#1

Frolic für Kinder

in Zwischenwelten 29.09.2010 15:47
von willstevens (gelöscht)
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Hallo Allerseits, ich bin neu hier und hoffe, ich mache alles richtig.
Hier meine Romanidee Frolic für Kinder zum lesen und kritisieren.
Da der Plot später noch verflochten werden muss, hier eine verkürztes Expose zur Erklärung. Ich freue mich auf Eure Kommentare, hoffe ihr findet es wenigstens lesenswert. Genre ist übrigends "Frauen".

Expose:
Marisa und Clara, beide Mütter zweier Kinder im gleichen Alter werden Freundinnen und erleben allerhand Lustiges und Tragisches mit Gleichgesinnten und vor allem völlig anders Denkenden.

Während Marisas zweiter Schwangerschaft wird ein Neuralrohrdefekt bei dem Ungeborenen diagnostiziert und sie und ihre Familie müssen Entscheidungen treffen, Untersuchungen über sich ergehen lassen und vieles ertragen wobei die Freundschaft zu Clara bei manchen hilft und deren Erlebnisse von den eigenen Sorgen ablenken.

Beide stoßen auf Unverständnis in Sachen Kindererziehung, selbstverliebte Mütter hypochondrischer Kinder, unsensible Ärzte und natürlich in erster Linie auf die eigene Familie.

Hauptaugenmerk soll auf die verschiedenen freudigen wie dramatischen Ereignissen sowie den Personen liegen, die im Laufe der Zeit mit den beiden Hauptfiguren zusammentreffen.
Die Geschichte soll mit den ersten Krabbel- und/oder Laufversuchen des kranken Kindes schließen.

Eine überwiegend leichte, heitere Geschichte für Frauen von Frauen, die auf wahren Erlebnissen beruht.

Frolic für Kinder

Neuralrohrdefekt. Marisa hörte den Arzt kaum noch. Alles war plötzlich irgendwie „wattig“. Während sie das Gefühl hatte, in ein bodenloses Loch zu fallen regte sich ihr Sohn und klopfte sacht gegen ihre Bauchdecke. Marisa blinzelte. Sie fühlte sich auf einmal so hilflos, als wäre es viel logischer, sich in den Leib zu greifen und das ungeborene Leben einfach zu heilen. Wie konnte er denn krank sein? Sie beschützte ihn doch mit ihrem Körper, besser konnte es ihm doch gar nicht gehen? Ihr Mann wurde ganz bleich und sah aus, als würde er jeden Moment vom Stuhl stürzen. Als sie ihn ansprach sah er sie an als würde auch er sie nur durch eine meterdicke Wand hören. An mehr konnte sie sich nicht erinnern, der Rest des Tages lief an ihr vorüber als hätte es ihn nicht gegeben. Auch der nächste Morgen erlebte sie wie betäubt. Sie fühlte sich, als hätte sie die ganz Nacht geweint. Vermutlich, weil sie und Kai genau das hatten. Marisa schossen tausend Gedanken durch den Kopf, eine Entscheidung, wie sie die Ärzte von Ihnen erwarteten, konnte sie unmöglich rational treffen. Wer konnte so eine Entscheidung überhaupt treffen? Eine Entscheidung über Leben oder Tod. Leben mit Einschränkungen. Einschränkungen, die noch nicht absehbar waren. Marisa hörte sich seufzen und stumpf zog sie ihrer Tochter ein rosa T-Shirt über den lilafarbenen Rock und strich ihr das Haar glatt. Marlene plapperte und sang heute Morgen zur Abwechslung mal fröhlich. Alles wattig. Betäubt. Außer wenn ihr Sohn sich bemerkbar machte und sie jede seiner Bewegungen zu analysieren versuchte. Waren die Fußtritte nicht irgendwie schwächer geworden? Hatten die Ärzte doch prophezeit dass es alle möglichen Grade der Lähmung geben konnte. Huch! So stark hatte er aber noch nie getreten…oder doch? War es am Ende doch alles Schwarzmalerei. Marisa wandte sich gerade noch rechtzeitig von Marlene ab und wurde von einem neuen Weinkrampf geschüttelt

