#1

windstill

in Philosophisches und Grübeleien 27.09.2009 17:15
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

auf dem fluss
ziehen segelschiffe
der mündung entgegen.
wie aus einem gemälde
jan van os entflohen
treiben sie aufs meer hinaus.
ich nehme den brief
aus der flaschenpost,
die ich mir vor jahren
selbst geschickt habe.
manches kommt erst an,
wenn bereits schnee
auf den hängen liegt.

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#2

RE: windstill

in Philosophisches und Grübeleien 11.10.2009 15:16
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Hallo Perry

Prinzipiell finde ich die Zeilen gut, wenngleich mir die Fassung nicht gefällt. Sollten die Zeilen nicht auslaufen?
Ich lese es so:

Auf dem Fluss
Ziehen sich Segelschiffe der Mündung entgegen
Wie
Aus einem Gemälde

Jan Van Hos (wer zum Teufel ist das?) entflohen
Ich nehme den Brief aus der Flaschenpost, die ich mir vor Jahren
Selbst geschickt habe
Manches
Kommt erst an, wenn bereits Schnee auf den Hängen liegt.

Ich wollte deine Zeilen nicht verstümmeln, aber so ergibt es für mich einen Fluss.

Lieben Gruß

Gem



Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#3

RE: windstill

in Philosophisches und Grübeleien 11.10.2009 16:11
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Gemini,
danke für dein Interesse und die Anregung.
Jan von Os ist ein holländischer Marinemaler, auf dessen Bild "Boote und Segelschiffe auf stiller See" ich mich bezogen habe. Man kann das jederzeit nachgoogeln, muss man aber nicht, um den Text zu verstehen.
Was die Form anbelangt, hat jeder wohl seinen eigenen Stil.
LG
Perry

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#4

RE: windstill

in Philosophisches und Grübeleien 11.10.2009 16:25
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Na gut, generell sehe ich die Hoffnung und die Einsamkeit. Ich sehe das Rad, welches sich dreht. Der Schnee sagt mir, dass es zu spät ist. Dein Lyri hat die Zeit vergeudet. Dein Lyri hätte schneller reagieren sollen. Nun bedeckt der Schnee die Szenerie. Es ist so, als würde der Schmerz begraben werden.
Unter einer weißen Decke.
Die Aufmachung finde ich nach wie vor nicht gut. Das Gedicht doch.


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#5

RE: windstill

in Philosophisches und Grübeleien 11.10.2009 17:14
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Gemini,
Im Alter (Schnee auf den Hängen) erkennen wir oft erst, was uns das Leben schon viel früher immer wieder gezeigt hat. Z.B. dass wir noch so sehr versuchen können gegen den Strom zu segeln, letztlich wird uns der Fluss der Zeit trotzdem immer weiter der Mündung (dem Tod, dem Jenseits) entgegen treiben. Ein wenig von diesem Auflehnen/Erkennen steckt auch in dem Widerspruch des Titels „windstill“ und den Segelschiffen.
Danke fürs Feedback und LG
Perry

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