Hallo, Karl Feldkamp"
Mit "solchen Formen" meine ich Werke, nicht nur aber auch Gedichte,
also auch darstellende, bildende, die dem Publikum vorgestellt
werden, deren Botschaften sich die Leute teilweise aus dreifachen Bezugsebenen
zusammen klamüsern sollen. Wer das nicht kann, will -aus welchen Gründen auch
immer- erscheint dann leicht als Kulturbanause. Um das wiederum zu vermeiden,
beklatschen Viele "des Kaisers neue Kleider". Es führt auch zur Entfremdung von
Kunstschaffenden und -konsumenten. Schließlich müssen ganze Bereiche von
der unbeteiligten Allgemeinheit subventioniert werden für ein kleines Szenen-
publikum, das noch erreicht werden kann -manchmal auch nur aus "art-fremden"
Beweggründen.
M.E. sollten Kunstwerke allgemeinvertsändlich bleiben. (Ich befürworte deshalb
nicht SMS-deutsch a la: "Wir gehn Aldi.") Diesen Standpunkt sehe ich nicht als
Einschränkung der Kreativität an, sehr wohl aber z.B. ein Korrekturprogramm, das
mir vorschreibt wie ich " allgemein verständlich" zu schreiben habe.
Interpunktionen, Syntax usw. sollen doch dem Leser das Verständnis erleichtern
und sind auch Stilmittel, denke ich. Warum manche Literaturschaffenden es dem
Leser -absichtlich?- schwerer machen, ist mir nicht klar. (Sind das vielleicht
Versuche eine "eigene Handschrift" als Wiedererkennungsmerkmal kreieren zu wollen?)
Ich nehme an, daß u.a. aus diesem Grund -mangelnde Verständlichkeit- nur noch
Wenige an Lyrik interessiert sind. In manchen Werken werden dem Leser nur Brocken
serviert. Die Zusammenhänge soll er selbst hinein interpretieren.
Dazu habe ich in diesem Forum irgendwo -der Autor verzeihe mir!- eine kritische
Anmerkung gelesen. Sie lautete sinngemäß etwa: "Je verkrypteter ein Text erscheint,
desto höher wird er gelobt. Was Lieschen Müller gleich versteht, kann nicht wertvoll sein."
Dieser Kritik schließe ich mich bei manchen Werken an.
Freundlichst