlung seinen namen auf die wände schreiben bzw den namen des selbstgewählten pseudonyms, taki 183 brachte den graffiti-stein in der jüngeren vergangenheit wieder ins rollen, nachdem andere formen des graffiti ja bereits bei den ägyptern verwendet worden waren oder als klosprüche bei den römern in pompeji :D
und eine dritte, sehr häufige motivation: die empörung, eine einfache aber recht effektive chance, seiner unlust ausdruck zu verleihen: politische parolen oder schlichte hetzereien, die wahl der verwendeten mittel reichen wie bei jedem anderen medium natürlich vom dümmsten rechtsradikalismus bis zu der höchst cleveren gesellschaftskritik eines banksy, der mttl wohl populärste sprayer, dessen ungefragt und ungesetzlich auf wände in aller welt gesprühte werke millionen wert sind. so hat die stadtreinigung einer ich glaube australischen stadt eins seiner "pieces" entfernt und die stadt damit um eine touristische sehenswürdigkeit und eben auch um sehr viel geld gebracht. die dürften sich schon sehr geärgert haben, eine absurde situation, wenn man bedenkt, dass sie banksy ebenso gut anzeigen könnten wegen sachbeschädigung, wie es erwischten sprayern mit sicherheit gehen wird, die dann mitunter sehr, sehr viel geld zahlen müssen. auch hier gilt: wer reich und berühmt ist, hat es noch zusätzlich leichter als die kleinen, armen und eher unbekannten.
viele grüße
kjub