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Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 23.03.2010 09:58von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
Ein Tag wie jeder andere. Dienstag. Arbeitstag. Morgens um halb sieben auf, unter die Dusche; während der Kaffee durch die Maschine läuft. Eine halb leer gegessene Schüssel Cornflakes, zehn verblödende Minuten Frühstücksfernsehen und der eindringliche Wunsch, wieder schlafen gehen zu können. Sich die Decke wieder übers Gesicht ziehen zu können. Zuhause bleiben zu können, weit weg vom ewig gleichen, beschissenen Büroalltag. Weit weg vom dummen Pausengeschwätz und intriganten, breitärschigen Bürotussen. Weit weg von meinem Schreibtischnachbarn, der ständig aus dem Mund stinkt.
Das Arbeitsleben ist kein Zuckerschlecken. Das hat aber andererseits auch nie jemand behauptet.
Ich sitze meine Zeit ab.
18 Uhr. Der Heimweg gestaltet sich wie der Hinweg: Heiß, eng und überfüllt. Die U-Bahn ist zum Bersten voll.
Zuhause, ein Fertiggericht in der Mikrowelle. Lachsfilet auf Brokkoligratin. Ich dusche. Phil Collins singt im Radio. Das Lied kommt mir bekannt vor, aber der Titel dazu fällt mir nicht ein. Auf jeden Fall habe ich es schon mal gehört. Im Fernsehen laufen die Nachrichten. Den Ton habe ich weggemacht, damit ich das Radio besser höre.
Das weiße Hemd, in das ich schlüpfe, riecht angenehm nach Weichspüler. Bachblüten, oder so. War eine Aktion im Supermarkt. Wenn man zwei Flaschen davon nahm, bekam man eine gratis. Da musste ich einfach zuschlagen.
Frische Unterwäsche, frische Socken, eine schwarze Leinenhose und braune Lederschuhe. Die Schuhe habe ich am Wochenende frisch aufpoliert, damit sie schön glänzen. Ich mache mich fertig für die Jagd. Meinen Arbeitstag habe ich hinter mir gelassen. Jetzt kommt der Spaß.
Ich gehe niemals zwei Mal in das gleiche Lokal. Das senkt die Chancen, ein geeignetes Opfer zu finden und erhöht das Risiko, wiedererkannt zu werden. Die Leute beginnen, sich ein Gesicht zu merken, wenn sie es öfter sehen. Ich will nicht erkannt werden. Ich will anonym bleiben. Deswegen benutze ich auf der Jagd auch niemals meinen richtigen Namen. Auch hier ist es wichtig, Wiederholungen zu meiden. Den Namen muss man sich vorher überlegen, damit er sitzt, wenn man danach gefragt wird, und keine lange Pausen machen muss, um noch zu überlegen. Das fällt auf. Und man will nicht auffallen. Man will anonym bleiben. Gesichtslos. Gutaussehende aber gesichtslos. Der attraktive Typ mit dem klingenden Namen. Der geeignete One-Night-Stand. Keine Versprechungen. Das ist meine Strategie.
Ich bin nicht an Freunden interessiert. Nur an Opfern.
Ich parke das Auto. Zwei Straßen weiter habe ich ein geeignetes Lokal ausgemacht. „Candidas“ leuchtet mir über der Markise entgegen. Lachende Grüppchen sitzen im Gastgarten direkt neben der Straße. Deutlich mehr Frauen als Männer. Leichte, spanische Gitarrenmusik schwebt mir entgegen. Die Glasfront des Lokals ist geöffnet. Der Juliabend ist angenehm warm. Kurz vor 21 Uhr. Zeit für meinen ersten Drink.
Gleich, als ich das Lokal betrete, finde ich Blickkontakt mit einer blonden Tusse. Lange Beine, guter Arsch. So stell ich mir das vor. Wir sehen uns etwa zwei Sekunden lang an, dann wendet sie ihren Blick ab. Zu kurz. Das war zu kurz. Das wird nichts.
