Hallo Chip,
Ein sehr verträumter Text, das "Blattgold" mag ich, das wohl die goldschimmerden fallenden Blätter darstellen soll.
Doch ich finde keinen rechten Zugang zu deinem Gedicht. Sei mir bitte nicht böse, wenn ich es mal etwas für mich zerpflücke:
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im zwielicht noch träumen
gelöst aus den räumen
fliegt blattgold im wind
Hier will das LI Freiheit, entfleuchen, entschwinden.
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baumkronen bedrängen
wo nistkästen hängen
ein kuckuckswunschkind
Hier fühlt sich das LI zu sehr eingeschlossen, obwohl behütet, vielleicht vom Elternhaus oder Gesellschaft?
Auch ich habe beim Lesen Schwierigkeiten beim Fluss an der Stelle: "Baumkronen" es passt im Rhytmus nicht so schön rein, da es auf der ersten Silbe betont wird.
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entschlüpft wolkendecken
darf schwingen ausstrecken
was leicht ist gewinnt
Hier macht sich LI auf den Weg, neues auszuprobieren, sich zu befreien."Was leicht ist gewinnt" ist mir nicht verständlich.
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am morgen erwachen
die umstände machen
oft tagelang blind
Hier scheint mir das LI wieder zu landen, den Traumflug zu beenden. In die Wirklichkeit - engen Räume - zurückzukehren. Man könnte sich aber fragen: Wer erwacht denn am morgen? Das Kuckuckswunschkind? Das nehme ich an, doch der Bezug ist schwer herzustellen.
Ich habe mich gern damit beschäftigt.
Liebe Grüße,
Bärbel