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Bis zur Erlösung (sapphische Ode)
in Philosophisches und Grübeleien 19.01.2011 19:51von der.hannes •

Grauen breitet weit seine Flügel gleitend
aus und läßt sich nie von den Menschen meiden.
Glück verrät uns, stets folgen Hochgefühlen
Depressionen.
Manisch nenne dies, ist's romantisch, lyrisch?
Schon im Paradies folgte Freude Trauer.
Doch Münchhausen zog sich aus Sumpfgestänken
rettend am Schopfe.
Schwefel riecht sehr streng, weil der Teufel strauchelt
durch zu feinen Duft, welcher Imageschaden!
Rosenwasser passt für die Engel besser,
Flügel verteil'n es.
Doch die Nase trügt, denn es gibt den Rache-
engel. Den, der straft, der die Sünde bannte
mit Vertreibung! Schluss mit der eitel Freude,
bis zur Erlösung.
Alte Version: Schwefel riecht sehr streng, weil der Teufel fehlte
RE: Bis zur Erlösung (sapphische Ode)
in Philosophisches und Grübeleien 15.04.2012 11:15von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Hallo Hannes,
die Zeilen enthalten einige gute Ansätze; z. B. die Anfangszeile weckt Hoffnungen.
Auch ist das Thema eines verräterrischen Glücks ein Gedicht wohl wert.
Doch durchgehend befriedigt werden die Erwartungen dann nicht.
Bereits die zweite Zeile mit nie...meiden wirkt holprig. Eine Wendung zum vergeblichen Versuch einer Vermeidung wäre spontan besser verständlich.
Die lyrische Hochsprache fällt später stark ab: S2Z2 mit "Freude Trauer" läßt Ernüchterung spürbar werden. Aber nicht auf die Art, der ein Leser folgen will.
S3Z1 verstehe ich nicht: kein Teufel war nicht da oder machte den Geruch zu gut oder wie ist das gemeint?
Vom Duft zum Racheengel finde ich keine Brücke mehr.... erst recht nicht zur Antike. Antiquierte Grüße - mcberry
RE: Bis zur Erlösung (sapphische Ode)
in Philosophisches und Grübeleien 15.04.2012 23:06von Joame Plebis im Umbruch (gelöscht)

Schönen Abend, der.hannes!
Mir scheint, es wäre unter Mythologisches besser untergebracht gewesen.
Mit Teufel und Engeln war ich noch nie per Du. Was ich vorbringe bezieht sich überhaupt nicht auf Deine Person, die ich nicht kenne, nur auf Dein Werk.
Es gefällt mir nicht. Das Lyrische ist ihm abhanden gekommen, Absolut keine Musikalität spürbar, wenngleich ich die Intension erkennen kann. Mit den Folgerungen bin ich sowieso nicht einverstanden.
Wie konntest Du nur so ein Thema aufgreifen, das würde mich interessieren?
Mir scheint es aus einer Zeit zu stammen, wo geschrieben wurde, ehe die besseren Literaten unterrichteten und Erfolge verzeichneten.
Nicht dass ich die Aussage bezweifle, daß Glück stets Depressionen folgen, das alleine könnte noch als inhaltliche Schwäche durchgehen. Der Satzaufbau und die Gestaltung stören mich mehr.
Nachdem wir aber keine kosenden Schmuseengel sind, weiß ich, Du kannst die Ansicht anderer respektieren und ertragen.
Freundlichst grüßt
Joame
RE: Bis zur Erlösung (sapphische Ode)
in Philosophisches und Grübeleien 16.04.2012 12:21von der.hannes •

Hallo mcberry, hallo Joame,
endlich mal ein schöner (Doppel-)Verriss :) So kann es einem gehen: In einem Forum ist das Gedicht in der jetzigen Form (siehe Spoiler, betrifft die monierte Zeile S3Z1) unter "Empfehlungen der Redakteure" finden, hier wohl eher nicht ;).
Damit kann ich gut leben. Mir ging es darum, alte Formen mit neuen Inhalten zu füllen. Hier kann man meines Erachtens die Persiflage finden, die mir vorschwebte. Aber wenn man die nicht akzeptieren mag, was kann ich dazu sagen?
Auf jeden Fall hat es mich positiv überrascht, dass dieser schon ziemlich alte Text noch mal aus der Versenkung gezogen wurde :)
es grüßt
der.hannes
RE: Bis zur Erlösung (sapphische Ode)
in Philosophisches und Grübeleien 16.04.2012 20:00von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Das möchte ich echt nicht so stehen lassen, lieber Hannes, sondern die Chance nützen.
Offenbar ist der Bezugstext weitgehend unbekannt. Könntest du uns mit einem Link auf die Sprünge helfen?
Vielleicht leitet das den Erkenntnisprozeß ein. Zumindest möchte ich nicht dumm sterben. Betreten grüßt - mcberry
17.04.2012 Vielen Dank für den Link: ode
Hoffentlich mache ich mich mit dem Querverweis keiner Indiskretion schuldig.
Entweder kommen antikisierende Formen in Mode, und warum eigentlich nicht, oder die klassische Bildung des
E-literaten Durchschnittsusers wie mir läßt arg zu wünschen übrig, was sich gegenseitig keineswegs ausschließt.
Wir sollten unser Augenmerk auch eingehend auf die Suggestivwirkung des ersten Kommentares lenken.
Wahrscheinlich wußten die Leselupen Großmogule schon vor Jahren, warum sie mich rauskatapultiert haben.
Weiterhin sehr betreten grüßt mcberry
RE: Bis zur Erlösung (sapphische Ode)
in Philosophisches und Grübeleien 19.04.2012 16:43von der.hannes •

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