#1

spektral

in Philosophisches und Grübeleien 19.12.2010 09:17
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

es gibt da etwas, das dich gibt
als zeichen in sein ebenbild,
in das es seine farben füllt,
und dich in seinem spiegel liebt

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#2

RE: spektral

in Philosophisches und Grübeleien 19.12.2010 10:24
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Otto,

liest sich wie ein Bekenntnis zur narzistischen Textur verliebter Anwandlungen.

Mit "etwas" wird ein Schöpfer beschrieben, kein LI, als dessen Ebenbild Hominiden herumstolzieren.
Die ersten beiden Zeilen sind verwickelt nachzuvollziehen. LD wird als Zeichen ins Ebenbild gegeben?

Die beiden letzten Zeilen kommen gut bei mir an. Die augenfällige Selbsterkenntnis einer eingeschränkten Wahrnehmung und Hingabe: Eigene Farben werden eingefüllt, das Abbild im eigenen Spiegel wird geliebt.

Eine zweite Strophe wäre denkbar: Vllt fällt LD aus dem Rahmen? Grüße mcberry

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#3

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in Philosophisches und Grübeleien 19.12.2010 17:36
von pistacia vera (gelöscht)
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zuletzt bearbeitet 23.12.2010 09:20 | nach oben

#4

RE: spektral

in Philosophisches und Grübeleien 19.12.2010 18:22
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Cool die Einschätzung, der Vorschlag, ihr beiden.

Um wirklich zu verstehen, was für eine Ergänzung der Leserin des Textes spricht, bitte ich um eine
konkrete Ergänzung, die dann aus welchem Rahmen fallen soll ? Dazu wurde ich mich gerne äußern; soweit
zu Deinem Kommentar, liebe Pista.

Vielleicht ist euch nicht der wirklich der textlich vorliegende Inhalt erkennbar. Dann spricht mein Vierzeiler nicht für sich zu euch. Das lasse ich natürlich gelten. Celan schlägt vor: immer wieder lesen. Natürlich könnt ihr es euch einfach mit mir machen. Nicht mit meinem Text. Vieles ist denkbar. Wohin denkst Du, Pista? Hast Du wirklich meinen Text bedacht?

Nun zum Narzismus: Wenngleich einige Zeit nach den Ausführungen von S. Freud zu diesem Thema vergangen ist, fand ich interessant, was er dazu auszuführen hatte.
Ich interpretiere nur ungern eigene Texte, jedoch hier wage ich auf die gängige Behauptung hinzuweisen, dass, wer sich nicht selbst liebt, auch niemanden zu lieben vermag. Das klingt mir zwar sehr kathegorisch, und findet nicht meine gänzliche Zustimmung. Ich meine jedoch, dass es eine Betrachtung zur Frage des Bedürnisses von Zuwendung gibt, die Menschen inne wohnt, die sich wünscht, über die zwischenmenschliche Zuwendung hinaus an eine abstrakte oder personifizierte Sicherheit zu glauben, geliebt zu werden. Aber das möge jeder mit sich selbst abmachen.

Zusammendfassend, lieber Mc, ich gehe nicht von " narzistischen Anwandlungen" aus, vielmehr vermute ich
sehr archaische Bedürfnisse sich in eine " Übermacht" hinein zu zeichnen, glaubend dann " hineingezeichnet zu glauben".

Liebe Grüße,

otto.

zuletzt bearbeitet 19.12.2010 18:59 | nach oben

#5

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in Philosophisches und Grübeleien 19.12.2010 18:29
von pistacia vera (gelöscht)
avatar

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zuletzt bearbeitet 23.12.2010 09:20 | nach oben

#6

RE: spektral

in Philosophisches und Grübeleien 19.12.2010 19:09
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Das glauben viele. liebe Pista. Doch "spontan" reicht mir nicht, wenn ich Deinem Vorschlag folgen wollte. G.Benn hat behauptet, dass ein Gedicht " gemacht" wird. Ich habe das versucht. Ich weiß natürlich nicht was ich da gemacht habe, aber Deine Empfehlung macht mich nicht wirklich unsicher weiter zu machen.Es geht mir also nicht nur um Deinen spontanen Einfall, dass am Anfang das Wort stand. Vielmehr was mich diesen Text so machen ließ.
Das wäre also eine unausgesprochene Frage an Dich, falls Du Dich fragen lassen wolltest.

Nun ist mir Dein Vorschlag alles andere als gleichgültig. Er ist aber so meinem Text nicht gleich gültig.
Liebe Grüße, otto.

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#7

RE: spektral

in Philosophisches und Grübeleien 20.12.2010 17:45
von Rubberduck | 558 Beiträge | 558 Punkte

Nun will ich auch mal versuchen, lieber Otto.

Dein "etwas" in dem Gedicht ist für mich keine person, sondern ein Teil des LI. Etwas, das einzigartig macht. Ein "Zeichen" ist immer etwas besonderes, herausstehendes, auffälliges. Dieses anders sein, sei es ein Talent, eine Macke oder etwas anderes macht das Li aus, macht liebenswert.

kauzige Grüße,
Bärbel

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