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Anbeginn
Ich stand am See und ich sah,
wie aus der Donnerstagsfrühe,
an deren Rändern noch Dunkelheit trieb,
Morgen erblühte, ich sah,
wie sich der Nebel am Ufersand rieb,
wo seine Fetzen weich Silbernis woben
und sich dann schließlich als Schleier erhoben.
Oktober erglühte in purpurnen Wipfeln,
im Leuchten der Beeren auf taufeuchten Zweigen;
tief in der Weiden verborgenem Neigen
erglitzerten Netze aus Nassdiamanten
in blätterndem Gold.
Da stand ich am Ufer von Anbeginn,
sah, wie das Schimmern die Schwärze bricht,
sah und erlebte, da wusste ich:
Licht ist alles. Alles ist Licht.
Hallo Grille (und ein herzliches Willkommen),
mit ihrer schönen Sprache gefallen mir besonders die ersten drei Strophen Deiner Beschreibung der "Götterdämmerung am See" sehr. Passend zum schemalosen Naturgeschehen wählst Du eine lockere Form in Metrum und Endreim und lässt den Leser durch ein Geflecht von - nicht immer ganz reinen - Binnen- und Endreimen (erblühte/erglühte, Leuchten/-feuchten oder Fetzen/Netze), deren Klang sich teilweise in Assonanzen wiederspiegelt (-frühe, Zweigen/Neigen/Weiden), und Alliterationen in eine mystisch anmutende Atmosphäre eintauchen.
An manchen Stellen ist es mir allerdings des Guten fast zuviel:
In Antwort auf:
Anbeginn
Der Titel überzeugt mich nicht vollends. Er klingt mir zu hölzern für den Hauch von "Feenzauber". Auch gefällt mir nicht so recht, dass er dem Text entnommen ist.
In Antwort auf:
Ich stand am See und ich sah,
wie aus der Donnerstagsfrühe,
an deren Rändern noch Dunkelheit trieb,
Morgen erblühte, ich sah,
Toll hier die Bilder der treibenden Dunkelheit und des erblühenden Morgens, auch wenn letzterer nicht ganz originell ist, so verknüpft er sich doch sehr poetisch mit der Donnerstagsfrühe. Klasse!
In Antwort auf:
wie sich der Nebel am Ufersand rieb,
wo feine Fetzen sanft Silbernis woben
und sich dann später als Schleier erhoben;
Oktober erglühte in purpurnen Wipfeln,
In V2 gefiele mir ein eindeutigerer Bezug zwischen Nebel und Fetzen besser: "wo seine Fetzen ... " Ich meine hier außerdem, dass gleich zwei Alliterationen direkt hintereinander holzhammermäßig wirken. "seine" dagegen bereitete die folgende vor, was meinst Du? V2 bringt mich beim laut Lesen immer wieder aus dem Tritt. In mir sträubt es sich jedenfalls, das "sanft" unbetont zu lesen. Und der Hebungsprall steht für mein Empfinden der erwünschten Sanftheit eher entgegen. Für V3 hielte ich aus klanglichen Gründen ein "schließlich" als Ersatz für das "später" für überdenkenswert.
In Antwort auf:
im Leuchten der Beeren auf taufeuchten Zweigen,
tief in der Weiden verzauberten Neigen
erglitzerten Netze aus Nassdiamanten
im blätternden Gold.
Weil mit "tief" eigentlich ein neuer Satz beginnt, würde ich nach "Zweigen" einen Punkt setzen. M.E. behinderte er ein Ineinanderfließen der Bilder höchstens marginal. Eine deutlichere Zäsur vermittelte mir dagegen mehr Ruhe und den inneren Frieden der Naturverschmelzung, wenn Du verstehst, was ich sagen will. Die "Verzauberung" erscheint mir ein wenig zu dick aufgetragen. Momentan fällt mir aber nichts Besseres ein. (erwachenden? erbleichenden?) Mit den "Netzen aus Nassdiamanten" kann ich mich nicht anfreunden. Diamanten, die Netze bilden, kann ich mir nicht vorstellen. Du meinst vermutlich ein Spinnennetz mit Tautropfen, vll. milderte ein "mit ...-diamanten" das Problem. Ich mag allerdings dieses fast schreiende "a-Wort" an dieser Stelle sowieso nicht. Vielleicht sehen andere dies ja ganz anders. Schön wiederum das "blätternde Gold" der Weidenzweigen.
