#1

Noch ein Sonett

in Gesellschaft 26.01.2011 23:19
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Wir haben uns einmal versprochen,
Uns treu zu bleiben immerdar.
Bin zwischenzeitlich eingebrochen.
Da machten sich die Freunde rar.

Bemüht den Abstand zu bewahren,
Verwandte, Freunde, Greis und Kind.
Sie wollten ungern offenbaren,
Daß wir vom selben Stamme sind.

So mußte ich alleine jagen,
Erwies mich halbwegs als geschickt;
Hielt durch bis zu den guten Tagen.

Ward unser alter Bund vergessen?
Wenn ihr jetzt wieder auf mich blickt,
Denkt ihr vermutlich nur ans Fressen.

zuletzt bearbeitet 29.01.2011 09:04 | nach oben

#2

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 27.01.2011 10:43
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo mcberry,
formal scheint alles zu passen, deshalb wende ich mich mehr der Aussage zu.
Es geht um Freundschaft, die einst geschworen, dann aber verloren ging. Zwischenzeitlich waren andere Dinge wie Familie Beruf etc. wichtig. Im Alter erinnert sich der Protagonist dann wieder an seine Jugendfreunde (Klassentreffen-Syndrom). Ein Stück Lebensgeschichte, vielleicht mit einem Tick zuviel Ich-Bezogenheit.
LG
Perry

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#3

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 28.01.2011 20:12
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Vielen Dank, lieber Perry,

jetzt, wo du es schreibst, finde ich`s auch heftig Ich-bezogen. Den dämlichen Treueschwur habe ich durch einen "alten Bund" ersetzt. Viel besser so.

Der Text entstand binnen weniger Abendstunden, vorzugsweise bis Mitternacht zu liefern, andernfalls auf`s Handy zu mailen vor zehn Uhr morgens, aber ungern, weil per Hand abschreiben uncool ist. - Dem Deutschlehrer verdanken wir bereits meinen Beitrag zu Ölpest.

Meine Karriere als Ghostwriter, die mit Hausaufgaben begann, nimmt langsam Fahrt auf. Auch für Glückwunschkarten besteht Nachfrage an Gebrauchslyrik, besonders wenn sie nichts kostet. Bis zu den Festreden scheint es nicht mehr weit. mcberry

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#4

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 02.05.2011 23:07
von MarleneM (gelöscht)
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Lieber Mac, da ich nun meine Antwort schon 2 mal schrieb und sie immer weg war ( muss mich erst mal im System auskennen GG), fällt diese nun kürzer aus.
Dein Werk rief gleich in mir den Gedanken an Fremgehen hervor. Warum sonst sollten ihn die Verwanden nicht mehr mögen- schmunzel.
Das Jagen würde auch dazu passen.
Formal ist es kein Sonett, weißt du aber sicherlich. Vielleicht ein Jux, der Titel, so wie auch das süße Foto mit den Äffchen.
LG von Marlene

zuletzt bearbeitet 02.05.2011 23:08 | nach oben

#5

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 03.05.2011 12:12
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Ich meine: es ist auch formal ein Sonett mit 4 Hebungen je Zeile. Es gibt einige Freiheit bei den Reimschemata...

es grüßt
der.hannes

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#6

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 03.05.2011 12:30
von MarleneM (gelöscht)
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Lieber Hannes,
ein klassisches Sonett muss gegenteilig zu weit verbreiteten Meinungen immer 5 oder 6 Hebungen haben.
Dazu im romanischen Sonett die klassische Reimform bei den Terzetten.
Das englische Sonett hat einen Zweizeiler am Schluß.
Hinzu kommt die inhaltiche Teilung in These, Antithese und Synthese.
Es ist wie bei den Limericks, die man häufig im netz findet, die meisten siond falsch.
Ich möchte aber nicht insistieren, ich selbst habe auch erst vor 5 Jahren mit Sonetten begonnen und viel von anderen Autoren gelernt.
Ist nur als ipp zu verstehen.
LG von Marlene

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#7

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 03.05.2011 14:36
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo alle miteinander,

Klasse, daß die lyrischen Regeln als nachweislich bekannt hier mal formvollendet niedergeschrieben wurden.

Aber mal im Ernst: Müssen wir uns daran halten?
Reimen will ich lieber, wie es kommt und nehme nicht alles so tragisch. Nachdem die Formfehler Berücksichtigung fanden, haben wir am Ende oft ein - wie hat Hannes geschrieben? "ausgeblutetes inhaltleeres textlein" oder so ähnlich. Dem kann ich nur beipflichten.

Zum Bild: Datenbanken, die Einstellen und Herunterladen von animierten Gifs erlauben, gibt es mehrere im Netz.

Und ja, das LI ist ein Schwerenöter. Leben wir in unseren Versen nicht ungelebte Schatten aus? HG - mcberry

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#8

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 03.05.2011 14:45
von MarleneM (gelöscht)
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lieber mac,
es gibt durchaus -lächel- inhaltsschwere Gedichte, die auch der Form entsprechen. Es ist eine persönliche Angelegenheit, wie man es halten möchte.
Natürlich gbt es moderne Prosagedichte, die sich an keine Form binden. Dennoch finde ich persönlich, dass bei klassischen Formen schon die Form dazu gehört.
Ich versuche gerne mal, dein Sonett in ein Sonett zu brngen, wenn du magst. Dann siehst du, um wieviel schöner es dadurch noch wird, wenn man die Klassik einhält.
Lächel.

LG von Marlene

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#9

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 03.05.2011 17:37
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Zitat
Ich versuche gerne mal, dein Sonett in ein Sonett zu brngen, wenn du magst.



Liebe Marlene, ich mag es, wie es ist, denn sonst hätte ich es anders geschrieben.

Auf klassisch schöne Sonette aus deiner Feder darf sich das Forum freuen. An einen zweiten Aufguß solltest du deine Talente nicht verschwenden: Du findest bestimmt ein dankbareres Thema. -mcberry

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#10

RE: Noch ein Sonett

in Gesellschaft 03.05.2011 19:45
von MarleneM (gelöscht)
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nicht böse sein-lächel. Ich meinte es nur gut, nicht besserwisserisch.
Ein Schmunzeln von Marlene

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