Ich gehe geradeaus zur Bar und bestelle einen Margherita. Die Kellnerin ist dunkelhäutig und spricht mit einem fremden Akzent. Kleine, schwarze Locken fallen ihr auf die Schultern. Sie ist hübsch, aber sicher keine Spanierin, auch wenn sie sich als solche verkaufen will. Ich tippe auf den Kosovo. Aber wer weiß das schon so genau.
Sechs Minuten später kommt mein Drink. Ich bezahle gleich. Gebe ein angemessenes Trinkgeld. Nichts auffällig hohes. Normal eben, wie jeder andere auch.
An meinem Margherita nippend, beginne ich den Raum nach möglichen Kandidatinnen abzusuchen. Zuerst die Frauen, die alleine sitzen, dann die in den Grüppchen. Frauen ohne Begleitung sind die einfachere Beute. Hilfloser. Man schleicht sich leise und schmeichelnd an sie heran und schnappt dann im richtigen Augenblick zu. Frauen, die in Gruppen fortgehen, sind da schon etwas aufwendiger. Man muss sie erst von der Herde trennen, bevor man sie bearbeiten kann. Das ist meist mühsam und verlangt große Kreativität und Zeitaufwand.
Man wartet zum Beispiel bis sie alleine aufs WC gehen. Dann folgt man ihnen, rempelt sie scheinbar unabsichtlich an und ködert sie im darauf folgenden Gespräch. Schnell und erbarmungslos. Man zerrt sie an die Bar, weg von den Bekannten und dann, wenn man etwas Fuß gefasst hat, schleift man sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, ins nächste Lokal. Hier ist es zu laut. Ich verstehe nicht, was du sagst. Suchen wir uns doch einen ruhigeren Platz zum Reden. Wenn sie sich von ihren Freundinnen verabschieden wollen, muss man das sofort unterbinden. Sie könnten ihnen das Vorhaben wieder ausreden. Wir sind ohnehin bald zurück. Die haben doch deine Handynummer. Da werden sie schon anrufen wenn sie was brauchen.
Frauen gehen selten alleine auf die Toilette. Strategiewechsel sind da öfter erforderlich. Flexibilität. Vielleicht kleine Serviettennachrichten unter dem anonym spendierten Drink. Je nachdem.Wie gesagt, dieses Spiel erfordert Kreativität.
Ich bin etwas müde heute. Ich halte mich an die Frauen, die alleine da sind. Die Blonde von vorhin hat nicht mehr zu mir rüber gesehen. Sie scheidet aus. Eine Brünette gegenüber glotzt ständig auf ihr Telefon. Wartet wahrscheinlich auf eine Verabredung. Wenn er in einer Stunde noch nicht da ist, kann ich es da mal versuchen. Versetzte Frauen sind prinzipiell willige Opfer.
Sonst sehe ich nichts Interessantes derzeit. Zwei oder drei hässliche Gestalten wären da noch. Wie üblich. Sitzen alleine und glotzen in die Gegend. Auf der Suche nach Blickkontakt. Ein sicherer Fang, so frustriert, wie die aus der Wäsche glotzen. Witzlos. Wo bliebe da der Spaß.
Die Kellnerin mit den kleinen schwarzen Locken wirft einen Aluminiumshaker durch die Luft und fängt ihn geschickt mit einer Hand im Rücken. Sie ist ausgesprochen hübsch, denke ich erneut. Kellnerinnen lohnen selten den Aufwand. Sie sind schwer zu kriegen. Abgebrüht. Spielen ihre eigenen Spielchen, hinter der Bar. Kellnerinnen sind Großwild, wenn man so will. Um sie zu erlegen, braucht man die richtige Ausrüstung. Eine dicke Brieftasche, zum Beispiel. Eine goldene Kreditkarte. Einen fetten Wagen in dem man vorfährt. Oder viel, viel, viel Geduld. Ich verfüge über nichts davon.
Die Brünette gegenüber glotzt, nach wie vor, alle zwei Minuten auf ihr Handy und klopft dabei mit ihren Fingern auf den Tresen. Entnervt. Vielleicht sollte ich Vorarbeit leisten. Ihr einen Drink spendieren. Freundlich rüber zwinkern. Sie auffällig mustern. Dafür scheint es aber noch zu früh. Wer weiß, wie lange sie bereits wartet. Wenn ich zu früh einen Vorstoß wage, könnte ich eine gute Chance verspielen.
