in diesen dunklen nächten
stellst du dir vor wie sie
um deine seele feilschen fragst
was dich so wertvoll macht
dass herrscher über heere
dich für ihre armee wollen
bis es dir endlich klar wird
du hast gelernt zu dienen

Super, Perry

deine Worte treffen mittenmang in die Seele dieses Users. Ist mir jetzt echt egal was bekannte - oder selbsternannte - Lyrikexperten von dem Text halten.

Eine Stelle fällt mir auf- wie einem eben immer irgend etwas auffällt.
LI stellt sich die Szene vor, ist also Drehbuchschreiber seiner Phantasien. Der ungeneigte Leser könnte entgegenhalten: Vllt bildest du dir das nur ein, denk an etwas Anderes.
Durch ein "stellst du dir vor wie sie um deine seele feilschen " relativiert sich die zentrale Szene innerhalb der dichterisch geschaffenen neuen Wirklichkeit des Textes zu einer flüchtigen subjektiven Anwandlung.

Wir wissen aber, hier wird die Wirklichkeit beschrieben. Sie traden Tod und Teufel. Unsere Seelen sind allemal verkauft und bereits mehrfach weitergehandelt, als Cash Cows, als Stimmvieh, als User, als was auch immer.

So oder so. Danke der Zeilen. HG - mcberry

Hallo mcberry,
das ist ja das Schöne an der Schreiberei, dass die Gedanken frei sind.
Als Grundtenor steht auch bei diesem Text, das "Fremdbestimmtsein" im Hintergrund, nur sind es hier die hohen bzw. tiefen Mächte, die (von uns selbst erschaffen) um unsere Seelen feilschen.
Es gefällt mir, dass du die beschriebene Szene weitest auf andere Bereiche des Lebens.
Danke fürs "mittenmang in die Seele" und LG
Perry

Liebe Perry,
"Fremdbestimmung" scheint ein Thema zu sein, das dich zur Zeit stark umtreibt. Hier stellt sich LyrI als Objekt zweier feindlicher Mächte zur Verfügung (ein faszinierender Gedanke). Das Oben und Unten ringen um die Vorherrschft im Kopf: Die Entscheidung wird allemal ohne den Protagonisten getroffen, der schon lange dressiert ist und tut, was man ihm sagt. Selbst in seinem Hirn sprechen nur die Mächtigen - und er schweigt. -
Dein Gedicht gefällt mir sehr gut.
pista

Den letzten Vers könntest du als Essenz absetzen. Ist aber eher was für die Optik ...

Hallo pista,
ja die "Enge" des Lebens treibt mich zurzeit etwas um. Das aufgespannte Szenario ist eine Weiterführung ins Jenseits, was nicht gerade Laune darauf macht. Deshalb sollten wir vielleicht bereits jetzt versuchen freier zu leben.
Danke fürs Gefallen und die Anregung
LG
Perry

wertvoll für die Herrscher dieser Welt, ober- unter- oder nachwelt( lächel) sind immer die, die gelernt haben zu dienen.
Ich höre, da wieder diese augenzwinkernde Ironie heraus, lieber perry?
Innerlich könnte auch so eine Art Gewissen gemeint sein- aber immer gut sein kann keiner...
Lächeln von Marlene

Hallo Marlene,
letztlich läuft es auf eine Polarisierung von Gut und Böse hinaus, die wir in allen Lebens- und vermutlich auch Todeslagen finden. Vielleicht wäre Liebe ein brauchbarer Katalysator um einen Mittelweg zu finden, aber das ist ein anderes Thema.
Danke fürs Reinspüren und LG
Perry