Hallo Katerchen !
Geschmeidige Zeilen, die wahrscheinlich von einem geruhsamen Sonntag handeln.
Rasch von den Bildern eingenommen, ist ein Zeitpunkt in diesem Ablauf mühsam
zu bestimmen. Hinterher zu kommen macht atemlos, irgendwie.
Die ersten beiden Zeilen las ich als einen Morgen, der ins Land geht. Aber es scheint
sich um eine Art Epilog zu handeln, denn die dritte Zeile nimmt mit Erwachen den bereits
ausgebreiteten - atmenden - Tag wieder zurück.
Willig folgend greift dieser kurze Tag schon nach der Nacht, kaum daß die erste Strophe
sich neigt, streichelt den wohl nächtlichen nebligen Grund - schönes Bild ohne Frage -
und begegnet den Höhen der Nacht: Mitternacht. Dann ist der Himmel wieder blau,
bevor die kupferne Morgensonne wäre an der Reihe, entfacht ist.
Gefällig geschrieben und es knistert auch. Im Ende verzeiht man dem Text so ziemlich
alles, auch wenn er hauptsächlich die Dämmerungen abhandelt und die Tagesstunden
dazwischen vernachlässigt.
Reime tiptop. Wer sich an Metrik aufhängen will, könnte z. B. den fehlenden Auftakt
im jeweils 1. und 4. Vers monieren, der aber leicht zu korrigieren wäre, so daß du dir
dabei wahrscheinlich etwas gedacht hast. LG mcberry