Du duftest: gleich Moschus den Blüten der Sünden
Kreolin. Verlangen: Verlangen dir borgen?
Am Abend vergehe im Südmeer, kein Morgen.
Oh Schamlose führe, und lasse dich finden.

Und wässre den Garten mit Indiens Genüssen,
dem reinen, dem dunklen, dem Bösen behangen
für bronzene Leiber, in Booten mit Stangen
bewege: die schmecken Vanille aus Küssen.

Komm wieder und komme! Aufsteilende Wellen,
die tanzend umarmend den Rhythmus erreiten,
nur weiter, betanze! Lass Bittres aus Quellen,
im Tempel der Götter, in Lust uns verzeiten.

Sind wir schon Nirvana, ein Nichts, weises Sein?
Zu Lava Erstarrte, ein Stein nur dem Stein?

Hallo Otto,
der Liebe Düfte schmecke ich wohl in deinen Zeilen, aber so Recht will mir die "Verwortung" nicht munden:

3 x "Verlangen" ist mindestens einmal zuviel (lächel).
"Am Abend vergehe im Südmeer, kein Morgen." Äh? und am Mittag verspeise ich die Sonnenuhr?
"Idiens Genüsse?" meinst du Indiens?
"die schmecken Vanille aus Küssen." -> wer schmecke Vanille? Die bronzenen Leiber aus den (Vanille)Stangen in den Booten, aber warum mit Küssen?

Du siehst, so ganz komme ich mit deinen Bildkonstrukten nicht klar, was aber auch an meiner winterlich eingefrorenen Fantasie liegen kann.

LG
Perry

Gut, lieber Perry!

Ich habe Deine- berechtigten Hinweise aufgenommen.
Die mit den Stangen sind Eingeborene.
Es ist ein erotischer Text, der sich an der Odyssee des Baudelaire orientiert, der den indischen Ozean rastlos bereiste.
Er war auch auf Mauritius, wo er sich in eine Inderin verliebte. Einige seiner Gedichte beziehen sich auf seine ... Flucht
aus Europa.

Danke für die Hinweise, liebee Perry.

LG. otto