#1

unsterblich I

in Mythologisches und Religiöses 02.08.2010 21:06
von Kjub • 498 Beiträge | 499 Punkte

in ihren labyrinthen : zwischen wänden aus information
irre ich fragezeichen in der entzifferung des ungesagten

irrlicht mein irrst mich nicht es gibt kein(e) falsch-
/ halbheiten hier, nurmehr den wurf über die ränder
von endlichkeit tod eben leben endlosigkeit neben
weltenrettung (ach, da schau her) und -brand
gstellt – gsellt mit lieb und leid und lied und leib

so sprießt die saat der zeichen in die ohne endlichkeit
autistischer artistik hier ist kein eingang ausgang –weg

nur auf sich selbst bezogene fickt sich ins knie lyrik
verschanzt hinter scheiße aus schlau

was meinst, ich glaub
neruda hätte gekotzt

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#2

RE: unsterblich I

in Mythologisches und Religiöses 02.08.2010 21:38
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

gstellt – gsellt mit lieb und leid und lied und leib

eine jandl´sche zeile?

gefällt mir sehr gut;

ich muß dir offen und ehrlich sagen daß diese eine zeile so gut ist, daß dem drumherum ob ihres vrsprungs ein bißchen die luft ausgeht;

die liegt hintenauf:

irrlicht mein irrst mich nicht es gibt kein(e) falsch-
/ halbheiten hier

aber sonst verkommt das biwerk ein bißchen zum tand;
was mich bei deinen text vor allem ob solcher höhepunkte stört, ist eine reflektion, die teilweise etwas unsicher rüberkommt, achtung heischend;

so etwa:

in ihren labyrinthen : zwischen wänden aus information
irre ich fragezeichen in der entzifferung des ungesagten

ist mmn eine platitüde;

es ersetzt worte durch verwandte, es ist kein bezug zum schreiber keiner lyrich erkennbar; kein herzblut, wenn du so willst;
obwohl man natürlich nicht bei jedem text herzblut verschütten kann, soviel besitzt man davon schließlich auch nicht;

was für mich schade ist, weil sie bei solchen glanzpunkten viel mehr sein könnten;

verzeih bitte, dass muß ich jetzt auch noch anführen, das gesagt könnte den anschein erwecken, dass ich ein maß setzen will; das will ich aber nur bedingt;
auf was ich hinauswill, ist aber eigentlich nur die freude, die mir das lesen mancher deiner textstellen bereitet und dann das "weiterblättern" zur nächsten guten zeile;
geschmacksache ganz sicherlich;

ich hoffe du verstehst meinen kommentar richtig, mit dem ich eigentlich nur sagen wollte wie gut mir teile deines gedichts gefallen haben

mfg
rainek

zuletzt bearbeitet 03.08.2010 10:03 | nach oben

#3

RE: unsterblich I

in Mythologisches und Religiöses 03.08.2010 14:10
von Kjub • 498 Beiträge | 499 Punkte

hey Rainek, danke fürs feedback und du weißt ja dass ich ehrliche rückmeldungen schätze - auch wenn kritik nicht durch lob abgemildert wäre.

Zitat
gstellt – gsellt mit lieb und leid und lied und leib



na, jandl würd ich nicht sagen, an den kam ich bisher nie so richtig ran. diese verkürzungen hab ich mir eher von thomas kling abgeguckt, glaub ich, vllt hab ich die auch woanders gesehn, dann weiß ich aber nimmer wo.
ich fand das ganz schön als ich drauf gestoßen bin, welchen bereich man mit diesen minimalen umstellungen abdecken kann.

Zitat
ist eine reflektion, die teilweise etwas unsicher rüberkommt, achtung heischend;


hm, mit dem achtung heischend kann ich was anfangen, fickt sich ins knie lyrik und scheiße aus schlau und neruda hätt gekotzt? das ist wirlich in your face, das will gesehn werden, klar. vllt etwas überzogen, mglw. sollt ich beim nächsten mal etwas tiefer stapeln. ich achte drauf. unsicher? na sicher! ich stolper da durch ein verdammtes labyrinth, ohne idee welche richtung ich nehmen könnt, in dem ich noch nie vorher war, woher sicherheit nehmen? aber ich halts in dem fall mal mit nem abgewandelten hesse: lieber von der untugend stammeln... das zu wissen und hinzunehmen gibt ne tiefere gelassenheit als vordergründige sicherheit bietet, wenn man immer die gleichn wege geht.
sorry fürs gelaber...

Zitat
in ihren labyrinthen : zwischen wänden aus information
irre ich fragezeichen in der entzifferung des ungesagten



wundert mich ehrlich gesagt, denn da steckt für mich noch das meiste ich drin. der rest ist noch viel eher selbstreferentielle fickt sich ins knie literatur. das ist übrigens ein zitat aus ner rezension über das neue buch von paul auster und scheiße aus schlau die definition eines freundes, wir diskutierten bei paar biers über elfenbeinturm pro & contra und ich hab irgendwann ziemlich verpeilt gefragt, was dieser scheiß turm nochmal war...

Zitat
es ist kein bezug zum schreiber keiner lyrich erkennbar; kein herzblut, wenn du so willst;



ja, das muss aber auch nicht unbedingt sein find ich.

Zitat
ich hoffe du verstehst meinen kommentar richtig, mit dem ich eigentlich nur sagen wollte wie gut mir teile deines gedichts gefallen haben



wie gesagt, keine scheu. hau rein!

viele grüße
Kjub

zuletzt bearbeitet 03.08.2010 16:20 | nach oben


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