Zwei blonde Tussen, auf der anderen Seite des Lokals, starren ständig zu mir rüber und drehen sich jedes Mal sofort wieder weg wenn ich zu ihnen hinsehe. Schwer geschminkt. Ende dreißig. Nicht die dünnsten. Faltige, schlaffe Haut am Hals und hängende Oberarme. Keine geeigneten Opfer.
Ich deute der schwarzgelockten Schönheit hinter der Bar, dass ich gerne eine Schale mit Erdnüssen hätte. Sie nickt arrogant. Kellnerinnen. Ein eigenes Spiel.
Es kommt kein Blickkontakt zwischen mir und der Brünetten zustande. Noch nicht.
22 Uhr. Das Lokal wird zusehends voller. Lauter. Aufgeheizter. Ich nippe an meinem zweiten Margherita und beobachte die Menge. Wortlos.
Niemand spricht mich an. Der Freund der Brünetten ist vor zwanzig Minuten gekommen und hat ihr einen dicken Kuss auf den Mund gedrückt. Feuchte Begrüßung. Ralph – Lauren – Polo und umgehängter Pullover. Rosa. Was für eine Schwuchtel. Hat sich wahrscheinlich von seinem Chef einen blasen lassen, nach Dienstschluss im Büro, und ist deswegen zu spät gekommen. Ich frage mich, was die Brünette von dem Loser will. Wahrscheinlich hat er ein fettes Konto.
Die Kellnerin mit den schwarzen Locken hat Verstärkung bekommen. Ein blondes Püppchen mit Knackarsch und ein Typ, der aussieht, als würde er in einem Fitnesscenter wohnen. Ich tippe mal dass er die beiden Kellnerschlampen bereits öfter als einmal gevögelt hat. Sehr wahrscheinlich treiben sie es regelmäßig zu dritt. Wenn sich sonst nichts ergibt.
Die Musik ist jetzt lauter. Nicht mehr so sanft, wie noch vor einer Stunde. Heißer. Fordernder.
Der Typ hinter der Bar zieht eine große Show ab, beim Mixen der Cocktails. Die Blicke aller Tussen ohne Begleitung ruhen jetzt auf ihm. Er beschert ihnen die Vorlage für feuchte Träume. Ich kippe wütend meinen Drink hinunter und bestelle einen dritten. Bei der blonden Kellnerin mit dem Knackarsch. Sie kann nicht viel älter sein als zwanzig.
23 Uhr. Vierter Margherita. Das Lokal ist zum Bersten voll. Morgen ist Mittwoch. Arbeitstag. Im „Candidas“ spielt das keine Rolle. Die meisten Frauen tanzen jetzt zu Samba Rhythmen. Neue Pärchen haben sich gebildet. Fummeln und knutschen ungeniert auf der Tanzfläche. Nasse Zungenküsse. Arschgrabscher. Ich hatte noch kein Glück. Nichts Geeignetes dabei.
Gerade, als ich aufgeben will. Austrinken will. Nach Hause gehen will, sehe ich ein streitendes Pärchen gegenüber am Tresen. Sie ist hübsch. Mitte zwanzig. Hochgestecktes, glattes Haar. Rabenschwarz. Eine Figur zum Anbeißen. Ich warte noch. Das könnte eine Chance sein.
Zuerst knallt sie ihm mit der flachen Hand eine ins Gesicht, dann wirft sie ihm einen Schlüssel an den Kopf. Für einen kurzen Augenblick sieht es so aus, als ob er zurückschlägt. Er ist kräftig. Breite Schultern. Massiver Brustkorb. Mindestens 1,85.
Macht er aber nicht. Der Freund der schwarzhaarigen Göttin hebt den Schlüssel auf, knurrt sie nochmal an und verlässt dann das Lokal. Sie bleibt am Tresen sitzen. Alleine.
Ich warte fünfzehn Minuten. Um sicherzugehen, dass der kräftige Typ nicht zurückkommt. Dann pirsche ich mich, den Margherita in der Hand, an sie heran.