In Antwort auf:
Da stand ich am Ufer von Anbeginn,
sah, wie das Schimmern die Schwärze bricht,
sah und erlebte, da wusste ich:
Licht ist alles, alles ist Licht,
erahnte, wie kostbar ein Augenblick ist.
Diese Strophe fällt für mein Empfinden sehr gegenüber den ersten ab. "Von Anbeginn" wirkt auf mich deplaziert, fällt mir schwer, zu erklären, warum. Vielleicht, weil ich den "Anbeginn der Zeit" assoziiere, während es ja um einen zwar erhabenen, aber dennoch bestimmten Augenblick geht, dessen Zauber ja gerade darin besteht, ihn en detail in sich aufzunehmen und mit ihm eins zu werden. Mit dem Anklang der Ewigkeit geht mir die Sinnlichkeit des Augenblicks zu weit verloren. Die brechende Schwärze gefällt mir noch, aber was dann folgt, wirkt auf mich wie ein misslungener Versuch, etwas Unfassbares in Worte zu fassen. Erleben, Wissen, Ahnen kommt bei mir als Stammeln an, der kostbare Augenblick in seiner Abgedroschenheit fast wie eine Resignation, dass man Erhabenheit nicht zum Ausdruck bringen kann. Mag sein, dass Du genau dieses im Sinn hattest, aber mich frustiert dieses Ende, bin ich doch überzeugt, dass sich Worte finden ließen, die diese Erhabenheit fühlbar machten. Ich weiß keine Lösung, denke aber, eine Überarbeitung lohnte sich. Ich bin gespannt, wie es anderen mit dieser letzten Strophe geht.
Trotz Frust gern gelesen. Lieben Gruß
Purzel
Hallo Schnurzelpurzel,
vielen Dank für deinen Willkommensgruß, deine konstruktive Rückmeldung freut mich.
Viele deiner Anregungen leuchteten mir sofort ein und wurden umgehend umgesetzt,
andere eher nicht, aber das werde ich noch einmal im Detail aufführen.
Alte Fassung:
Anbeginn
Ich stand am See und ich sah,
wie aus der Donnerstagsfrühe,
an deren Rändern noch Dunkelheit trieb,
Morgen erblühte, ich sah,
wie sich der Nebel am Ufersand rieb,
wo feine Fetzen sanft Silbernis woben
und sich dann später als Schleier erhoben;
Oktober erglühte in purpurnen Wipfeln,
im Leuchten der Beeren auf taufeuchten Zweigen,
tief in der Weiden verzauberten Neigen
erglitzerten Netze aus Nassdiamanten
im blätternden Gold.
Da stand ich am Ufer von Anbeginn,
sah, wie das Schimmern die Schwärze bricht,
sah und erlebte, da wusste ich:
Licht ist alles, alles ist Licht,
erahnte, wie kostbar ein Augenblick ist.
Zur Zeit aktuelle Fassung:
Anbeginn
Ich stand am See und ich sah,
wie aus der Donnerstagsfrühe,
an deren Rändern noch Dunkelheit trieb,
Morgen erblühte, ich sah,
wie sich der Nebel am Ufersand rieb,
wo seine Fetzen sanft Silbernis woben
und sich dann schließlich als Schleier erhoben.
Oktober erglühte in purpurnen Wipfeln,
im Leuchten der Beeren auf taufeuchten Zweigen;
tief in der Weiden verborgenen Neigen
erglitzerten Netze aus Nassdiamanten
im blätternden Gold.
Da stand ich am Ufer von Anbeginn,
sah, wie das Schimmern die Schwärze bricht,
sah und erlebte, da wusste ich:
Licht ist alles, alles ist Licht.
Zu deinen Anmerkungen:
In Antwort auf:
Der Titel überzeugt mich nicht vollends. Er klingt mir zu hölzern für den Hauch von "Feenzauber". Auch gefällt mir nicht so recht, dass er dem Text entnommen ist.
