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rand der trauer
in Düsteres und Trübsinniges 12.05.2011 15:21von der.hannes •

rand der trauer
jäh
bricht am
ende
der scheibe
der abgrund
die monotonie
der ebene
des daseins
steine
am hals
ziehen in
die länge
der tiefe
unter trauerrändern
über
staubige wangen
rinnen
durch oberflächen
verspannt
netzende halbmonde
spiegel
außen
der schwärze
des lochs
der pickel
voller erinnerungen
innen
spiegel
noch ist
der schwerpunkt
im lot

hi der.hannes,
interessant dein minizeilenstil.
rand der trauer. ja, so mag er aussehen, ein zeilengrat. und urplötzlich kann es uns ganz u. gar rändern. sind wir am rand, am rand einer trauer, gibt es eine andre wertung von leben. und dann können uns all die philosophischen kategorien in einer existentiellen dimension begegnen. die gratvertikale reißt mich als leser aber ins monologische u. weiter, steinbeschwert, ins fast unerträgliche , ins wirklich substantielle von trauer. was vermögen wir entgegen zu setzen. im dritten vers gelingt uns die flucht ins metaphorische. doch die metaphysik zieht uns erbarmungslos durch alle register von innen- und außenwelten, verspiegelt die spiegelbilder, sodass kein wirkliches entrinnen stattfinden kann u. trotzdem halten die erinnerungen das lot. der rand der trauer gewinnt für mich dadurch an substanz, wird zum vertikalen lotsen, der noch nach andren welten lotsen könnte, solange noch zeit ist.
gern gelesen
lg, der.munkel
RE: rand der trauer
in Düsteres und Trübsinniges 15.05.2011 14:07von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Zitat
rand der trauer
jäh bricht
am ende der scheibe der abgrund
die monotonie der ebene des daseins
steine am hals ziehen in die länge
der tiefe unter trauerrändern
spiegel außen: der schwärze des lochs
der pickel voller erinnerungen: innen spiegel
über staubige wangen
rinnen durch oberflächen
verspannt netzende halbmonde
noch ist der schwerpunkt im lot
Hallo Hannes,
die Vertikale machte mir den Text mühsam zu lesen. Es sah für mich gewollt modern aus.
Schon klar, daß nicht jeder das so beurteilt. Umgestellt ziehen die Steine den Hals fast besser lang.
Zwischen Außen- und Innenspiegel verwischen die äußeren und inneren Welten. Eben darum im Lot?
Verspannung im Halbmondnetz als Träger des Gleichgewichts käme auch gut hin.
Darum mal eine Jazz Variation. Jedenfalls interessant zu lesen. HG - mcberry
RE: rand der trauer
in Düsteres und Trübsinniges 23.05.2011 10:21von der.hannes •

Zitat von Michael Munk
hi der.hannes,
interessant dein minizeilenstil.
rand der trauer. ja, so mag er aussehen, ein zeilengrat. und urplötzlich kann es uns ganz u. gar rändern. sind wir am rand, am rand einer trauer, gibt es eine andre wertung von leben. und dann können uns all die philosophischen kategorien in einer existentiellen dimension begegnen. die gratvertikale reißt mich als leser aber ins monologische u. weiter, steinbeschwert, ins fast unerträgliche , ins wirklich substantielle von trauer. was vermögen wir entgegen zu setzen. im dritten vers gelingt uns die flucht ins metaphorische. doch die metaphysik zieht uns erbarmungslos durch alle register von innen- und außenwelten, verspiegelt die spiegelbilder, sodass kein wirkliches entrinnen stattfinden kann u. trotzdem halten die erinnerungen das lot. der rand der trauer gewinnt für mich dadurch an substanz, wird zum vertikalen lotsen, der noch nach andren welten lotsen könnte, solange noch zeit ist.
gern gelesen
lg, der.munkel
Hallo Michael,
vielen Dank für diese sehr schöne Interpretation. Die Lotsen-Assoziation könnte ich mir gut als Thema eines weiteren Gedichtes vorstellen.
es grüßt
der.hannes
RE: rand der trauer
in Düsteres und Trübsinniges 23.05.2011 10:27von der.hannes •

Zitat von mcberryZitat
rand der trauer
jäh bricht
am ende der scheibe der abgrund
die monotonie der ebene des daseins
steine am hals ziehen in die länge
der tiefe unter trauerrändern
spiegel außen: der schwärze des lochs
der pickel voller erinnerungen: innen spiegel
über staubige wangen
rinnen durch oberflächen
verspannt netzende halbmonde
noch ist der schwerpunkt im lot
Hallo Hannes,
die Vertikale machte mir den Text mühsam zu lesen. Es sah für mich gewollt modern aus.
Schon klar, daß nicht jeder das so beurteilt. Umgestellt ziehen die Steine den Hals fast besser lang.
Zwischen Außen- und Innenspiegel verwischen die äußeren und inneren Welten. Eben darum im Lot?
Verspannung im Halbmondnetz als Träger des Gleichgewichts käme auch gut hin.
Darum mal eine Jazz Variation. Jedenfalls interessant zu lesen. HG - mcberry
Hallo mcberry,
mit den Kurzzeilen ist der Abgrund dargestellt. Ich gebe Dir recht, dass das etwas schwieriger zu lesen ist als Deine Version, die mir insbesondere in der Spiegelstrophe gut gefällt. Allerdings geht das von mir intendierte Bild "Wangen netzende Halbmonde als Spiegel von Innen und Aussen" in Deiner Version leider verloren.
es grüßt
der.hannes
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