Kapitelsprung

„Hmmmm.“ machte Clara und balancierte das Handy zwischen Ohr und Schulter, während sie den letzten Teller abwusch und ihrem Sohn mit der nassen Hand einen Keks reichte. „Klar“ sagte sie schnell zustimmend, das Handy war ihr vom Ohr gerutscht aber sie war sicher, dass Zustimmung besser passte als alles andere. Schnell fing sie das Handy auf und hörte ihre Mutter gerade die Geschichte nochmals wiederholen. Ihr jüngerer Sohn fing gerade an, lauthals seine nächste Mahlzeit zu verlangen, also wünschte Clara ihrer Mutter viel Glück (oder hätte es gute Besserung sein sollen?) schnappte einen Keksrest vom Küchenboden und zerrte im Gehen ihren BH ab. Als Julius friedlich an der Brust nuckelte und Jonathan seinen Kopf auf der anderen Seite auf das Stillkissen legte um Lauras Stern zu gucken merkte sie, dass sie die ganze Zeit total flach geatmet und die Kiefer aufeinander gepresst hatte. Sie holte tief Luft und begann, sich zu entspannen.


Kapitalsprung

Später verwenden:
Das Telefon klingelte wieder und sie hangelte mit dem Fuss danach. Wer hatte eigentlich Mütter mit nur zwei Armen erfunden? Laura kommandierte im Fernseher ihre Freunde herum und Clara regelte die Lautstärke etwas hinunter. Jonathan schien es nicht zu merken. Müde guckte er Laura und ihren Freunden bei der Igelsuche zu. Clara meldete sich, klemmte sich den Hörer wieder an den Hals,hielt mit einer Hand Julius Kopf und stopfte mit der anderen ihre Brust in sein Mündchen. Von wegen bevorzugte Stillstellung „Football“ oder Wiegehaltung. Ohr an Schulter. Optimal! Jedenfalls für jede Massagepraxis. Es war Sarah, die Buchhalterin Claras ehemaligen Arbeitsgebers. Alarmiert horchte Clara in den Hörer. Nachdem ihr befristeter Vertrag während der Mutterschutzfrist ausgelaufen war, sollten alle Angelegenheiten geregelt sein. Aber man konnte ja nie wissen. Allerlei Schikanen hatte Clara schon am Anfang ihrer Schwangerschaft über sich ergehen lassen. Mal sehen was ihre Chefin sich jetzt wieder ausgedacht hatte. Sarah berichtete erst ein wenig von frisch eingestellten aber in der Zwischenzeit schon wieder entlassenen Kollegen, dann kam sie zum Grund ihres Anrufes. „Du warst ja einen Tag im Krankenhaus als Du schwanger warst, was war denn das?“ fragte sie. Clara überlegte. „Im Februar hing ich eine Nacht am Tropf, da hatte ich irgend eine Magen-Darm-Geschichte.“ Fiel ihr ein. Sarah raschelte mit Papieren und antwortete: „Also Deine Krankenkasse hat uns zwei Tage von der Erstattung Deines Gehaltes abgezogen….“ Wieder Papierrascheln „…und nun will Marie wissen, wieso.“ Sarah schwieg abwartend und Clara verdrehte die Augen. Es war kompliziert und auch sie hatte erst einmal das Mutterschutzgesetz wälzen müssen aber mittlerweile kannte sie es ziemlich gut. Also angefangen hatte es mit dem Beschäftigungsverbot gegen das sie sich mit Händen, Füßen und Babybauch versucht hatte zu wehren. Schließlich hatte sie es angenommen. Wegen Maries Mutter. Marie war ihre Chefin, aber eigentlich wurde die Firma heimlich von „Mama“ geleitet, eine graue Eminenz die nur noch Mittags ins Büro schneite und alles was Familie oder angeheiratete Familie war mit kulinarischen Genüssen aus ihrer an ihr Büro grenzenden Küche verwöhnte. Obligatorische Hauptzutat: zwei Pfund Butter. Eines Mittags hatte Marie die Abwesenheit ihrer Mutter genutzt um sich im fettgetränkten Büro etwas zu „entspannen“. Ihre Mutter hatte aber leider angerufen und Clara machte ihren ersten Fehler. Sie teilte ihr nämlich unschuldig mit, dass Marie nicht gestört werden wollte. Der zweite Fehler war, dass sie nicht sofort geschnallt hatte, dass Maries Mutter längst wutentbrannt aufgelegt hatte. Keine 5 Minuten später kam ihr Bentley, bei dem sie nicht mal übers Lenkrad gucken konnte und in dem nur ihr weisser Haarschopf darauf hinwies, dass er sich nicht von Geisterhand steuerte, schon auf den Hof geritten. Noch bevor sie Claras Büro erreicht hatte schimpfte sie schon wie ein Rohrspatz, irgendwas davon dass die Welt sich doch aufhören musste zu drehen wenn sie anrief etc etc. Bleibt noch zu erwähnen dass es mit Maries Entspannung dann auch vorbei war. Clara bekam allerdings einen Schwangerschaftsweinkrampf und hatte daraufhin panische Angst vor Stress indizierten Komplikationen, die bei Jonathan in 3 Wochen Intensivstation resultierten. Ihre Gynäkologin schrieb noch am selben Tag glücklich ihr Beschäftigungsverbot und hoffte wie alle auf einen normalen Schwangerschaftsverlauf. Clara räumt mit einem schlechten Gewissen so gross wie die Antarktis ihren Schreibtisch und ab da herrschte Krieg. Den ersten Schuss gab allerdings Marie ab. Wenn man vom Beschäftigungsverbot mal absah aber das war ja praktisch ein Blindgänger und nicht beabsichtigt. Sie traf Clara gleich da wo es wehtat. Sie strich ihr einfach das Gehalt und wartete seelenruhig ab, bis die Krankenkasse ihr den Betrag erstattete. Erstattete. Das implizierte ja aber, dass erstmal etwas gezahlt wurde. Und dann erstattet. Für alles Mutterschutzgesetzfremden: es war jedenfalls falsch. Clara rief Marie gleich mit Kloß im Hals an und schaffte es sogar, ruhig und forsch zu klingen, während Sarah Marie im Hintergrund versuchte deutlich zu machen dass eine Klage vor dem Arbeitsgericht den Ruf einer Firma nicht gerade hob. Und eine schwangere mit Kleinkind nicht zu bezahlen war auch einfach fies.

