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durch dich hindurch kann ich dich endlich sehen.
überwach. so vieles, wonach ich nicht mehr fragen kann.
das weiße tritt heraus aus dem spiegel und präsentiert sich, zögerlich, höflich.
seine absichten. es auf nichts bestimmtes abgesehen zu haben.
das ringen um fassung. um einfassung. das ringen darum, nicht allein zu sein mit dem spiegel.
das ringen um den einfallswinkel des lichts, den effekt.
was jede partie solitaire dich hätte lehren können: daß es mißlich ist zu glauben, es wäre an dir zu verwerfen,
was das spiel dir vorzulegen geruht.
zu glauben, da wäre eine wahl.
du kannst nur die karten ein wenig herumschieben, auf eigene gefahr.
löst sich etwas, so hat es nichts mit dir zu tun. du kannst dich freuen.
nun schleiche ich schon einige male um deine zwischenwelt-überschreitung herum, ohne sie recht zu fassen zu bekommen, liebe phlox.
immer, wenn ich meine, ums eck lugen und sie so beäugen zu können, taucht sie irgendwo ganz anders, hinter mir auf, wo ich keine augen habe. auch mein verstand und alles angelernte und antrainierte helfen mir nicht weiter, sodass ich mich einfach auf mein gefühl einlasse, das mit den empfindungen, die zwischen den zeilen schlummern, kontakt herzustellen sucht.
bei mir macht sich da trotz oder wegen aller grenzüberschreitungs- , überwachungs- und kontrollversuche (die ich vor allem als streben nach erkenntnis, suche nach regelhaftig- und zuordenbarkeit... deute) , ein ohnmachtsgefühl breit: das leben als spiel irgendeiner macht (gott, schicksal...?), die die karten verteilt und nur einen engen aktionsradius ("ein wenig herumschieben") zulässt...
der Spiegel, der je nach lichteinfall verschiedene realitäten widergibt, die ja von vorherein "verkehrtherum" (spiegelverkehrt) sind, ein unvollkommenes instrument der erkenntnis, aber wohl das beste das wir derzeit haben???
Soweit ein paar gefühlte eindrücke von mir, einzelnen versen über den verstand auf den grund zu kommen (hindurch zu sehen und zu erkennen) vermag ich nicht, aber genau davon scheint ja die ganze zeit die rede zu sein? worin liegt nun die "überschreitung", in der erkenntnis: "ich weiß, dass ich nichts weiß." ???
liebe grüße, salome
RE: überschreitung
in Zwischenwelten 18.07.2011 23:43von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo Phlox,
"Überschreitung", ich denke es geht um eine Überschreitung der Grenze zum Jenseits.
Das LI trauert einem ihm sehr nahestehenden Menschen nach, dem es erst nach dem Tod ganz nahe kommt.
Vielleicht ist das Kartenlegen ein Indiz, dass es sich um einen älteren Menschen handelte, aber das ist nicht so wichtig, solange einem das Spiegelbild die richtige Antwort gibt.
LG
Perry
RE: überschreitung
in Zwischenwelten 22.07.2011 00:24von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte
Hi phlox,
das LI, würde ich entweder ähnlich wie perry interprtieren, begleitet über die Grenze.
Die einschleichende "Besserwisserei" mag ich nicht:
"was jede partie solitaire dich hätte lehren können: daß es mißlich ist zu glauben, es wäre an dir
zu verwerfen,
was das spiel dir vorzulegen geruht.
zu glauben, da wäre eine wahl."
oder: die Auseinandersetzung mit dem eigenen, dem Kern des Ichs -isoliert- dem gegenübergestellten Du als Abspaltung emotionsloser Betrachtung, vielleicht ganz klar, nach einem Schicksalsschlag der zwingt anders zu betrachten oder aber im Kontrast benebelt...
"seine absichten. es auf nichts bestimmtes abgesehen zu haben.
das ringen um fassung. um einfassung. das ringen darum, nicht allein zu sein mit dem spiegel.
das ringen um den einfallswinkel des lichts, den effekt."
Das ist für mich eigentlich der wesentliche Teil des Ganzen, egal was es spricht, dies ist das menschliche - auf jeder Seite... denn was ist man allein und dennoch bleiben wahrscheinlich nur Schnittpunkte, Ähnlichkeiten, Verknüpfungen außerhalb...
eventuell liegt die Verwirrung auch an dem Zeitwechsel, denn da ist dann wieder
"du kannst nur die karten ein wenig herumschieben, auf eigene gefahr.
löst sich etwas, so hat es nichts mit dir zu tun. du kannst dich freuen."
Naja, dann kehren wir doch wieder zur Fassungslosigkeit des Verlustes zurück... so ist's vielleicht am einfachsten... oder ganz anders... Monologie der Monotonie einer Melancholie der Lethargie... Alize im Seltsamland...
Grüße
Gb.
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>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
RE: überschreitung
in Zwischenwelten 25.07.2011 00:13von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte
wie kannst du nur erwarten?! - dass dein gegenüber ansatzweise "normal" tickt, gerade unter solcherlei ferderschwingen, liebe phlox!?
so.
den text mit lesewütigen rezipienten zu teilen halte ich für fragwürdig. es mutet schon ein bisschen seltsam an, dieses gebilde von fetzen des zusammenreimens.
für ottonormal fehlt rotes garn oder neonlicht um zu folgern-
manch irrer, wird sich vielleicht auf derartige nebelwege einlassen... ;-)
und ob die kürze genügt um den bildern ausdruck zu verleihen? - mir ist es zu vage, es sagt mir so wenig, wie es sich anfühlt - was natürlich und wie immer subjektiv BLEIBT - und was nie böse gemeint ist, denn nur vom honig ums mäulchen schmieren kann niemand wachsen...
liebe grüße
gb.
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>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
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