Hallo Don,
schön, dieses gleichzeitig komische und brutal traurige Gedicht jetzt auch schriftlich vorzufinden. Ich muss zugeben, es beim Vortrag nicht vollständig gepeilt zu haben.
Diese Zurückführung, Eindickung, Verdichtung ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Der sehr komische Einsteiger (letzter Kniefall) deutet bereits an, dass es hier um Wesentliches geht, Wichtigeres als pure Körperlichkeit. Der Zynismus ist natürlich unverkennbar und die sprachliche Nähe zwischen dem folgenden Hand- und einem finalen Halsabschneiden sicher kein Zufall. Das lyrische Ich ist auch in seiner Denkweise derart reduziert, dass es sich vergisst: es braucht sich nicht. In Wahrheit widerspricht der Dichter hier ganz krass und muss es auch wohl: Wer so verkopft denkt, vergisst einen wesentlichen und wichtigen Teil. Ich deute die Körperteile, die Körperlichkeit hier als Gefühl. Und wer ohne Gefühl und nur mit Verstand an das Leben herangeht, der ge-braucht es nicht, jedenfalls sicher nicht ausreichend. Der kann zwar durchaus sein eigenes Glück formen, das aber bleibt reduziert.
Na ja, etwas wirr jetzt und auf die Schnelle, aber das Gedicht stößt viele Türen in viele Gedankengänge auf, ist also neben seinem Wortwitz entgegen dem Titel nicht auf die eine Aussage reduziert.
Beste Grüße
Oliver