#1

Mistbienen

in Natur 19.09.2010 17:12
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte


Mistbienen


Zwischen gelbem
Topinambur
und einer Eibe
baute die Spinne ihr
Rundnetz.

Drei welke Blütenblätter
blieben dadurch
aufrecht gespannt.
Leicht wiegen sich die Blumen.
Fäden geben elastisch nach.

Unbeweglich
harrt die Eibe.

Herbstlicht verfängt sich
in der gewobenen Verbindung von
dunklem Immergrün und
sonnenzugewandten
Kelchen.

Schwirrende Flieger mit
großen Augen
stoßen immer wieder
in die strahlenden
Körbe aus Licht,
suchen den
Nektar am Grund.

Jetzt
schweben sie
schwerelos im Goldrausch,
unlängst
waren sie noch
schwerfällig als
Rattenschwanzlarven
aus der Jauche gekrochen.

Tief im Gelb versinken
Mistbienenzungen.


e-Gut
zuletzt bearbeitet 20.09.2010 05:06 | nach oben

#2

RE: Mistbienen

in Natur 19.09.2010 17:41
von Landloper | 333 Beiträge | 333 Punkte

-

zuletzt bearbeitet 09.12.2010 08:11 | nach oben

#3

RE: Mistbienen

in Natur 20.09.2010 05:06
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

merci, Landloper,

ich nehme den Nektar. Honig steckt ja nicht in der Botanik. den stellen ja erst die richtigen Bienen her.
und Topinambur riecht auch komisch. ähnlich wie der Efeu.

Gruß
Alcedo


e-Gut
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#4

RE: Mistbienen

in Natur 20.09.2010 12:43
von Alexa (gelöscht)
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Hallo Alcedo,

dieser Text wirkt auf mich wie eine wissenschaftliche Abhandlung.

Die Umbrüche könntest du durchaus interessanter hinbekommen. Durch die vielen erklärenden Wörter (z.B. Rundnetz, dadurch, elastisch) lässt du für mich zu wenig Raum für einen eigenen Bildaufbau.
Dazu kommt die verwendete Vergangenheitsform in Str. 1 und 2., die mich sofort mit Abstand einsteigen lässt.
Vll. hast du dem Text ja absichtlich einen wissenschaftlichen Touch verleihen wollen, aber mir gefällt das so leider überhaupt nicht.

Zitat
Drei welke Blütenblätter
blieben dadurch
aufrecht gespannt.
Leicht wiegen sich die Blumen.
Fäden geben elastisch nach



ein ganz spontaner Vorschlag:

welke Blütenblätter bleiben
gespannt.
Leicht wiegen sich Blumen
an Fäden.

Gruß Alexa

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#5

RE: Mistbienen

in Natur 06.10.2010 09:29
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte

Hallo Alcedo,

also ich bin ein zugegebenermaßen großer Fan Deiner Naturdichtung und kann mit dem Wissenschaftlichen Touch sehr gut leben, führst Du doch immer wieder feine Wörter ins Feld von die ich entweder eine Ewigkeit nicht mehr oder noch nie gehört habe.
Das einzige, was mir nicht gefällt ist die Verwendung von "Goldrausch". Das ist mir vor dem Hintergrund der ansonsten feinen Beschreibung zu kitschig.

Am besten gefällt mir übrigens der Anfangsteil bis zur unbeweglichen Eibe. Hätte das Gedicht danach geendet, wäre der Text ein gutes Stück stärker.

Viele Grüße,
GW


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