Hi Karl F.,
der Text kommt so sehnsüchtig daher, daß es schon problematisch wird. Schon bevor die Fahrt losgeht, "zerren" Blicke "todsicher tatsachen" und vermischen eine bizarr aggressive Phantasie mit der Umgebung. Schiebt das LyrIch Frust, weil es mit den Zehen das Wasser nicht erreicht?
Schön sind die Zeilen: "schieben eine gedachte insel ins gegenlicht" und auch "das sehnen lässt suchend segel setzen".
Elemente einer romantischen Lyrik mit feinem Ausdruck vermischen sich mit fast bösartiger Unterstellung. Vielleicht ist das so gewollt und der Reiz des Gedichtes. Für mich kippt der Anspruch eine phantastische Welt zu bilden: die "gedachte insel im gegenlicht" immer wieder ab ins Banale und mißlingt.
Das frustriert den Leser genauso wie das LyrIch, und so kommt es wieder aus. Also eigentlich kein ordentlicher Gegenstand einer Kritik. Fand ich aber dennoch schade, weil es Banalitäten schon überaus viele gibt, auch ohne unsere Beiträge, und von dieser phantastischen Welt hätte ich gerne mehr erfahren.
Trotzdem las ich es gern. Viele Grüße mcberry