„Na?“, frage ich, lässig an den Tresen gelehnt.
„Wohl nicht dein Tag, was?“
Sie sieht mich ernst an. Braune Augen. Dichte, schwarze Wimpern.
„Spendierst du mir einen Drink?“, fragt sie, ohne mich anzusehen.
„Klar!“ Ich winke dem blonden Knackarsch hinter der Bar.
„Wie heißt du?“ frage ich während ich der Kellnerin deute, dass ich noch zwei Mal dasselbe möchte.
„Ist das wichtig?“, kommt die knappe Antwort. Ich wittere den Erfolg.
0:30 Uhr. Mittwoch morgens. Noch sechs Stunden bis ich aufstehen muss. Frühstücken. Duschen. Arbeiten gehen.
Adira fragt mich ob es noch weit sei, bis zu meinem Wagen. Ich verneine. Er parkt in der nächsten Straße. Vielleicht noch hundert Meter.
„Danke, dass ich bei dir schlafen darf. Peter ist ein Arsch.“, flüstert mir Adira ins Ohr und küsst mich auf die Wange. Ich glaube nicht, dass wir viel schlafen werden. Vielleicht melde ich mich morgen krank. Mal sehen was kommt.
Ich schließe den Wagen auf und die Schlösser aller vier Türen öffnen sich. Zentralverriegelung. Adira steigt ein.
Ich stecke den Schlüssel ins Zündschloss. Adira fasst mir ans Knie.
„Warte noch.“, sagt sie leise.
„Worauf?“, frage ich und hoffe die Antwort bereits zu kennen.
„Das siehst du gleich!“ Hände an meiner Gürtelschnalle. Mein Hosenknopf wird geöffnet.
Genau daran habe ich gedacht. Ich entspanne mich und lehne mich zurück.
Die Hintertür wird aufgerissen. Eine kräftige Hand packt mich im Genick. Über den Sitz hinweg.
„Was machst du da mit meiner Freundin?“, höre ich eine dunkle Stimme fragen.
„Peter!“, ruft Adira „Er hat mich dazu gezwungen!“
„Das stimmt nicht!“, höre ich mich kreischen. Hysterisch.
Die Hintertür wird zugeworfen. Peter sitzt auf der Rückbank. Adira und er beginnen zu lachen. Der Griff in meinem Nacken löst sich. Wird durch etwas metallisches ersetzt, das ich unter mein Ohr gedrückt bekomme.
„Wir fahren jetzt zu dir nach Hause, Loser!“, befiehlt Peter von der Rückbank aus.
Ich starte den Wagen. Widerstandslos. Im Rückspielgel sehe ich die Pistole in Peters Hand.
„Ich habe dir doch gesagt, dass er ein leichtes Opfer ist.“, verkündet Adira arrogant. Sie Öffnet ihre Handtasche, zieht ein kleines Döschen hervor und beginnt sich die Nase zu pudern.
„Gleich, als ich ihn dort sitzen sah, habe ich es ihm angesehen.“
Adira spricht über mich, als wäre ich nicht da.
„Wie lange hast du nicht mehr gefickt?“, fragt mich Peter.
„Ein Jahr? Zwei Jahre? …länger?“
Ich spüre Tränen über meine Wangen laufen. Meine Hände zittern.
„Sieh ihn dir an.“, sagt Adira und klappt die Puderdose zu.
„Glaubst du, den nimmt eine ohne Bezahlung?“
Sie hat recht. Ich habe kein Glück bei Frauen. Nie gehabt. Aber ich tue gerne als ob. Das fühlt sich gut an.
„Also Loverboy!“, sagt Peter und lehnt sich zu mir vor.
„Dann erzähl mir mal, was du für meine Freundin geplant hast in deiner Bude. Und wenn wir dann da sind schauen wir ob wir nicht zumindest einen Teil davon wahr werden lassen können.“
„Das ist eine klasse Idee!“ ruft Adira und klatscht dabei in die Hände.