Den Titel werde ich noch einmal überdenken, finde ihn aber im Augenblick immer noch passend.
In Antwort auf:
In V2 gefiele mir ein eindeutigerer Bezug zwischen Nebel und Fetzen besser: "wo seine Fetzen ... " Ich meine hier außerdem, dass gleich zwei Alliterationen direkt hintereinander holzhammermäßig wirken. "seine" dagegen bereitete die folgende vor, was meinst Du? V2 bringt mich beim laut Lesen immer wieder aus dem Tritt. In mir sträubt es sich jedenfalls, das "sanft" unbetont zu lesen. Und der Hebungsprall steht für mein Empfinden der erwünschten Sanftheit eher entgegen. Für V3 hielte ich aus klanglichen Gründen ein "schließlich" als Ersatz für das "später" für überdenkenswert.
Das "seine" habe ich sofort und gerne in S1, V2 übernommen, beim "sanft" gäbe es noch ein "sich"
als Alternative, das dort in der ersten Arbeitsfassung stand, sich aber im nächsten Vers wiederholen
würde. Da aber "sanft" ein eher schwaches Adjektiv ist, könnte man es mMn vor der sehr viel
stärkeren "Silbernis" stehen lassen - vielleicht mag ja noch jemand zu diesem Punkt rückmelden.
Das "schließlich" übernehme ich gerne und mit herzlichem Dank.
In Antwort auf:
Weil mit "tief" eigentlich ein neuer Satz beginnt, würde ich nach "Zweigen" einen Punkt setzen. M.E. behinderte er ein Ineinanderfließen der Bilder höchstens marginal. Eine deutlichere Zäsur vermittelte mir dagegen mehr Ruhe und den inneren Frieden der Naturverschmelzung, wenn Du verstehst, was ich sagen will. Die "Verzauberung" erscheint mir ein wenig zu dick aufgetragen. Momentan fällt mir aber nichts Besseres ein. (erwachenden? erbleichenden?) Mit den "Netzen aus Nassdiamanten" kann ich mich nicht anfreunden. Diamanten, die Netze bilden, kann ich mir nicht vorstellen. Du meinst vermutlich ein Spinnennetz mit Tautropfen, vll. milderte ein "mit ...-diamanten" das Problem. Ich mag allerdings dieses fast schreiende "a-Wort" an dieser Stelle sowieso nicht. Vielleicht sehen andere dies ja ganz anders. Schön wiederum das "blätternde Gold" der Weidenzweigen.
Stimmt, man könnte ein oder zwei Punkte setzen, ohne dass der Lesefluss Schaden nimmt.
Ich hab dann mal an der Interpunktion gefeilt, konnte mich allerdings nur zu einem Semikolon durchringen.
Die Verzauberung, die mir eigentlich immer noch zusagt, habe ich jetzt mal probeweise verborgen, ich bin
noch nicht sicher, ob mir das wirklich besser gefällt, muss ich erst mal sinken lassen.
Zu den "Nassdiamanten habe ich noch keine wirklich akzeptable Alternative gefunden, ich arbeite dran.
In Antwort auf:
Diese Strophe fällt für mein Empfinden sehr gegenüber den ersten ab. "Von Anbeginn" wirkt auf mich deplaziert, fällt mir schwer, zu erklären, warum. Vielleicht, weil ich den "Anbeginn der Zeit" assoziiere, während es ja um einen zwar erhabenen, aber dennoch bestimmten Augenblick geht, dessen Zauber ja gerade darin besteht, ihn en detail in sich aufzunehmen und mit ihm eins zu werden. Mit dem Anklang der Ewigkeit geht mir die Sinnlichkeit des Augenblicks zu weit verloren. Die brechende Schwärze gefällt mir noch, aber was dann folgt, wirkt auf mich wie ein misslungener Versuch, etwas Unfassbares in Worte zu fassen. Erleben, Wissen, Ahnen kommt bei mir als Stammeln an, der kostbare Augenblick in seiner Abgedroschenheit fast wie eine Resignation, dass man Erhabenheit nicht zum Ausdruck bringen kann. Mag sein, dass Du genau dieses im Sinn hattest, aber mich frustiert dieses Ende, bin ich doch überzeugt, dass sich Worte finden ließen, die diese Erhabenheit fühlbar machten. Ich weiß keine Lösung, denke aber, eine Überarbeitung lohnte sich. Ich bin gespannt, wie es anderen mit dieser letzten Strophe geht.
