villanellen zu schreiben, halte ich für eine ganz große herausforderung, der.hannes!
abgesehen davon, dass es formal aufwendig ist durch die immer wiederkehrenden verse und die beschränkung auf nur zwei reimendungen... (- aber wem sag ich das, du hast es ja mustergültig durchexerziert - ) sind sie nur für ganz bestimmte inhalte und stimmungen wirklich gut geeignet, wirken auf mich oft stereotyp und langweilig.
ich denke, es ist dir hier sehr gut gelungen die strengen formalen vorgaben dem thema unterzuordnen (und nicht umgekehrt) , sodass sich die verse höher und enger zu schrauben scheinen. während ich das aufschreibe, finde ich ein neues bild für meine empfindungen, es will mir wie eine kordel, die "aufgetrennt" wird und deren enden (ressourcen auffressen und klagen) auseinanderlaufen. soweit halte ich es wirklich für gelungen.
ein bisschen merkt man das enge formkorsett allerdings doch in inversionen und ellipsen, die ich nicht immer für ganz glücklich empfinde, z.b gerade im zweiten "tragenden vers",
Zitat
Man meint zu recht, dass wir genug gelitten
Doch möglicherweise irre ich hier und der text bezieht gerade aus diesen "mängeln" seine spannung, was sie dann wiederum zu stärken macht, gell!?
sehr gelungen erscheint mir, dass im letzten vers aus der aussage eine frage wird, die die leserin miteinbezieht, wenn mir auch immer noch ein bisschen das finite verb fehlt.
abschließend ziehe ich meinen hut vor deiner art, kreativ mit sprache umzugehen und sie dir "untertan zu machen" und ihr gleichzeitig zu "huldigen".
liebe grüße, salome