#1

Phaetonisch

in Natur 01.12.2009 11:08
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Phaetonisch

Kobolde und Feen
leuchten um die Wette
mit den weißen Jets,
glitzernd bunt und schön.

Flitzend sonnenwärts
von der Schädelstätte,
scheint es leicht zu geh’n,
so als wär’s ein Scherz.

Der Geist mag hoffen,
daß ein Weg errettet,
rein vom Diesseitsschweiß,
befreit von Stoffen

in den Lichtraum weist,
wo nicht angekettet
er Leuchtfeuern gleich
ins Namenlose jettet.

Soll getrost verrotten
alles, was ihn bindet,
Körper, Fleisch und Knochen
wenn er Ausflucht findet!


Hastanirwana
GHEG
zuletzt bearbeitet 07.12.2009 13:19 | nach oben

#2

RE: Phaetonisch

in Natur 06.12.2009 16:50
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Gheggrun,

wieder einer dieser unerbittlich jenseitsgerichteten Texte, die den Leser fordern.
Maler, die sich in unbewußte Sphären vortasteten, Surrealisten wie Richard Oelze
z.B.- würde dir wahrscheinlich auch gefallen - brauchten meistens eine Weile, bis
sie sich durchsetzen konnten. Kunstauffassung als Suche nach einer Verbindung zur
Geisterwelt, kommt unter Malern öfter vor, oder erkenne ich in Bildern leichter.

Noch etwas Diesseitiges: Schreibt man das Verb zu: Jet nicht jettet ? Seit der letzten
Rechtschreibreform blieb mir die orthographische Verunsicherung erhalten.
Jedenfalls möchte ich zum Ausdruck bringen, daß ich sowas gerne lese. LG mcberry

zuletzt bearbeitet 06.12.2009 16:51 | nach oben

#3

RE: Phaetonisch

in Natur 07.12.2009 14:04
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Hallo, mcberry!
Zwei uralte Wörterbücher habe ich. In einem steht:"Jet, Jett=Gagat"
Unter "Gagat" finde ich: "Jett-schwarze Farbe (Pechkohle für Trauerschmuck)
und unter "Jet" Strahl, Düse, hervorsprudeln, Düsenflugzeug. Ein Verb finde
ich nicht in den alten Schmökern.
Im Gedicht (weiße Jets, Kobolde+Feen) sind auf den Athmosphärenrandschichten
zu beobachtende Leuchterscheinungen ungeklärter Ursache, Herkunft, Substanz
gemeint, die durch o.g. Benennungen klassifiziert werden.
So gesehen hat das Gedicht aber auch etwas Diesseitiges ausdrücken sollen.

Mir erscheint "jettet" aber auch besser als "jetet", obwohl die unselige Reform mich
nicht kümmert -hab's entsprechenden editiert.

Freut mich, daß du sowas (so was, so etwas) gern gelesen hast.
Danke für deine Meinung.


Hastanirwana
GHEG
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