Schöne Neue Welt 2
Die Schönen und die Reichen
Hier geh’n die Schönen und die Reichen
wohlgelaunt und vielbestaunt,
von ihren Opfern angehimmelt,
über Leid und Elend, über Leichen,
deren ausgesaugtes Kraftgeld
in ihren nimmersatten Bäuchen
sich zum Schlangendämon kringelt,
der ihre Haut in Glanz erhält.
Innen sind sie leere Larven,
für die das Image nur noch zählt.
Sie sonnen sich stolz aufgeläht,
umgeben von all jenen Gaben,
die man erhält für Popularität.
Doch ausgehöhlt und ausgeschält
bleibt auch der allerschönste Leib,
wenn die Seele sich nicht zeigt.
So existiert hier jeder Promi
genießerisch von dem System,
doch außerhalb von dem
schlechter noch als jeder Zombie,
denn der hat im entseelten Fleisch,
in seinem nur halbtoten Inner’n,
den Schatz, nebst dem dem Geist
der Reichtum kläglich arm erscheint.
Ein Zombie trägt in sich noch immer
das Genom, den codierten Schimmer,
der ermöglicht, zukunftsfern, Erinnern
an die längst verlor’ne Freiheit.