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Hundewetter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 24.04.2010 13:56von Ralfchen (gelöscht)
Hundewetter
Sie hielt den Toyota-Avensis an und lugte vorgebeugten Kopfes durch die Windschutzscheibe. Graublaue und schwarze Wolken hatten sich zu einer furchteinflößenden Bedrohung vermanscht. Ein dumpf pfeifender Sturm riss die Baumwipfel wütend von einer Seite zur anderen.
„Oh Gott, das wird ein schweres Gewitter!“
Ihre geflüsterten Worte waren zwar kaum hörbar, wurden aber sofort von einem unwilligen kleinen Bell-Laut kommentiert.
„Pssst Prick - mach mich nicht noch nervöser, du dummes Hundchen.“
Zischte sie mit einem unwilligen Blick auf die hintere Sitzbank. Im nächsten Moment hopste der Chiwawa auf den vorderen Nebensitz.
„Maaaach Platz, aber schnell!“
Ohren angelegt, lies der Winzling sich sogleich auf den Sitz sinken.
„Guter Prick.“
Als sie um die Kurve bog, erschlaffte ihr Schließmuskel augenblicklich mit einem deutlich hörbaren Blubbern.
„Ooooh nein!“
Sie fühlte, dass etwas in ihr Höschen abgegangen sein musste.
Der Mann stand breitbeinig mitten auf der schmalen Schotterstrasse, die zur Mansion führte. Sein Aussehen und seine Pose zeigten eine wilde Entschlossenheit. Ihr nächster Gedanke war die Autotüren zu verriegeln und den Notruf zu wählen.
Der winzige Prick hatte mittlerweile seinen Kopf unter ihren Rock gesteckt und schnupperte schwanzwedelnd. Sie saß wie angenietet hinter dem Lenkrad und starrte auf den Mann.
Mit wenigen Schritten stand er neben dem Auto. Aus seiner ärmellosen schwarzen Lederweste baumelten muskulösen Arme, die von oben bis unten mit bunten Tätowierungen übersät waren. Unter der Weste glänzte ein kragenloses Kettenhemd.
Blitzartig raste ein scharfes Brennen durch ihren Körper und ein weißblaues Blitzlicht blendete sie für einen kurzen Moment. Unmittelbar danach ertönte ein krachendes Donnern.
„Parsifal.“
Flüsterte sie und schloss kurz die Augen.
Ab der Gürtellinie steckte er in einer hautenge lila Nappa-Leder-Hose. Fast wie ein Paar Wieners in einem Katzendarm. Eine blutwurstgroße Schwellung unter dem oberen Hosenbein deutete darauf hin, dass er ein gut gebauter Linksträger war.
Und wieder sauste dieses blitzartige Brennen durch sie; dem weißblauen Licht folgte das krachende Donnern.
*Wenn der Typ eine Erektion bringt, hat er kaum mehr Blut im Hirn*
Ein glühendes Schamgefühl durchfurchte sie, ob der völlig unkontrollierten gedanklichen Entgleisung. Der darauf folgende Hitzeschub von ihrer Muschi aufwärts, vernebelte ihr aufgeregtes Schielen.
*Dampf steigt immer nach oben - ein Gesetz der Physik*
Erkannte sie mit gänsehäutigem Erschauern.
Seine kantige Visage zierte ein dunkler Vollbart. Dichte blond und braun melierte lange Strähnen strömten unformatiert von seinem herzförmigen Haaransatz nach hinten und gaben dem pokenvernarbten Gesicht ein gewisses Ebenmaß. Winzige Falten umringte veilchenblaue Kulleraugen, die knapp unter hellbuschigen Augenbrauen glotzten.
Ihre Mischung aus Schock und Unsicherheit wich allerdings einer plötzlichen Verblüffung, als sie bemerkte, dass der Mann bitterlich schluchzte. Tränen flossen über seine Wangen herab und seine Schultern zuckten wie die eines weinenden Kindes.
Vorsichtig kurbelte sie die Scheibe ein wenig nach unten.
„Was – was ist passiert, was haben sie denn - sind sie verletzt?“
„Uuuhhh…uhhhh….ahhuuuuu…ich hab mich, hab mich, uuuuhhhhuuu, total verirrt, und es hat gedonnert und uuuhhhuuu…und ich hab kei-keinen Sprit mehr u-und so-solche Angst.“
„Bitte beruhigen sie sich doch, das ist doch nicht so schlimm.“
„Oh doch, uuhhh, meine Freunde, ich muss zu meinen Freunden, uuuhhhuu, ich will wieder zu meinen Freunden.“
„Ja, gut, gut, bitte hören sie auf zu Weinen. Wo sind denn ihre Freunde?