„Damit du auch endlich zu einem Fick kommst!“ Sie strahlt über das ganze Gesicht und schiebt den Zeigefinger ihrer rechten Hand in ihre linke Faust.
„Es wird dir gefallen, du wirst schon sehen!“, verspricht mir Adira.
Peter beginnt an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Zärtlich.
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 26.03.2010 12:48von Alexa (gelöscht)
Hi Rainek
Hier finde ich die Beschreibungen: Weg zur Arbeit/Arbeitsplatz/Kollegen ect. deines Protagonisten etwas zu ausführlich, was nicht heißt, dass es schlecht geschrieben ist. Aber, die Hauptstory liegt doch, zumindest für mich, in der "Opfersuche“. Was da eingangs beschrieben wurde, hab ich am Schluss eigentlich auch schon wieder vergessen. Also ich würde da zu einer drastischen Kürzung raten.
Mal davon abgesehen, finde ich deine Geschichte hier aber echt klasse. Du bringst mir den Typen und seine Art, sich an Frauen ranzumachen, wirklich nah. Der Schluss ist dann wirklich Hammerstark. Gut geschrieben, gute Story. Gefällt mir.
L.G. Alexa
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 26.03.2010 16:43von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
Hallo Alexa;
Danke für die konstruktive Rückmeldung. Der erste Teil hat in einer Kurzgeschichte tatsächlich nichts zu suchen. Wäre zwar als Charakterarbeit gedacht gewesen, schlafft aber den Handlungsbogen scheinbar empfindlich ab. Er ist jetzt raus, auf einen Absatz gekürzt.
Schön daß dir die Geschichte gefallen hat.
Beim Ende war ich mir lang nicht sicher ob es vielleicht etwas zu wenig extrem und zu kurz abgehandelt wäre für das Thema, aber ich denke jetzt, es paßt.
lg
rainek
p.s.: danke fürs lesen des langen textes ich weiß das netzt ist nicht unbedingt der beste platz dafür!
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 26.03.2010 18:27von Alexa (gelöscht)
Hey, so ist es echt besser.
Zitat
danke fürs lesen des langen textes ich weiß das netzt ist nicht unbedingt der beste platz dafür!
Ich druck mir die etwas längeren Texte meist aus und nehme sie mit unter die Bettdecke
Deine Geschichte war eine starke Gute Nacht Lektüre- ich hab geschlafen wie ein Murmeltier
L.G. Alexa
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 28.03.2010 00:08von Ralfchen (gelöscht)
Zitat von Alexa
Ich druck mir die etwas längeren Texte meist aus und nehme sie mit unter die Bettdecke
L.G. Alexa
hast du n' grubenlicht zum lesen unter der decke? und was iss wenn dir vor schreck bei dem text ein furz auskommt? hast du ne oxygen-notversorgung?
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 28.03.2010 00:10von Ralfchen (gelöscht)
Zitat
Ein Tag wie jeder andere. Dienstag. Arbeitstag. Morgens um halb sieben auf, unter die Dusche; während der Kaffee durch die Maschine läuft.
was hat n' dein prot für ne maschine? ne NESPRESSO, denn da läuft wasserdampf/wasser durch die cups. oda ne filtermachina, denn da läuft wasser durch die maschine in die gemahlenen bohnen. ich frage deswegen weil kaffe wichtig iss. ich habe ne super-saeco und trinke jeden morgen 3 doppelte starke und der wasserdampf? läuft durch die maschine - aba net der kaffee.
Zitat
Eine halb gegessene Schüssel Cornflakes,
mann RAINÉR - du musst zähne aus diamant haben.
Zitat
wieder schlafen gehen zu können. Sich die Decke wieder übers Gesicht ziehen zu können. Zuhause bleiben zu können,
mann - zuviel können kann nix!
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 28.03.2010 17:39von Alexa (gelöscht)
Zitat
hast du n' grubenlicht zum lesen unter der decke? und was iss wenn dir vor schreck bei dem text ein furz auskommt? hast du ne oxygen-notversorgung?
lieb, dass du dir Sorgen machst, Ralfchen, aber das musst du nicht, ich pass schon auf; ich hab alles installiert und vom „Technischen Überwachunsdings für Notfallsituationen“ abnehmen lassen. Wenns „brenzlig“ wird schreit sofort ne Sirene los und die Bettdeckenentlüftungsanlage schaltet sich automatisch ein. Bisher ist sie aber nur einmal losgegangen
und das war bei einem deiner Texte.
