#1

Halejojo

in Mythologisches und Religiöses 19.05.2010 07:25
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Es stahlen Dämonen aus himmlischen Zelt
die Pläne des Schöpfers, des Einzigen, Wahren,
was jene, die glauben dem Johan, hör’n sagen.
Wer nicht hört, den Krummen auf ewig verfällt.

Die Götzen, curvati, gestürzt und entstellt,
sich rühmend die Zukunft dem Diebsgut entnehmen,
bevor den Geschöpfen ward Kenntnis gegeben
durch den, der sollt’ tragen die Sünden der Welt.

Es klangen dem Pantheon-götzen-gezücht,
als sangen die Dichter die löblichsten Lieder
beim Krachen der Knochen, Zerfetzen der Glieder,
die Ohren, von Branntopferräuschen entzückt.

Sie hatten die Zukunft als Sieger erwischt.
Geschockt lag der Schöpfer des Ganzen darnieder,
der Brecher der Siegel der Siebenfachbücher
und Rächer des Diebstahls am Tag des Gerichts
als Abrahmans Ziegen-schafs-hirten-fetisch.


Für den nicht religiösen Leser sei eine Erklärung gegeben:
Die Verse beziehen sich auf das ca. 4hundert Jahre n.Ch auf-
geschriebene NT Joh.X,8: ‚Alle. die vor mir gekommen sind,
sind Diebe und Räuber ...“, habe J.CH. gesagt.
Diese Aussage erkläre, warum alle vorjüdischen und vorchrist-
lichen Religionen, auch der jüngere Islam, den Beiden ähnlich,
z.T. identisch sind, die gleichen oder in Teilen identische
Rituale, Symbole, Regeln, Sündenregister, Gebote, Verbote,
Sakrilege, nebst Personifizierungen, Hierachien, Gleichnisse,
Ereignisse, Handlungen usw. beinhalten.
Die ‚Räuber und Diebe’ waren lt. obiger Aussage vor dem
Erscheinen des Israel- und Christen-gottes aktiv.
Sie stahlen, was erst später erschienen ist, bzw. greifbar wurde.
Auch „Halejuiah“ entstammt syro-chaldäischen Beschwörungen,
was durch Tontafelfunde belegt ist, also „heidnischen“ Ritualen
und wurde doch zum Schibboleth der christlichen Gläubigen.
Es wurde ebendann ‚vorwegnehmend’ gestohlen, dito das zum
Amen gewandelte OM.


Hastanirwana
GHEG
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#2

RE: Halejojo

in Mythologisches und Religiöses 12.06.2010 13:55
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Gheggrun,

Klassische Form, korrekte Metrik und Kreuzreim, entsprechen einem klassischen Thema.
Kontrastierend dazu der zügellose Inhalt: Götzen klauen und fressen, damals wie heute.

Interessanter Effekt in der Schlußzeile, durch der Metrik geschuldete falsche Betonung
des Ziegen-schaf(t)s-hirten-fetisch auf der Endsilbe wird es ein Tischgedicht. Irgendwie
originell ist es schon und ich mag es wohl leiden.

Auch die Fußnote kommt bei mir an, obwohl ich unsicher bin, alles richtig verstanden
zu haben. Vor allem der Sinn der letzten Strophe entschlüsselt sich mir nicht so ganz.

Jetzt der Kleinkram: Abrahams-Abrahmans liest sich wie ein Tippfehler. Zeilen rutschen
mit weniger gedrechseltem Satzbau glatter. Man stolpert beim Lesen über die Sinnfrage.
Bedenke bitte, daß durchschnittsgebildete Zeitgenossen (die Rede ist von mir natürlich)
schwerfällig begreifen und deinen Nachtrag erst im Anschluß konsumieren.

Mach es einfacher - das ist aber nur meine Meinung: Was beim Lutschen nicht auf der
Zunge zergeht, wird ausgespuckt, zumal beim Tischgedicht.
Darf ich mich mal ein bißchen austoben?


Es stahlen Dämonen aus himmlischem Zelt
die Pläne des Schöpfers, des Einzigen, Wahren.
Die Gläubigen hörten den Johann so sagen:
Wer nicht hört, den Krummen auf ewig verfällt.

Die Götzen, curvati, gestürzt und entstellt,
entrissen das heilige Diebsgut den Frommen
und haben sich heimlich die Zukunft genommen
bis er kam, der trug alle Sünden der Welt.

Die Götzen, dem Pantheon einmal entfleucht,
sie hörten von Dichtern die löblichsten Lieder
beim Krachen der Knochen, Zerfetzen der Glieder,
die Ohren, von Branntopferräuschen getäuscht.

Geschockt lag die Zukunft der Welt nun darnieder
als Beute der Brecher der Siebenfachbücher.
Und Rächer des Frevels am Tag des Gerichts
nur Abrahams Ziegen-schafs-hirten-fetisch.

Die Umsetzung des lyrischen Impulses kann dir keiner abnehmen, weiß ich doch.
Das Gedicht wäre deine Überarbeitung aber bestimmt noch wert. LG mcberry

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#3

RE: Halejojo

in Mythologisches und Religiöses 24.06.2010 11:17
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Hallöchen, mcberry!
Thanks 4 comment! -und die Mühe, die du dir gemacht hast. Dein "Austoben" gefällt mir,
denn deine Version ist zumindest leichter lesbar als mein Text. Nur entsteht eine Änderung
meines Anliegens, z.B.deine S2Z2. Das "Diebsgut" befand sich in meinem Text nicht bei
"den Frommen", sondern (noch unveröffentlicht) in den Händen dessen, der erst später er-
schien (als Hausgott des nach Mesopothanien geflüchteten Antibrahmanen Abraham) mit
dem Anspruch der alleinige (all-einige) Schöpfer und rechtmäßige Besitzer zu sein,- auch
all dessen, was schon vor der Erhebung seines Anspruches in der Welt und älteren Reli-
gionen vorhanden gewesen ist.
Die angeführte Stelle aus dem Joh.Ev. :"Alle, die vor mir waren, waren Diebe und Räuber"
soll das Paradoxon, daß Vorhandenes vor der Erschaffung (durch den Israel-Gott) bestand,
bzw. vor seinem Erscheinen geschah, erklären.
In deiner S4Z2 sind die 'Diebe' die Brecher der "Siebenfachbücher", aber die werden erst
beim 'Jüngsten Gericht' durch den All-einigen geöffnet.
In deiner S3 liegt anstelle des geschockten Bestohlenen die "Zukunft der Welt darnieder".
Bei mir hingegen der Geschädigte (was vielleicht seine Verspätung entschuldigt).
Verflixt das Ganze! Deshalb liest sich mein Text auch so verschrobelt.
Ansonsten geht es mir mit allen Gedichten so, daß sie mir verbesserungswürdig erscheinen,
besonders dann, wenn ich sie nach einiger Zeit noch einmal lese.


Hastanirwana
GHEG
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