Der "Anbeginn" bleibt im Text, ist in meinen Augen genau der richtige Ausdruck. Erleben, Wissen, Ahnen ist Stammelei
- und auch als solche gedacht, in Anbetracht dessen, was dort erlebt und erfasst wird. Das dürfte die menschlichste
aller Reaktionen sein. Wenn ich es richtig interpretiere, kommt dir der Schluss zu schwülstig und gleichzeitig zu
abgegriffen vor. Vermutlich tut es ihm gut, wenn ich das Ende etwas offener gestalte - weg mit dem letzten Vers,
der vorletzte brauchte sowieso etwas mehr Raum für den metrischen Bruch, auch wenn ich das "Ahnen" mit
Bedauern strich.
Dankeschön für deine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Text,
der durch deine Anregungen auf jeden Fall profitiert hat.
Lieben Gruß,
Grille
Hallo Grille,
ja, ohne den kostbaren Augenblick wirkt die letzte Strophe schon viel erhabener, m.E. daher eine gute Entscheidung, Dich von dem ehemaligen Schlussvers zu trennen. Darf ich Dir für diese Strophe noch ein paar weitere Gedanken dalassen, ohne dass Du Dich bedrängt fühlst?
"Abgedroschen" trifft es schon, was mir missfiel und das lag wohl hauptsächlich an dem gestrichenen Vers. "Schwülstig" erschien mir die Strophe allerdings nicht, im Gegenteil, mir fallen die Worte in ihrer Kombination eher zu nüchtern aus, um das Gefühl auszudrücken. Mehr als das Wort "Anbeginn" stört mich in V1 - glaube ich - die Verknüpfung mit dem "von". Was hieltest Du von "im Anbeginn" oder "am Anbeginn" (mit Komma nach "Ufer")? Nicht so gut gefällt mir außerdem das "da". Ich könnte mir hier auch ein "So stand ich" vorstellen. Die Wiederholung des "da" oder eben des "so" finde ich prinzipiell schon passend, aber vor dem "wusste" wirkt es mir zu aufreihend. Eindringlicher wirkte es für mein Empfinden am Anfang von V3. Auch mit dem "wusste" ich hadere ich nach wie vor. Passte hier nicht das "Erahnen" oder auch ein "Erkennen" besser? Geht es Dir hier mehr um den Prozess des Erfassens oder mehr um das Ergebnis? Handelt es sich im beschriebenen Augenblick tatsächlich schon um "Wissen"? Ein letztes: Auch der "Lichtvers" klingt mir zu simpel und außerdem zu religiös angehaucht. Was mir für die ganze Strophe eher vorschwebte, ginge z.B. in die Richtung:
So/Da stand ich am Ufer, im Anbeginn,
und sah, wie das Schimmern die Schwärze bricht.
So/Da sah und erlebte, erkannte ich:
Licht ist alles, ist alles: Licht!
Aber es ist ja nicht mein Gedicht und ich will Dir bestimmt nicht in Deine Verse reinpfuschen. Du verstehst mich richtig, oder? Liebe Grüße
Purzel
Hallo Purzel,
natürlich darfst du, gerade wegen solcher Rückmeldungen bin ich ja hier.
Der "Anbeginn" ist anscheinend bei uns beiden unterschiedlich konnotiert, wobei ich mir nicht ganz sicher bin,
ob ich meine Intention einfach nicht ausreichend übertragen kann, ob also die angedeuteten Parallelen zur
Schöpfung im Text nicht ausreichend dargestellt sind - oder ob deine Assoziationskette einfach eine andere ist.