Rainek, du hast sogar Ralfchen dazu gekriegt im Netz einen langen Text zu lesen, was er doch sonst nie macht. Das soll schon was heißen.
L.G. Alexa
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 28.03.2010 19:21von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
Zitat
Rainek, du hast sogar Ralfchen dazu gekriegt im Netz einen langen Text zu lesen, was er doch sonst nie macht. Das soll schon was heißen.
wer weiß ist er über dei ersten absätze hinweggekommen was schade wäre ich denke das ende könnte ihm gefallen;
lg
hallo ralfchen;
vorweg: ich trinke keinen kaffe habe eine koffein intoleranz, alles was stärker ist als ein latte verursacht mir herzhämmern ich trinke meist nur tee (vorzugsweise grünen) deswegen kann ich da mit den kaffeemaschinen wahrscheinlich keine befriedigende antwort gebe: ich denke der proragonist hat so ein stylishes, rotes teil das im kunstlich glänzt, wie der lack eines chevrolets es in der sonne der fünfziger jahre getan haben muß: matt, versteht sich;
wo ich herkomme sagt man übrigens: der kaffee muß noch durch die maschine laufen, wobei dein einwand sicher der technischer korrektere ist ; aber was solls, lassen wir es als lokal-kolorit gelten, oder?
eine halb gegessene schüssel cornflakes kann man natürlich gerechtfertigterweise mit deinen augen betrachten (hier erspar ich mir den lokal-kolorit sager auch wenn ich ihn angedacht hatte): ich ändere es auf halb leer gegessen;
die oftmalige wiederholung von "können" ist aber, meines erachtens nach, ein angemessenes stilmittel in der situation; schließlich soll das auch ein bißchen weinerlich und zankhaft rüberkommen;
laß es mich wissen wenn du im letzten punkt anderer ansicht bist;
mfg
rainek
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 28.03.2010 23:32von Ralfchen (gelöscht)
ich bin euere ansicht, denn ich hab im moment megasorgen. meine SW-mum hatte heuite nen massiven vorderwand-infarkt und iss im künstlichen koma.
Zitat von Alexa
Wenns „brenzlig“ wird schreit sofort ne Sirene los und die Bettdeckenentlüftungsanlage schaltet sich automatisch ein. Bisher ist sie aber nur einmal losgegangen
und das war bei einem deiner Texte.
hm- coole innovation. ein antiauspuff unta der bettdecke. was sagen deine hunde, die am fussende auf diese düfte nun verzichten müssen?
welches ralfentextchen führte zu deiner inflatinenz?
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 28.03.2010 23:51von Ralfchen (gelöscht)
Zitat von Rainek Radar
Das Arbeitsleben ist kein Zuckerschlecken. Das hat aber andererseits auch nie jemand behauptet.
wenn also jemand NIE behauptet hat, dass das arbeitsleben KEIN zuckerschlecken ist, dann hat er ja immer behauptet, dass es EINES ist - oda?
schau RAINÉR ich brauche nur satz um satz weiterzulesen, um irgend ertwas zu finden, dass korrekturbedürftig iss. also: warum soll ich dich qualfängern?
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 10:00von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
dann sag ich artig danke, daß du mich vor korrekturvorschlägen dieser art über den ganzen text hinweg verschonst;
nach deinem einwand gehörte es nämlich geändert auf:
Das Arbeitsleben ist ein Zuckerschlecken. Das hat aber andererseits auch nie jemand behauptet.
oder
Das Arbeitsleben ist kein Zuckerschlecken. Das hat aber andererseits auch jemand behauptet.
oder
Das Arbeitsleben ist kein Zuckerschlecken. Das haben aber andererseits auch immer alle behauptet.
oder mein favorit:
Das Arbeitsleben ist kein Zuckerschlecken. Das haben aber immer alle behauptet.
gleich besser so, oder?
ich bleibe lieber bei meiner logischen kette und hoffe daß andere leser den zusammenhang verstehen;
"Das Leben ist kein Zuckerschlecken..."