„In Wet- in Wetcunt, wir treffen uns i-in W-Wetcunt.“
„Wo?“
„In Wetcunt“
„Oh – sie meinen Weddcunt. Ja aber Weddcunt, das liegt doch ganz oben im Norden. Das sind sicher 400 Kilometer von hier, denke ich.“
„400? Uhhhuuhhhuuuu…sooo weit we-weg?“
Sein Geheul nahm einen hohen Ton an.
„Bitte, bitte hören sie doch auf zu weinen.“
Und wieder raste das Brennen, begleitet von diesem grellen Licht, durch ihren Körper. Der knallende Donner toste in ihren Ohren.
*Wenn der Schwanz nicht aufhört herumzuheulen, werde ich schwach. Männertränen sind mein verfluchtes Verhängnis.*
Voll Entsetzen spürte sie ein warmes Glitschen in ihrer Muschi.
Sie musterte die Tätowierungen auf seinen Oberarmen und bemerkte, dass diese brutale Vergewaltigungen darstellten. Hornbehelmte Wikinger durchstießen mit ihren Schwertern riesige Schlangen, die sich im Todeskrampf fickend durch nackte, teils ebenso tote Frauenkörper wanden.
*Was für eine Ärmel-Orgie; so was kriegt man in unserer Gegend leider nie zu sehen. Oh Himmel was ist denn nur los mit mir – woher kommen denn nur diese ordinären Gedanken? *
Seine Heulerei war zu einem Schluchzen geschrumpft und er stand mit gesenktem Kopf in seinen groben Bikerstiefeln da. In kurzen Abständen gingen noch verebbende Zucker durch seinen Oberkörper. Sie kramte im Handschuhfach und fand eine Packung Papiertaschentücher, die sie ihm durch das Fenster reicht.
„Hier!“
Sie nickte ihm dabei aufmunternd zu.
„Oh it’s a Feeehhh!“
Seine Quellaugen kullerten dabei fast aus der Visage,
„Ja, ich mag Feh am liebsten, sie sind sehr saugfähig.“
„I-ich – au-auch.“
Sein Schluchzen war einem heftigen Schluckauf gewichen.
Er trompete zweimal hintereinander flüssig und tupfte sich bedächtig die Augen und Wangen.
„Sehen sie, alles wird wieder gut.“
„Ja – ich bin so froh, dass sie mich gefunden haben.“
„Gefunden? Wir waren gerade auf dem Weg nach Hause.“
„Wir?“
Er beugte sich vor und warf einen Blick ins Auto.
„Prick und ich – mein Hund und ich.“
„Ah.“
Sie bemerkte, dass er sein Motorrad auf dem kleinen, in die Schotterstrasse mündenden Forstweg abgestellt hatte. Ein Lederumhang war darüber drapiert und die dranhängenden Ketten hatte er unterhalb der Maschine verlinkt und mit zwei Vorhängeschlössern versperrt.
Irgendwie berührte sie das. So als würde er eine Frau zum Schutz bedecken.
Und wieder zuckte die Hitzewelle und durch ihren Körper. Dem gleißenden Licht folgte ein leiser gewordenen Donnerschlag, der Vibrationen in ihrer nassen Muschi auslöste.
*Wenn der Mann so gefühlvoll mit seinem stinkenden Stahlross umgeht, wie dann erst mit einer schmierungsbedürftigen eisernen Jungfrau wie ich es bin? Jesus, Maria im Himmel, was ist denn nur los mit mir?*
Als hätte sie diese verzweifelten Gedanken laut ausgesprochen, strafte sie sich auch gleich unbeabsichtigt mit einem heftigen Biss in die Zunge.
„Auuu – oh heiiiilige…Morrria…!“
„Wie?“
„Nichts – i-i-ist ihr Motorrad kaputt?“
„Nein, der Tank iss leer und ich wollte Susy nur vor dem Gewitter…“
„Suschy heißt sie?“
Sie drückte ihre nun höllisch schmerzende Zunge mehrmals fest gegen die rechte und dann gegen die linke Backe und starrte ihn dabei mit leicht geöffnetem Mund an.