Im Prinzip ist es ein eher schlechtes Zeugnis für den Text, wenn ich auf die beiden Blickwinkel hinweisen muss,
die gerade das fehlende Komma in meiner Formulierung des ersten Verses der letzten Strophe eigentlich eröffnen
sollte. Beides sollte lesbar sein, "Da stand ich am Ufer von Anbeginn" und "Ich stand vom Anbeginn/Anfang
dieses Schauspiels an am Ufer". Letzteres würde deine Interpretation bedienen, die im Text lesbare Fassung
(hoffentlich) auch den Eindruck der Entstehung, oder wie du es in deinem ersten Kommentar ausdrücktest,
der "Götterdämmerung" hinterlassen, wobei es mir nicht unbedingt auf die "Götter" beziehungsweise auf
Religion ankommt, auch wenn ich mich an dieser Stelle bewusst des biblischen Vokabulars bedient habe.
Ich kann also in diesem Falle deinen Anregungen nicht folgen, auch wenn ich sie als Feedback natürlich mit
Interesse gelesen und die Textstelle für mich noch einmal hinterfragt habe.
In Antwort auf:
Aber es ist ja nicht mein Gedicht und ich will Dir bestimmt nicht in Deine Verse reinpfuschen. Du verstehst mich richtig, oder?
Ich empfinde Kommentare wie die deinen in keiner Weise als "Reinpfuschen", sondern als intensive und
konstruktive Auseinandersetzung mit meinem Text, als Rückmeldung über Wirkung und Mängel und als
wertvolle Wegweiser zur Übertragbarkeit der gezeigten Bilder auf den Leser. Gründlich überdacht werden
alle Anregungen und wenn mich eine überzeugt, folge ich ihr gern, wenn ich mich bei einer Textänderung
jedoch unbehaglich fühle, dann eben nicht, was aber keineswegs meinen Dank für das Feedback schmälert.
In diesem Sinne: Aufrichtigen Dank für deine freundlichen und gut begründeten Anregungen, deren
Großteil meinem Text in meinen Augen sehr zuträglich war.
Was mich noch interessieren würde ist, ob das "Verborgene" in S3 sich besser liest als das "Verzauberte"
zuvor und ob immer noch der Eindruck von "ein bisschen Feenzauber" vorherrscht, der nicht wirklich in
meiner Absicht lag, sondern für mich eher ein Grund wäre, diesen Text mangels Aussagekraft i.d.P. zu
verschieben.
Lieben Gruß,
Grille
Hallo Grille,
nein, für i.d.P. ist Dein Gedicht zu schade! Sorry, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, bin gerade ziemlich beschäftigt. Ja, der Anbeginn ist bei mir einfach anders besetzt, denn den ersten Aspekt, den Du gerade darin haben möchtest, den lese ich ja vorrangig und der stört mich hier. D.h. eigentlich finde ich die Aussage für sich gelesen sehr poetisch für so etwas wie "im Grunde lebe ich zwischen zwei Welten, fühle mich beiden zugehörig und stehe daher immer am Ufer zur anderen", wenn Du verstehst, was ich damit verbinde. Aber auf diesen Aspekt geht das Gedicht ja nirgends anders ein. Und den "Anbeginn der Schöpfung" mag ich hier eben nicht, weil er soweit zurück reicht und der sinnliche Genuss des Augenblicks damit gebrochen wird. Ich klebe vermutlich zu wörtlich an dieser Wendung und mag mir ein LI, das sich so alt fühlt, nicht vorstellen . Ich denke, Du willst hier den Eindruck von Unberührtheit von Menschen unbeeinflusster Natur vermitteln und das Gefühl des Dazugehörens zu dieser Harmonie. Dafür würde mir aber eben "im Anbeginn" treffender erscheinen, wovon ich Dich nun aber beileibe nicht überzeugen will, nur erklären. Die Götter im religiösen Sinn meinte ich mit meiner Formulierung übrigens auch nicht, sondern eher das Gefühl, etwas Überirdischem beizuwohnen in solchen Momenten.
Ja, das "verborgenem" gefällt mir gut, auf jeden Fall besser als das "verzaubert". Was den "Hauch von Feenzauber" angeht, hast Du mich vielleicht missverstanden. Ich meinte nicht, dass dies den Charakter Deines Gedichtes ausmacht, sondern dass eine Prise Mystik und Magie über dem Text schweben (und zwar auch ohne das "verzaubert"), weshalb ich den Titel als zu hart empfinde. Da Dir aber gerade dieser "Anbeginn" so wichtig ist, passt er schon.
Liebe Grüße
Purzel
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