Weg sehen
Ein Hund bricht zusammen.
Radfahrer kreuzen, Spaziergänger glotzen.
Niemand bietet Hilfe an
im Natur Schutzgebiet.
Herrchen stemmt dreißig Kilo,
bettet den Hund in den Schatten .
Er klettert den steilen Abhang hinunter zum schäumenden Wehr,
holt Wasser in einer Kot-Tüte
dreimal, viermal, fünfmal.
Frauchen gibt dem Hund zu Trinken,
beschüttet ihn mit Wasser, spricht beruhigend auf ihn ein.
Radfahrer kreuzen, Spaziergänger glotzen,
niemand bietet Hilfe an.
Ein Hund ist zusammengebrochen,
schönen Sonntag auch.
Ein Auto fährt vor,
mitten auf dem Feldweg.
Die sehr junge Fahrerin fragt nach dem Weg zum Motorcross-Rennen,
hat sich verfahren
im Naturschutzgebiet.
Das Kennzeichen zeigt Fulda,
weit weg von hier.
Sie sieht hin und winkt einladend:
„Steigen Sie ein, ich fahre Sie nach Hause.“.
„Der Hund ist nass und schmutzig ,“sagt Frauchen,
Verzweiflung im Blick.
Die junge Frau lächelt,
„Macht nix.“
und öffnet die Türen des staubkörnchenfreien Audi Quattro von Papa.
Vor dem Haus angekommen wischt Frauchen
mit dem Saum ihres Kleides den Autositz sauber.
„Müssen Sie nicht!“ sagt die junge Frau
und fährt hupend der harten Welt des Motocross entgegen.