Doppelt und dreifach
Dauernd schaue ich Dich an,
sehe, wie Du Dich drehsts,
hin und her im hellsten Licht,
Mutter und Zwilling, die Du
mich von Dir losgetreten hast,
hinaus in die Kälte
trotz unserer Nähe.
Du hast Dich verwandelt seither,
atmest freier, hüllst Dich
in Wolken über Deine Saphirflächen,
in blauen Samt über Deinen Schultern,
und lächelst anderen zu, kleinen
Wesen, die ich auch schon
kennengelernt habe, flüchtig nur,
wenige, aber immerhin.
Ich habe mich damals selbst losgerissen!
Täusche Dich nur nicht!
Langsam, ganz langsam entferne ich
mich weiter von Dir, auf Deine Kosten,
weil ich an Dir zerre und ziehe,
Dich bremse, wie jenes andere Wesen,
das soviel mächtiger ist als
wir beide zusammen.
Mal bist Du ihm näher, mal ferner,
und Du legst Dich in die Kurven auf
unser aller Fahrt, dem Tanz, an dem ich
teilhabe, ob ich will oder nicht.
Noch reicht unser Schwung, um diesem
Monster nicht zu nahe zu kommen.
Denn es wird uns verschlingen,
sich ausdehnen, uns in
rotheisse Schwaden hüllen, bis
Deine Schönheit verschrumpelt und ich
mich endlich wieder erwärme,
Äonen nach der Kälte
unserer Trennung.
Doch dann ist es zu spät
für die Wiederbelebung.