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vorbei am schaum weißer pferde
in Natur 19.10.2010 18:25von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
meinen letzten krill verspeiste ich
vor der mündung des yukon, bevor ich
in seinen süßen schleier eindrang.
ich schlich mich an hechten vorbei,
wich geschickt bärenpranken aus,
bis ich endlich whitehorse erreichte.
die fischleiter am staudamm, wo einst
schaumpferde über stromschnellen jagten,
überwand ich mit schnellenden sprüngen.
ausgezehrt und todesnah, fand ich
meinen geburtsplatz im wolf creek,
sank milchend in deine kieselkuhle.
1. Fassung:
vorbei am schaum weißer pferde
meinen letzten krill verspeiste ich
vor der mündung des yukon, bevor ich
in seinen süßen schleier eindrang.
ich schlich mich an hechten vorbei,
wich geschickt bärenpranken aus,
bis ich endlich whitehorse erreichte.
den staudamm, wo einst schaumpferde
über stromschnellen sprangen,
überwand ich auf einer fischleiter.
ausgehungert und todesnah, fand ich
meinen laichplatz am wolfscreek,
legte meinen samen auf deine eier.
RE: vorbei am schaum weißer pferde
in Natur 19.10.2010 22:00von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo landloper,
ich bin auch dafür, dass lyrische Texte soweit möglich realistisch sind. Nach meinen Kenntnissen, kehren auch männliche Lachse in die Gewässer ihrer Geburt zurück.
Der Schluss gefällt auch mir nicht besonders und durch das "spritzt" würde es noch mehr in eine Richtung gehen, die ich nicht will. Ich hatte einen Vergleich des Kampfes des Fisches mit einem Menschen im Blick und wollte dies am Schluss von den Fischen auf den Menschen übertragen, aber das scheint vermutlich auch wegen der schlecht passenden Lebensumstände kaum möglich zu sein.
Aber vielleicht fällt mir ja noch was dazu ein.
Danke für deine Anregung und LG
Perry
RE: vorbei am schaum weißer pferde
in Natur 20.10.2010 16:12von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Zitat von perry
meinen letzten krill verspeiste ich
vor der mündung des yukon, bevor ich
in seinen süßen schleier eindrang.
ich schlich mich an hechten vorbei,
wich geschickt bärenpranken aus,
bis ich endlich whitehorse erreichte.
den staudamm, wo einst schaumpferde
über stromschnellen sprangen,
überwand ich auf einer fischleiter.
ausgehungert und todesnah, fand ich
meinen laichplatz am wolfscreek,
legte meinen samen auf deine eier.
hallo perry
der Lachs war als junger Fisch mit den Schaumpferden flussabwärts geritten und findet nun, bei der Rückkehr zum Laichgewässer einen Staudamm samt künstlicher Fischtreppe vor.
die Schaumpferde haben mir gefallen.
übrigens ist es auch eine starke Überschrift: die hatte mich angelockt.
die letzte Zeile hast du gut verbessert.
anstatt "Hechten" könntest du vielleicht lieber "Fischer" nehmen, oder besser "Netzen". kein ausgewachsener Lachs schert sich um Hechte. eigentlich auch nicht um Menschen. lediglich Hindernisse werden überwunden, egal ob Netz, Bär, Mensch oder Stein. deshalb finde ich auch die dritte Strophe am stärksten.
das "ausgehungert" in der letzten Strophe wäre vielleicht auch zu überdenken. ich fände ein "ausgezehrt" passender. vermutlich verspüren die Tiere gar keinen Hunger mehr. ihr gesamter Metabolismus ist umgewandelt. im Süsswasser nehmen sie keine Nahrung mehr auf und verspüren vermutlich auch den Trieb danach nicht mehr. ihre Muskeln zehren von den im Salzwasser angelegten Reserven.
muss es nicht wolf creek heißen? ohne das s?
Gruß
Alcedo
RE: vorbei am schaum weißer pferde
in Natur 20.10.2010 19:30von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo Alcedo,
danke für deine Sicht und die Anregung.
Ich denke, Hecht und Bär stehen hier gut stellvertretend für die Bedrohung im und außerhalb des Wasser, die dem todgeweihten Lachs vermutlich egal ist, da er nur noch ein Ziel kennt, die Laichgründe zu erreichen.
Das "ausgezehrt" ist auf jeden Fall besser als das "ausgehungert", deshalb übernehme ich es gerne.
Was die korrekte Schreibweise anbelangt habe ich schon mehrere Hinweise bekommen, ich werde deshalb noch ein wenig recherchieren, bevor ich mich da endgültig festlege.
Freut mich, dass dir meine lyrische Aufarbeitung des ewigen Lebenskampfes am Beispiel der Lachse gefallen hat.
LG
Perry
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