"Das hat nie jemand behauptet..."
???!!!
mfg
rainek
p.s.: den beitrag davor habe ich überlesen: vertrackte sache, das ich wünsche euch, daß alles gut geht!
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 12:50von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 12:56von Ralfchen (gelöscht)
na ja wie du meinst, du kannst es auch als frage stellen:
Zitat
Hat jemand irgendwann einmal...
aber es ist dein text. mach damit was du willst.
Zitat
Ich warte fünfzehn Minuten um sicherzugehen, dass der kräftige Typ nicht zurückkommt. Dann pirsche ich mich - meinen Margherita-Drink in der Hand - an sie heran.
„Na?“,
frage ich Lässig, an den Tresen gelehnt. (oder...wobei ich lässig am Tresen lehne)
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 13:01von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 22:08von Ralfchen (gelöscht)
Zitat
Ich spüre Tränen über meine Wangen laufen. Salzig. Meine Hände zittern.
„Sieh ihn dir an.“, sagt Adira und klappt die Puderdose zu.
auch hier wieder inkonsistenzen. kann man salz spüren? nein man kann seine salzigen tränen mit der zunge auffangen und den geschmack spüren. peter kann ihn nur von hinten ansehen, also ein ansehen, wobei man die physiognomie sieht ist vom hintersitz unmöglich. du zeichnest teilweise sehr schwache bilder. die sätze könnten so geschrieben werden.
Ich spüre wie meine Hände am Volant zittern und schmecke das bittere Salz der Tränen, die über meine Lippen rinnen (laufen) .
"Du solltest ihne mal von Vorne sehen."
kichert Adira und klappt die Puderdose mit einem hörbaren Schnappen zu. Der feinen Duft des parfümierten Talkumstaubs dringt flüchtig in meine Nase. Wird er meine Tränen zementieren?
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 22:20von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
das mit den tränen ist ein berechtigter einwand das ändere ich, das mit dem "sieh ihn dir an" nicht;
Zitat
die sätze könnten so geschrieben werden.
ja, könnten sie, würde aber komisch aussehen im kontext, oder? diese sätzte wären mir hier zu selbstherrlich; vor allem mit dem "werden sie meine tränen zementieren" könnte ich gar nicht;
mfg
rainek
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 23:00von Ralfchen (gelöscht)
na das mit dem zement war auch ein ralfismus. ansonsten finde ich deinen stil über manche strecken zu bemüht dicht, was mir ein problem macht. ich verliere den bezug, wenn die erzählung hinten und vorne nicht nachvollziehbar ist. andere mögen das nicht so sehen.
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 23:11von Rainek Radar • | 360 Beiträge | 360 Punkte
RE: Triebtäter
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.03.2010 23:29von Ralfchen (gelöscht)
nun das geheimnis eines guten textes ist keines: klare bildhafte erzählung, die den leser mitten in die handlung setzt. wenn möglich als beteiligten. zum unterscheid von meinen vielen textexperimenten, die mit meiner beruflichen herkunft als maler zu sehen sind, versuchst du wirkliche prosa zu schreiben. abegsehen davon, dass auch du mit malereie verwandt bist, ist diese vielleicht nicht der fabric of your mentality, wie das bei mir der fall ist.
Ich suche keine Freundschaft, sondern Opfer.
Ich stelle den Wagen ab und finde zwei Straßen weiter ein geeignetes Lokal. „Candidas“ (ein vollblöder name, weile es eine pilzerkrankung ist) lese ich auf dem grellrotem Neon-Schriftzug über der Markise. An den Tischen im Gastgarten neben dem Bürgersteig unterhalten sich kleinen Menschengruppen. Die weibliche Gäste scheinen in der Überzahl. Spanische Gitarrenmusik tönt mir entgegen. Die Glasfront des Lokals ist offen. Ein warmer Juliabend; es ist knapp 21 Uhr. Zeit für meinen ersten Drink.
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