#1

Verknüpfung

in Natur 12.09.2009 22:36
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte


Verknüpfung


Das Feuer eisgesäumte Lippen.
Die Erde harrendes Versprechen.
Das Wasser spindeldürres Nippen.
Die Luft ein unheilbares Rächen.

Am Wegesrand betrunknes Gestern.
In seiner Hand die leere Stunde.
Der rote Mond und seine Schwestern
verticken eine Schrecksekunde.

Ein Flashback und ein dumpfes Flüstern.
Die Dunkelheit bläht ihre Nüstern
und saugt mich gellend ein.

Du bleibst und schweigst: Ein Winterkind.
In deinem Haar befreiter Wind
und taugeborner Schein.



zuletzt bearbeitet 13.09.2009 08:53 | nach oben

#2

RE: Verknüpfung

in Natur 04.10.2009 12:28
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

Zitat von Simone

Verknüpfung


Das Feuer eisgesäumte Lippen.
Die Erde harrendes Versprechen.
Das Wasser spindeldürres Nippen.
Die Luft ein unheilbares Rächen.

Am Wegesrand betrunknes Gestern.
In seiner Hand die leere Stunde.
Der rote Mond und seine Schwestern
verticken eine Schrecksekunde.

Ein Flashback und ein dumpfes Flüstern.
Die Dunkelheit bläht ihre Nüstern
und saugt mich gellend ein.

Du bleibst und schweigst: Ein Winterkind.
In deinem Haar befreiter Wind
und taugeborner Schein.

hallo Simone

die 4 Elemente werden im ersten Zeilenblock mit Entsprechungen verknüpft. das wirkt ohne Verben und ohne Satzzeichen linkisch. kein schöner Einstieg für mich. zudem entstehen mir keine klaren Bilder. Feuer, Erde, Wasser und Luft bleiben extrem vage.

im zweiten Quartett wird die Erinnerung personifiziert. eine betrunkene torkelnde Gestalt ist für mich ein Treffer. damit kann ich was anfangen. und nolens volens verknüpfe ich Goethes Zueignung ("Ihr naht euch wieder schwankende Gestalten"). aber jetzt geht der Fokus vom Wegrand über aufs astronomische: also gut, es ist Nacht. das Erinnern birgt auch Erschrecken.

was war der Schlüsselreiz für das flashback? der Feuermond? vor Mondfinsternissen kann er glühen. ich kann damit aber im Text hier nichts anfangen. achso ja, eines der Elemente wird hier verknüpft.

die Dunkelheit als schnaufender Hengst gefällt mir dann wieder. im nächsten Terzett wird aber wiederum was ganz anderes auf den Plan gebracht: ein Kind.

es zielte mir alles in viel zu viele Richtungen, und die Bilder, so sie denn kamen, folgerten mir nicht schlüssig. zumindest bekam ich sie nicht auf die Reihe.

Gruß
Alcedo




e-Gut
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#3

RE: Verknüpfung

in Natur 09.10.2009 19:45
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte


Hi Alcedo

ich hab dich vergessen. kannst du mir nochmal verzeihen?

du hast sicher mit allem recht. die erste Strophe fand ich dann auch nicht so doll, aber ich mir fällt auch nix besseres ein. ich dachte schon daran sie einfach ganz zu streichen.
das Kind ist nur im übertragenen Sinn gemeint. kommt das nicht rüber?
vielleicht fällt mir noch was besseres ein, aber im Moment hänge ich da fest.

Danke für deinen Komm und Gruß
Simone

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#4

RE: Verknüpfung

in Natur 11.10.2009 14:31
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte



doch, das kommt schon rüber, Simone, aber auch so übertragen wird es zuviel als dass sich Gefallen einstellen dürfte.

ja, dann bleibt wohl nix anderes übrig als Auszuschlachten für neue Texte (die Nüstern lassen auf gutes Pferdefleisch hoffen), extrem Verdichten, Vergessen, oder dergleichen (sic).

Gruß
Alcedo


e-Gut
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#5

RE: Verknüpfung

in Natur 11.10.2009 17:36
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte


ja, lassen wir es den Herbstwind fortblasen.

thx und Gruß
Simone

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