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Herr Sommer und die Liebe
in Philosophisches und Grübeleien 10.08.2010 20:02von Alexa (gelöscht)
Nun heißt es bald schon Abschied nehmen.
Ich koch noch einmal Tee- Jasmin.
Und er sitzt dämmernd im bequemen
Schaukelstuhl vor dem Kamin.
Das Alter packt ihn. Windes Eile
knickt ihm die Falten aus der Nacht
in sein Gesicht, und eine Weile
suche ich in mir nach Kraft,,
ihn anzusehen, denn sein Sterben
kühlt nicht nur sein lichtes Haar.
Es friert auch mir unter den leeren
Händen ein, was wärmend war.
RE: Herr Sommer und die Liebe
in Philosophisches und Grübeleien 11.08.2010 12:31von Alexa (gelöscht)
Hallo Landloper,
ich freue mich, hier von dir zu lesen.
Zitat
Ich denke, dass sich bestenfalls Heine (und wenn er es tat, dann aus gutem Grund) erzwungene Reime erlauben konnte.
Wir Nachschaffenden sollten das nicht tun.
wahrscheinlich reizt mich immer gerade das, was man eigentlich nicht tun sollte
Nun ja, ich mag ja auch keine erzwungenen Reime, deshalb hab ich auch hier:
Zitat
So gehen meiner Meinung nach Nacht-Kraft und Streben-leeren nicht.
Nicht den Reim gebogen, sondern versucht, mich nur dem Inhalt zu widmen. Wobei ich noch dazu sagen muss, dass für mich Sterben (nicht streben!) und leeren rein klanglich noch so eben als gereimt durchgehen könnte. Rein technisch betrachtet, da hast du Recht, ist es natürlich ein unreiner Reim.
Bei Nacht und Kraft fiel es mir schwer, Inhalt und Reim unter einen Hut zu bringen. Ich ziehe dann meist den Inhalt vor den Reim, vll. Ist das, in einem fast durchgehenden Reimgedicht, ein Fehler. Alternativen die den Reim retten, nehme ich gerne entgegen. Mir fiel einfach nichts mehr ein.
Zitat
Sieh dir das Metrum an.
Die erste Zeile gibt mit ihrer Betonung der zweiten Silbe und der vorletzten den Rhythmus vor, der in der zweiten Zeile mit der Betonung der letzten Silbe seinen Abschluss findet. An diesen Vorgaben wären nun die weiteren Zeilen zu messen.
Muss das zwangsläufig so sein?
Nun, ich dachte mir ja schon, dass da eventuell Probleme mit dem Metrum auftauchen könnten, je nach Lesart. Aber ich wollte auch kein „normales“ Metrum hier anwenden. Das klassische Jambus geeier erinnert mich immer an einen Leierkasten und ich denke, dieses Metrum ist ausschließlich für einen ruhigen Inhalt geeignet. Da es bei meinem Text aber um Sterben und Abschied nehmen geht, fand ich das weniger geeignet. So war ich einfach mal mutig und hab die Zeilenanfänge in ihrer Betonung gemixt , wobei ich durchaus darauf geachtet habe, das Metrum möglichst zeilenübergreifend einzuhalten, was mir bis auf zwei Ausnahmen, soweit ich das sehe, auch gelungen ist. Auch die Kadenzen habe ich immer im Wechsel und rhythmisch dem jeweiligen Reimwort angepasst.
Ich habe aber jetzt, aufgrund deiner Einwände, nochmal alles durchgeixt und ein zwei Stellen aufgetan, die nicht passen. So werde ich erst mal nach dem Tee -Jasmin
Zitat
Ich koch noch einmal Tee- Jasmin,
während er noch im bequemen
Schaukelstuhl sitzt vorm Kamin
,
einen Punkt setzen, damit ich dort betont weiter schreiben kann. Ich hoffe es funktioniert so.
An dieser Stelle:
Zitat
knickt ihm Falten aus der Nacht
ins Gesicht und eine Weile
ändere ich das –ins- mal zu – in das- so passt es auch besser mit der Silbenanzahl.
Einzig der Auftakt der zweiten Strophe ist für mich etwas problematisch, da ich dort das – scheint- unbetont lese, was sicher gegen alle Regeln verstößt, aber mir fiel da einfach nichts passenderes ein.
Nun weiß ich nicht, ob es sich tatsächlich holprig liest oder ob du gezielt nach einem gleichmäßigen Metrum gesucht hast. Für mich geht es ohne Stolpern durch, klar, denn ich lese es ja auch so, wie ich es hören möchte. Ich hab dir mal den Text so durchgeixt wie ich ihn lese. Wenn du da Abweichungen zu deiner Lesart siehst, dann immer her damit. Auch wenn du meinst, das geht so gar nicht, weil der Rhythmus hier nur leidet,wäre ich dir dankbar, wenn du mir auch das sagen würdest. Ich bin, was Reimgedichte anbelangt, etwas aus der Übung.
(Die Stolperstelle in S.3 V.3 (unter) ist übrigens bewusst gesetzt.)
Nun heißt es bald schon Abschied nehmen..... .........xXxXxXxXx
Ich koch noch einmal Tee- Jasmin. ...........................xXxXxXxX
Während er noch im bequemen .............. .................XxXxXxXx
Schaukelstuhl sitzt vorm Kamin, ................................ XxXxXxX
scheint er zu altern. Windes Eile ................................xXxXxXxXx
knickt ihm Falten aus der Nacht .................................XxXxXxX
in das Gesicht und eine Weile ...................................xXxXxXxXx
suche ich in mir nach Kraft, .......................................XxXxXxX
ihn anzusehen, denn sein Sterben ...........................xXxXxXxXx
kühlt nicht nur sein lichtes Haar. ...............................XxXxXxX
Es friert auch mir unter den leeren ........................... xXxXXxxXx
Händen ein, was wärmend war. ................................XxXxXxX
Vielen Dank für dein Sympathiebekunden und die Hilfe
Gruß
Alexa
RE: Herr Sommer und die Liebe
in Philosophisches und Grübeleien 11.08.2010 18:58von Alexa (gelöscht)
o.k. ich koche mir jetzt einen Kakao und lasse deine Version mal in mir nachhallen. Ich werde Vergleiche ziehen müssen, denn
zumindest an dieser Stelle:
Zitat
bin kraftlos ich darauf bedacht,
ihn liebend anzuseh'n.
trifft es noch nicht so ganz das was ich intendiert hatte.
Ich komme nochmal wieder
zuerst mal vielen Dank für deine Mühe.
L.G. Alexa
RE: Herr Sommer und die Liebe
in Philosophisches und Grübeleien 15.08.2010 12:52von Alexa (gelöscht)
Hallo Landloper,
Zitat
Meine Fassung sollte nur Möglichkeiten aufzeigen, das zu erreichen, was ich oben angeregt habe.
ja, das ist mir schon klar. Ich übernehme jetzt auch nicht alles, aber einen großen Teil deiner Änderungsvorschläge. Vor allem in den ersten beiden Strophen klingt es so doch einiges runder.
Vielen Dank, Landloper, du hast mir sehr geholfen.
Gruß Alexa
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