Liebschaft
Meine Liebe stand im Garten,
so dicht und voll vom lieblich Zarten,
und meine wirre Fantasie,
sponn so manch irre Melodie.
Sie brachte Helles in mein Denken,
ich musst mich nimma mehr verrenken.
Nun glüht die Sonne, ich muss weinen,
mit ihr gibt’s kaum mehr ein Vereinen.
Sie lief mir weg, obschon in Ketten,
und konnt im Kleinhirn sicher wetten:
auch wenn sie weit und ganz weit fort,
ich stöbre sie in jedem Hort.
Ich fand sie und dann gab es Hiebe,
als Zeichen meiner blanken Liebe.
Ich schert’ ihr Haar bis sie ganz nackt,
danach hab ich sie klein gehackt.
Die Knochen grillte ich im Rohr,
Gemüse, Kräuter briet ich vor.
Im Topf dann kam ihr tiefer Fall,
gekocht im Wasser rundum all.
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Und ja - noch immer iss sie da
ihr Saft, er schmeckt so - oh la-la.
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Den reduzier ich dann mit Wein,
und denk an sie - mein Schäflein fein.
Wenn ich jezz ihre Reste pack’
und schütt sie in nen Plastiksack,
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dann ist ihr Duft nun überall,
viel feiner als damals im Stall
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