Hi Alcedo,

um Artischocken, eine eßbare Pflanze als Sinnbild des Sommertages, zu erschaffen, bestäuben fleißige Insekten die Blüten.
Verschiedene Blautöne flimmern in der Augusthitze, begleitet von Immen, - schönes Wort in dem Zusammenhang, - deren Versenkung sowohl den Schöpfungsakt wie ein Tagewerk symbolisiert.
Die abendliche Aurora als weibliches Pendant himmlischer Sphären vergoldet Spitzen einer Landschaft, so wunderbar beschrieben, daß für Zweifel kein Platz bleibt.
Nach einer Tagestour, deren rhythmische Schönheit einlullt, will der lyrische Ich offenbar gezeugt werden. Es fordert den schlafenden Vater auf, mit ihm den nächsten Sommertag zu erschaffen. Im Deutschen ist der Mond männlich, wie auch sein grau-dunkel-silbriges Reich, die Nacht. Für diese Zeilen funktionieren die entsprechenden sonst eher ungewöhnlichen Bilder.
Warum viermal blau? Die Wiederholungen sind so gut untergebracht, wie man das nur machen kann.
Was ist der Vater? Die große Macht hinter der Schöpfung wäre jenseits einer Tagesstruktur.
Der Text berauscht, aber nach der Ernüchterung bleiben Fragen übrig. Viele Grüße mcb