„Nein, Su- Susy.“
Er hatte ihre Wangen-Zungen-Mimik missverstanden und fühlte gleich den Schweißbrenner an seinen zuständigen Drüsen.
*Oh Mann, ich schaffe es nicht: die Alte will meinen Schwanz im Mund, bevor sie noch zehn Worte ausgespuckt hat*
Er beugte sich zu ihr und schob dabei seinen Kopf knapp an das Autofenster, um im nächsten Moment mit einem herzerschütterndem Quieken arschwärts auf dem Schotter zu landen. Prick war mit einem rasanten Satz ans Fenster gesprungen und hatte mit einem keifenden Sopranino nach seiner knolligen Nase geschnappt.
Im nächsten Moment öffnete der Himmel im wahrsten Sinne des Wortes die Schleusen und dichter Regen trommelte auf unseren Helden und den Rest der Idylle. Er rappelte sich völlig verdattert auf.
„Schnell – steigen sie ein.“
„U-und der Hund?“
„Der tut ihnen nichts mehr.“
„Da-danke, sie – sie sind sehr nett.“
Während sie im vorhangdichten Regen langsam den Schotterweg entlang rollten, betastete er vorsichtig seine Nase. Die Attacke war unblutig verlaufen, aber sein haariger Schneuzer hatte sich durch eine Schwellung ziemlich verformt.
Prick zitterte nervös auf dem Rücksitz und knurrte leise in sich hinein.
„Ich heiße Pim - Pim Melton und sie?“
Dabei warf er einen bangen Blick nach hinten.
„Freut mich, ich bin Maria Sangre de Cono.“
“Si-sind sie Ausländerin?”
“Oh nein, meine Familie lebt schon seit dem 17. Jahrhundert in England.“
„Soo lange schon?“
„Ja.“
Sie spürte, dass er sie immer nervös machte. Da war dieses eigenartige Grinsen mit dem er sie immer wieder anstarrte. Ja - und er hatte schöne Hände. Sie liebte schöne Hände. So wie sie Klarinetten liebte. Schöne Hände und Klarinetten. Die schafften sie.
*Was ist denn nur mit meinen Gedanken los?*
„Spielen sie Klarinette?“
„Ob ich was?“
„Ob sie Klarinette spielen?“
Sie drückte ihre schmerzende Zunge fest gegen die linke Wange.
*Die Mieze macht mich noch wahnsinnig. Ob sie üba vierzig iss? Da sind sie am geilsten die Schnallen. Scheiße, ich krieg ne Mega-Erektion, wenn die nicht bald aufhört mit dem Wangenspiel.*
„Nu-nur Gitarre – aber nicht besonders.“
„Sind sie musikalisch?“
„Wieso fragen sie?“
„Ich unterrichte Musik. Klarinette.“
*Aha ne Bläserin, das passt hundert-pro.*
„Muss irre interessant sein, herumzublasen.“
„Wie bitte?“
*Was redet der Mann?*
„Ich – ich - ein interessantes Instrument, meine ich.“
Der neuerliche Zucker durch ihren Körper und der plötzlicher Donnerschlag zwangen sie das Auto in Richtung der Bäume zu verreißen. Er griff ihr reaktionsschnell ins Lenkrad und brachte den Wagen zurück auf die linke Fahrbahn.
„Ooohhu danke - Gewitter jagen mir immer schreckliche Angst ein.“
Sie atmete scharf aus.
*Scheißwetter, wenn die Alte vor Angst noch lang bibbert, kann ich mir selbst Einen blasen.*
„Versteh ich, meiner Schwester geht’s genau so.“
„Sie haben eine Schwes…so wir sind da.“
Auf der großen Lichtung erblickte er, verwischt durch den strömenden Regen eine ansehnliche Tudor-Mansion.
Sie brachte das Auto unter dem überdeckten säulengetragenen Haupteingang zum Stillstand und stieg aus.
„Kommen sie.“
„Aber klar doch - natürlich.“
Sie sperrte den großen Torflügel auf. Er folgte ihr wortlos in die hohe Eingangshalle und blieb wie angewurzelt stehen. Eine breite Treppe führte zu einem Plateau, an dem sie sich links und rechts zum oberen Geschoss fortsetzte. An der Mittelwand hing eine riesige Tapisserie mit Szenen, die ihm bekannt vorkamen: Hornbehelmte Wikinger durchstießen mit ihren Schwertern riesige Schlangen, die sich im Todeskrampf fickend durch nackte, teils ebenso tote Frauenkörper wanden. Der Wandteppich war gut und gerne vier mal sechs Meter groß.
