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Wortgefangene
in Philosophisches und Grübeleien 21.06.2009 21:31von gheggrun • | 377 Beiträge | 377 Punkte
Befreit von Zwängen der Natur,
steht ihr am Anfangsort,
gefangen in der Tyrannei
geknechtet in der Diktatur,
gekettet an das Wort
und fühlt euch wohl dabei.
Ihr ruft und hört euch selber nur,
erliegt magisch dem Zwang,
anstatt zu tun den nächsten Schritt,
predigt ihr Aberglauben stur,
daß es am Anfang stand,
betreibt den Wahn, macht mit.
zu Fritz Mauthner: Kritik der Sprache (1906-1913)
Hastanirwana
GHEG
RE: Wortgefangene
in Philosophisches und Grübeleien 23.06.2009 17:55von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Ahoi hGeggrun
Da du noch keinen Kommentar von einem Profi bekommen hast, muss ich scheinbar dran glauben.
Ich erkenne wohl, dass du ein wenig über kreuz und quer Reime Bescheid weißt. Ich tu das nicht.
Bitte verlange nicht von mir, das zu erlernen, das kann Maya gut.
Aber soviel:
Du vermischst die Formen. Du packst eine formlose Aussage in eine geformte Struktur.
Versuche diesen Text als Prosa zu "performen".
Dieser Text scheint als Anklage erscheinen zu wollen.
Versuche diese Gedanken in einem Prosatext zu verarbeiten und dann erschaffe ein neues Gedicht.
So kann ich nichts damit anfangen.
Sorry Baby
Lieben Gruß
Gem
Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.
L.F Celine
RE: Wortgefangene
in Philosophisches und Grübeleien 12.08.2009 17:29von gheggrun • | 377 Beiträge | 377 Punkte
Hallihallo, Gem!
Leider war ich aus gesundheitlichen Gründen verhindert in angemessener Frist zu antworten.
Zunächst danke ich für die Kommentierung durch einen "Profi". Ich habe lange überlegt, warum
ich mich trotz der Ehre, die du mir erweist, ärgere. Warst du auch verärgert? Du schreibst:
In Antwort auf:
Da du noch keinen Kommentar von einem Profi bekommen hast, muß ich scheinbar dran glauben.
Mußt du an deinen Kommentar glauben -oder an was? -aber dann auch noch nur "scheinbar"! Warum mußt du? Na,ja!
Das Wesentliche des Kommentars lautet:
In Antwort auf:
Du vermischt die Formen.Du packst eine formlose Aussage in eine geformte Struktur.
Ist das Vermischen von Formen in der Kunst -besonders in der "ungebundenen"-
nun tadelnswert oder bereichernd bei Profis?
Unter einer "formlosen Aussage" kann ich mir nichts vorstellen, -erscheint mir paradox,
wie einen Eimer Wasser ohne Gefäß ausschütten-. Eine Aussage ohne Form, z.B. per Brief,
Protokoll, Worte, Geschrei, Telegramm, Zeichensprache usw., ist m.E. nicht möglich.
Ebenso vehält es sich mit "geformte Struktur", da der Begriff Struktur das Vorhandensein einer
Gliederung, eines (inneren) Aufbaus meint. Ist also "geformte Struktur" nur doppelt gemoppelt,
oder kapiere ich das nicht richtig? Bei Amateuren, die, wie der Wortstamm bezeugt ihr "hobby"
ja lieben, ist ein wenig Unbedarftheit wohl entschuldbar.
In Antwort auf:
Dieser Texr scheint als Anklage erscheinen zu wollen.
Er will es nur bei denen, denen der "Schuh"paßt, wie das viele Texte wollen,-denke ich und sehe
das nicht unbedingt negativ.
Deinen Rat ein neues Gedicht zu versuchen, habe ich angenommen. Es ist dreimal so lang geworden.
Nichts für ungut -danke.
Hastanirwana
GHEG
RE: Wortgefangene
in Philosophisches und Grübeleien 14.08.2009 21:30von Anton Üm • | 28 Beiträge | 28 Punkte
allo
alli
sodann,
sehr technisch aufgefasst: das Ganze.
Dein Text arbeitet genau mit dem, was er bestreitet.
Mit dem logichen Sinngehalt der Worte. Zwischen den Zeilen steht nichts.
Mag sein, das muss so sein. Ich glaube das aber nicht.
Glaube heisst nicht wissen- soviel dazu, wie ich aus der Affäre komme.
Das aber glaube ich, stimme also zu, wortwörtlich.
Ein steifes Werk, da prickelt nichts, denn zwischen den Worten ist kein Platz für das, was du ohne Worte ausdrücken solltest
anton
.
in Philosophisches und Grübeleien 18.08.2009 00:50von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
RE: Wortgefangene
in Philosophisches und Grübeleien 24.08.2009 18:14von gheggrun • | 377 Beiträge | 377 Punkte
Hallohalli, Joame!
Dank für den Hinweis auf den Holperer (2SZ2)!
Ich werd's verbessern: "erliegt magischem Zwang...".
In Antwort auf:.
Am Schluß ist die ...Aufforderung ...mitzumachen
Das ist eine gute, von mir nicht beabsichtigte, Idee.
In diesem Fall hätte ich nach Punkt in der letzten Zeile
schreiben müssen: "Betreibt den Wahn! Macht mit!"
Da dies nur die zwei ersten Strophen eines längeren Gedichts sind,
-wegen möglicher Pfeffer- und Salzempfindlichkeiten- wäre es inter-
essant, mehr über die Gewürzdosierungen zu erfahren, die forum-
tauglich, -verträglich und -üblich sind.
Hastanirwana
GHEG
RE: Wortgefangene
in Philosophisches und Grübeleien 28.08.2009 20:51von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Zutaten können in beliebiger hoher Dosis verwendet werden, solange sie nicht den Mitköchen in die Augen gestreut werden. So vermute ich aufgrund meine bisherigen Erfahrungen. Wir sollten uns beim Schreiben kein Blatt vor den Mund nehmen und deutlich und treffend hart beschreiben. Literatur ist ein Bestandteil des realen Lebens, wenn auch sehr passiv wirkend und meist nur mit indirekter Einflußnahme auf das Geschehen. Was ist der Schreiber verglichen mit jenem, der seine Umgebung samt Menschenmassen zerfetzt und eliminiert!
Gruß
Joame
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