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#2

RE: Frolic für Kinder

in Zwischenwelten 06.10.2010 17:54
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte

Na gut. Ich bin keine Frau, und daher wundert es wohl nicht, dass mich das dargestellte nicht anspricht. Das hat nichts mit dem grundsätzlichen Thema zu tun, das ja interessant erzählt sien kann. Mich stören zwei Dinge:
1. Die Figuren
2. Die Sprache
Selbstverliebte Mütter hypochondrischer Kinder, unsensible Ärzte und böse Chefin. Da sind für mich als Leser die Figuren von vorn herein abgestempelt und somit uninteressant. Interessant ist so ein Buch für mich, wenn ich die Figuren so vorgeführt bekomme, dass es für mich interessant ist, sie als Leser kennenzulernen. Das ist aber nicht so, wenn ihr Charakter durch die Art der Darstellung zu sehr vorgezeichnet ist. Das sind dann Klischees oder Papkameraden. Klar wird hier aus der Sicht der beiden Frauen geschrieben. Wenn aber deshalb ständig in die Sprache deren Meinung über die Figuren einfließt, so dass ich keinen raum habe, mir eine eigene zu bilden, wird es wie gesagt, uninteressant, es sei denn die Beschreibung ist sprachlich so originell und witzig, dass ich es trotzdem gerne lese.
damit wäre ich beim zweiten Punkt, Sprache. Klare Empfehlung meinerseits: Der Text ist eh aus der Sicht der Hauptfiguren geschrieben. Also sollte der Text am besten auch aus einer Ich-Perspektive geschrieben werden. Das gäbe dem Ganzen vielleicht noch etwas Drive. Dann stört auch das Parteiische des Erzählers nicht so. Sprachlich ist es mir sonst fast zu Kinderbuchartig. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. So... besorgt und die Hauptfigur umsorgend. Könnte frecher sein. Soll doch allerhand Lustiges und auch Tragisches enthalten.

Da steckt ja sicherlich eine Menge Inhalt drin. Problem für mich auch bei der Einleitung, dem Exposé, ich weiß letztlich immer noch nicht, worum es der Geschichte geht. Was eigentlich erzählt werden soll. Die Geschichte der Frauen? Die Geschichte der Schwangerschaft. Eine Geschichte über die Probleme in unserem Gesundheitswesen und unserer Gesellschaft im Bezug auf werdende Mütter? Ein, höchstens zwei Sätze auf den Punkt würden helfen.

Im Übrigen: Viel Glück mit dem Buch!

Grüße,
GerateWohl


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