Hallo Karl F.
Ich finde Gefallen an deinen Worten -- ich sehe Berge und rieche stehende, glühende Sommerluft. Ich warte auf die ersten großen Tropfen des Regens und das Grollen des Donners, das sich schwer über das Motorradjaulen legt.
Und doch:
- den Titel finde ich unpassend. Liegewiese passt nicht zur Gebirgsstimmung die in mir durch "tal" entsteht. Da sehe ich Serpentinen etc.
- Du schaffst mit den ersten beiden Versgruppen einen Kontrast: Natur in seiner "Urform" vs. die vom Menschen beeinflusste/ geprägte Natur. Die doppelte Nutzung von Pflanzen in nur vier Zeilen missfällt mir.
Was passiert da eigentlich mit dem Ich? Zuerst liegt es im Wiesenschaum und dann plötzlich entsteht der Eindruck es säße selbst auf einem Motorrad ("bergauf suche ich") -- soll das ein Tagtraum sein? -- dazu passte auch der Schluss: auf der Wiese überholt das Ich niemand. Der Tagtraum vom Rausch auf zwei Rädern ist mir dann zu realistisch dargestellt. Ein In-der-Sonne-auf-der-Wiese-liegen assoziiere ich eher mit einer Gedankefreiheit als solch intensiven Vorstellungen. Üblicherweise hat die Sonne mein Gehirn dazu schon zu weich gekocht. ;)
Ich finde der erste und der zweite/dritte Abschnitt passen nicht so gut zusammen. Einzeln gefallen sie mir gut.
LG, Vicky.