ich erbte ein haus mit talsicht
nach jedem abhang ein zwischenplateau
goldenen windwogen
kornblumenkreisen und drudensteinen
dein lachen und der himmel
erinnerten mich an
silbern gleißende flugzeuge
von juni bis august
die dorfglocken donnern wie sommergewitter
im steingarten wächst immer noch mohn
neben dem schotterweg
an der hand von großmutter
waren wir nicht mehr als kinder
mit gießkannen und märchenbüchern
inzwischen
kinder nicht mehr
nur dein grab blieb jung
Danke für den schönen melancholischen Text. Dergleichen kann ich gerade gut brauchen.
So, wie ich die Zeilen lese, leben sie von der Stimmung, die für mich funktioniert. Einzige
Ausnahme: "Dorfglocken donnern". Muß das sein? Wie wäre: übertönen Sommergewitter.
Beschreibst du nicht eine der Erinnerungen, die wie ein Schatz im Herzen bewahrt werden?
Anhand von ist nicht dasselbe wie an der Hand der.. aber egal. Grammatische Stolperer
stören mich nicht wirklich. Oder ist goldene(n) vertippt? Vllt lese ich`s nur falsch?
Auf die Schlußzeilen möchte ich noch eingehen. Das Wort Kinder wiederholt sich. Im "jung"
sein des Grabes wird die Zeit spirituell überwunden, ja? Die Wahl des Artikels wäre mir zuviel
Zugeständnis an Jugendwahn. Könnten nicht Assoziationen geweckt werden, die ein junges
Grab unfreiwillig der Komik preisgeben? Oder auch nicht und ich sollte weniger fernsehen und
mehr lesen. Es bleibt ein Text, der mich gefreut hat. LG mcberry