#1

Indiskreter Auszug aus meinem Tagebuch

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 19.08.2009 02:00
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Das Meiste verläuft so, wie ich es mir dachte. Was damit gemein ist, das ist unmöglich detailliert aufzuzählen. Es beinhaltet Bagatellen der näheren und weiteren Umgebung, damit sind China und Japan selbstverständlich eingeschlossen. Aber auch die größeren und kleineren 'Aufreger', ob Politik- oder Finanzwelt, Mißstände der Hausverwaltung, bis hin zur Preiserhöhung für Speiseeis.
Mehr als betrüblich, wie meine Umgebung in Saus und Braus lebt und prasst. Ich bleibe hart und sparsam, was auch unser Struppi zu spüren bekommt, da ich bei Aldi nur noch zu den abgelaufenen um 50 % verbilligten Produkten greife. Somit kann ich 2 Dosen 'Hundefroh' kaufen, die offensichtlich genauso gut schmecken. Ob Struppel die Reduzierung seiner Ration bemerkt hat, weiß ich nicht. Er ist so lieb und unheimlich intelligent. Deshalb habe ich sicherheitshalber von den Dosen die grellroten Aufkleber mit dem Aktions-Nachlaß entfernt. Meine Schwester, die blöde Kuh, triefte vor Mitleid mit dem Vieh und hat heute, als sie ihn kraulte, die ganze Zeit über gesungen:"Kleiner Struppi, armer Hund, wir sparen uns mit dir gesund." Glück hatte sie dabei, denn schnell wäre sie in die Psychiatrie gesteckt worden, hätte das die Frau Gesundheitsminister gehört, obwohl die ja auch sehr sparsam sein soll, wie man hört.

zuletzt bearbeitet 28.08.2009 19:47 | nach oben

#2

RE: Indiskreter Auszug aus meinem Tagebuch

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 22.08.2009 19:57
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hi Joame,
eine Glosse, hintergründig-vielschichtig zu lesen, nehme ich an.

Im ersten Absatz geht die Bedeutung globaler Fragen, zunächst ganze Kontinente betreffend - die Wirtschaftslage wird nicht explizit genannt - umgekehrt parallel zur persönlichen Betroffenheit, die in der Verteuerung des Speiseeises gipfelt. Oder man kann es so lesen.

Danach betreffen Konsequenzen in Form von Einsparungen die Kreaturen, die über kein eigenes Budget, mithin keine Wahlmöglichkeit verfügen. Nun stimmen Investitionen der öffentlichen Hand und Ausgaben des eigenen Haushalts überein.

Das Mitleid der Schwester bleibt ohne Handlungsmoment. In Anbetracht der Wortwahl möchte ich bezweifeln, daß es ihr ernst mit der Tierliebe ist; vielleicht dreht sie nur gerne eine Schraube hinein. (Soll es “mir dir” oder “mit dir heißen?)

Der Schluß verdient einen eigenen Absatz, weil die Betrachtung jetzt wieder Regierungsvorgaben einbezieht. Gut finde ich die Anknüpfung an den eingangs dargestellten allgemeinen Kontext. Wir dürfen bezweifeln, daß irgendwem psychiatrische Behandlung droht. Der Einzelne wird nicht wahrgenommen. Ein streng persönlich voreingenommenes Bezugsfeld bleibt durchgehend erhalten.

Eine griffigere Pointe zum Schluß hätte ich mir gewünscht. Wäre der Hund z. B. aus den Rolle gefallen und hätte sich gutes Fressen geklaut, einen Hinweis auf öffentliche Korruption inbegriffen oder so etwas. Aber klar lesenswert. Solche kleinen bissigen satirischen Texte mag ich immer. Gruß mcb

zuletzt bearbeitet 22.08.2009 20:03 | nach oben

#3

RE: Indiskreter Auszug aus meinem Tagebuch

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 28.08.2009 19:49
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Guten Tag, mcberry, und Danke für das Lesen!

Durch Deinen Hinweis auf den Tipfehler r anstatt t konnte ich sofort korrigieren.

Gruß
Joame

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