Er warf einen Blick auf sie.
Überraschend nahm sie ihn bei der Hand.
*Oh Mutter im Himmel, ich weiß nicht mehr was mit mir los ist!*
„Komm Pimmel…!“
***
Die hohe Tür gewährte ihm den Blick in ein riesiges Schlafzimmer mit raumhohen Fenstern und einem ausladenden Himmelbett am Ende.
***
Zitternd saß sie am Bettrand und öffnete tollpatschig seine Gürtelschnalle. Mit einem Ruck riss sie den Zipper nach unten, um den erhofften prallen Schwanz freizulegen.
„Was…?“
Ein Nylonpäckchen war mit einer Kordel um seine Taille gebunden. Darin war eine riesige Blutwurst verpackt.
„Mei-mein Reiseproviant!“
Seine Stimme hatte einen verzagten Ton.
Wutentbrannt riss sie seine - mit großen Donald Duck’s gemusterte - Unterhose mit dem Blutwurst-Jausensack nach unten und tastete blindlings zwischen seinen haarigen Oberschenkeln nach – wie sie erwartete – einem Paar fetter Rieseneier.
Und starrte im nächsten Augenblick voller Entsetzen auf seinen Schambereich.
„Sie – du – du- bist…?“
„Ja ein Hermaphrodit, sorry – i-ich ka-kann nix dafür.“
„So – und was mach ich jetzt? Soll ich deinen mickrigen Zipfel lutschen und dir auch noch die verkümmerte Muschi lecken, du Arschloch?!
„J-ja, das wäre voll echt super, Maria!“
Sie spürte nur noch wie sie ein Strahl heißer Pisse aus seinem winzigen Schwanz mitten im Gesicht traf.
***
Plötzlich war sie hellwach. Die, durch die hohen Fenster blitzenden Sonnenstrahlen, kitzelten sie in den Augen. Das wahnsinnige Gewitter war in der Nacht zurück geblieben.
Prick saß zitternd und leise winselnd am Bettende.
„Ach Prick – ich hatte sooo einen blöden Traum – komm, komm zu deinem Frauchen.“
Sie hob die Felldecke und spreizte ihre nackten Schenkel. Prick war mit einem Sprung bei ihr und schnupperte schwanzwedelnd am morgendlichen Duft ihrer Muschi.
Seine kleine Zunge schnalzte genüsslich, als er begann an ihrem Kitzler und den Schamlippen herumzulecken.
Mit einem glücklichen Seufzen ließ sie sich zurück - in das riesige Polster aus feinstem Damast - fallen.
RE: Hundewetter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 24.04.2010 15:06von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
Zitat
hatten sich zu einer furchteinflößenden Bedrohung vermanschten. Ein dumpf pfeifender der Sturm riss die Baumwipfel wütend von einer Seite zur anderen.
hatten sich vermanscht oder vermanschten sich...
dumpf pfeifend riß der sturm oder ein dumpf pfeifender sturm riß...
...nur zwei flüchtigkeitsfehler die mir beim drüberfliegen aufgefallen sind..
mfg
RE: Hundewetter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 24.04.2010 22:26von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
Zitat
immer wieder findet man menschen, die noch genauer lesen
ich denke daß liegt einfach daran, daß man die eigenen texte viel zu schlampig liest, weil man ja ohenhin weiß, was dort steht;
geht mir auch imer wieder so daß ich in eigenen texten sätze finde, die keinen sinn machen weil sie etwa zwei kollidierende verben besitzen; im schreiben fällt einem das gar nicht auf und auch allzuoft im korreturlesen nicht deswegen ist es immer weider gut wenn texte durch fremde hände gehen...
verzeih übrigens wenn ich mich über den inhalt nicht allzu ausführlich äussere, es ist einfach nicht mein genre, deswegen will ich es wegen voreingenommenheit nicht großartig bewerten und/oder kommentieren ; soweit man das neutral äussern kann, hat er mir nicht gefallen (tut aber mehr meinen geschmack kund, als eine objektive meinung)...
mfg
rainek
RE: Hundewetter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 25.04.2010 10:54von Ralfchen (gelöscht)
keine problem mit dem nichtgefallen. es wa rmal ne wettbewerbsaufgabe und es waren ziemlich genau vorgaben mit der klarinettistin, dem biker etc...etc...
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